Nutzung der „Trifft auf mich nicht zu“-Antwortkategorie
Drei Testpersonen wählten mit Ausnahme eines Items immer „trifft auf mich nicht zu“ an; eine Testperson beantwortete sogar alle Items auf diese Weise. Dafür gab es mehrere Gründe:
Zwei Testpersonen waren noch nie schwanger. Davon beantwortete eine das erste Item und gab korrekterweise bei den Items zwei bis fünf „trifft auf mich nicht zu“ an (TP 08). Die andere gab bei allen Items an, dass diese auf sie nicht zutreffen würden. Sie wünschte sich ein Filtern der Frage danach, ob man bereits Kinder habe oder zumindest welche plane (TP 04).
Es zeigten sich allerdings zwei Situationen, in denen Testpersonen anzweifelten, dass sich der Frageblock an sie richte, obwohl sie selbst in der Vergangenheit schwanger gewesen seien. Dies betraf a) Frauen, deren Schwangerschaft(en) sehr weit zurücklagen, und b) Frauen, die zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft(en) nicht auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gelebt bzw. gearbeitet haben.
Frauen, bei denen die Schwangerschaft(en) sehr weit zurücklag(en):
Frauen, die zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft(en) noch nicht auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gelebt bzw. gearbeitet haben:
Der Gebrauch der Antwortoption „trifft auf mich nicht zu“ variierte zudem nach Item. Während das erste Item von drei der zehn Testpersonen mit „trifft auf mich nicht zu“ beantwortet wurde, wählten beim dritten Item sechs der zehn Testpersonen diese Antwortoption. Itemspezifische Gründe für die Wahl der „trifft auf mich nicht zu“-Antwortoption werden im Zuge der einzelnen Items näher erläutert.
Item Text | Actively tested |
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Ich hatte/habe Bedenken, dass übertragbare Tierkrankheiten oder Substanzen (z. B. Pflanzenschutz, Tierarzneimittel) meine Fruchtbarkeit gefährden könnten.Item Text:
Ich hatte/habe Bedenken, dass übertragbare Tierkrankheiten oder Substanzen (z. B. Pflanzenschutz, Tierarzneimittel) meine Fruchtbarkeit gefährden könnten.
Recommendations:
Item belassen.
Findings:Von den Testpersonen, die das Item mit „trifft auf mich nicht zu“ beantworteten, war nur eine noch nie schwanger gewesen (TP 04). Bei den anderen beiden (TP 06, 07) blieb ungeklärt, warum sie dieses Item nicht beantworten.
Alle Testpersonen, die sich auf der Antwortskala verorteten, hätten kaum Bedenken (gehabt), dass ihre Fruchtbarkeit gefährdet sein könnte. Den meisten Testpersonen gelang es auf Anhieb, ihre Meinung zu diesem Thema abzurufen, auch wenn ihre Schwangerschaft(en) länger her gewesen waren oder nicht auf dem Betrieb stattgefunden hatten, oder sie noch nie schwanger gewesen waren:
Question Topic:
Job and career/ Evaluations & appraisals
Construct:Schwangerschaft und Geburt
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Yes |
Während meiner Schwangerschaft wurde oder wird mir betriebliche Arbeit durch andere abgenommen.Item Text:
Während meiner Schwangerschaft wurde oder wird mir betriebliche Arbeit durch andere abgenommen.
Recommendations:
Item (2) und 4: Wir empfehlen, das zweite und vierte Item jeweils in zwei Items aufzusplitten. In einem Item sollte erhoben werden, ob Unterstützung im Betrieb/im Haushalt benötigt wurde. Im anderen Item sollte erhoben werden, ob man Unterstützung im Betrieb/im Haushalt erhalten hat. Zudem sollte die Verwendung des Konjunktivs vermieden werden. Die Formulierungen lauten entsprechend:
Item 2a: „Ich benötig(t)e während meiner Schwangerschaft Entlastung von der landwirtschaftlichen bzw. betrieblichen Arbeit.“ Item 2b: „Mir wird/wurde während meiner Schwangerschaft landwirtschaftliche bzw. betriebliche Arbeit abgenommen.“ Item 4a: „Ich benötig(t)e rund um die Schwangerschaft und Geburt Entlastung im Haushalt.“ Item 4b: „Ich erhalte/erhielt rund um die Schwangerschaft und Geburt Entlastung im Haushalt.“ Findings:Testperson 06 störte sich an der Formulierung des Items. Sie gab zunächst an, „voll und ganz“ zuzustimmen (Skalenwert 7), änderte aber noch beim Ausfüllen ihre Antwort:
Question Topic:
Job and career/ Evaluations & appraisals
Construct:Schwangerschaft und Geburt
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Yes |
Mein Recht auf Mutterschutz konnte ich nicht wahrnehmen oder werde ich nicht wahrnehmen können.Item Text:
Mein Recht auf Mutterschutz konnte ich nicht wahrnehmen oder werde ich nicht wahrnehmen können.
