Multi-Item Scale:

Item Text:

Während meiner Schwangerschaft wurde oder wird mir betriebliche Arbeit durch andere abgenommen.

Different Answer Format Tested:

Nein

Findings:

Testperson 06 störte sich an der Formulierung des Items. Sie gab zunächst an, „voll und ganz“ zuzustimmen (Skalenwert 7), änderte aber noch beim Ausfüllen ihre Antwort:
  • „Klar, sieben. Aber, da steht nicht, ob mir betriebliche Arbeit durch andere immer oder nach Bedarf abgenommen wurde. Das finde ich eine etwas komische Frage. Durch die Schwangerschaft ist man in der Regel nicht krank und macht betriebliche Arbeiten, aber [diese Aussage] ist ‚ganz oder gar nicht‘ formuliert. Macht jemand die Arbeiten für mich, weil ich es nicht kann, oder macht sie jemand, damit ich sie nicht machen muss. Dann nehme ich ‚trifft auf mich nicht zu‘“ (TP 06, Antwort: „trifft auf mich nicht zu“)
Die Erläuterungen der Testpersonen, die angaben, dass ihnen keine oder wenig Arbeit abgenommen worden sei, waren heterogen. Während das Abnehmen von Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb bei einer Testperson nicht notwendig gewesen sei, wäre dies bei einer weiteren Testperson willkommen gewesen, und eine weitere Testperson bezog sich auf ihre Schwangerschaft, bevor sie in der Landwirtschaft gearbeitet hatte:
  • „Ich war da nicht im landwirtschaftlichen Betrieb