Recommendations:
Wir empfehlen, Item 3 (Wahrnehmung des Mutterschutzes) entweder vor oder nach Items 2 und 4 (Bedürfnis nach Unterstützung im Betrieb und im Haushalt) zu stellen.
Zudem sollte die Verneinung entfernt werden: „Ich konnte mein Recht auf Mutterschutz wahrnehmen bzw. werde es voraussichtlich wahrnehmen können.“ Findings:Nur vier Testpersonen beantworteten das dritte Item. Von den sechs Testpersonen, die die Frage mit „trifft auf mich nicht zu“ beantworteten, verdienen zwei Fälle nähere Erläuterungen. Testperson 06 beantwortete die Frage nicht, weil sie ihren Mutterschutz nicht hatte wahrnehmen wollen („Hätte ich wahrnehmen können, aber wollte ich gar nicht.“, TP 06). Testperson 10 ist mitarbeitende Familienangehörige. Sie gab „trifft auf mich nicht zu“ an, weil sie nicht direkt im Betrieb angestellt gewesen sei und auch nicht auf dem Betriebsgelände gelebt habe. Dennoch empfand sie persönlich, dass ihr ein Mutterschutz im Sinne einer Auszeit von betrieblicher Verantwortung gefehlt habe, und hätte ihrer Erläuterung nach den Wert 7 angeben müssen:
Question Topic:
Job and career/ Evaluations & appraisals
Construct:Schwangerschaft und Geburt
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Yes |
Rund um die Schwangerschaft und Geburt hätte ich Entlastung im Haushalt gebraucht.Item Text:
Rund um die Schwangerschaft und Geburt hätte ich Entlastung im Haushalt gebraucht.
Recommendations:
Item (2) und 4: Wir empfehlen, das zweite und vierte Item jeweils in zwei Items aufzusplitten. In einem Item sollte erhoben werden, ob Unterstützung im Betrieb/im Haushalt benötigt wurde. Im anderen Item sollte erhoben werden, ob man Unterstützung im Betrieb/im Haushalt erhalten hat. Zudem sollte die Verwendung des Konjunktivs vermieden werden. Die Formulierungen lauten entsprechend:
Item 2a: „Ich benötig(t)e während meiner Schwangerschaft Entlastung von der landwirtschaftlichen bzw. betrieblichen Arbeit.“ Item 2b: „Mir wird/wurde während meiner Schwangerschaft landwirtschaftliche bzw. betriebliche Arbeit abgenommen.“ Item 4a: „Ich benötig(t)e rund um die Schwangerschaft und Geburt Entlastung im Haushalt.“ Item 4b: „Ich erhalte/erhielt rund um die Schwangerschaft und Geburt Entlastung im Haushalt.“ Findings:Von den fünf Testpersonen, die die Frage mit „trifft auf mich nicht zu“ beantworteten, begründete eine Testperson dies damit, dass sie sich an der Frageformulierung im Konjunktiv störe:
Question Topic:
Job and career/ Evaluations & appraisals
Construct:Schwangerschaft und Geburt
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Yes |
Ich fühl(t)e mich mit einem neugeborenen Kind und der Arbeit im Betrieb oft überfordert.Item Text:
Ich fühl(t)e mich mit einem neugeborenen Kind und der Arbeit im Betrieb oft überfordert.
Recommendations:
Item belassen.
Findings:Testperson 02 erklärte, dass ihre Antworten auf das vierte und fünfte Item miteinander zusammenhingen, da sie sich sowohl während der Schwangerschaft als auch mit Kind mehr Unterstützung und Präsenz von ihrem im Betrieb eingebundenen Ehemann gewünscht hätte. Allerdings gab sie bei beiden Items den Wert 3 ein, obwohl sie ihren Erläuterungen folgend einen Wert am oberen Ende der Skala hätte nehmen müssen.
Question Topic:
Job and career/ Evaluations & appraisals
Construct:Schwangerschaft und Geburt
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Yes |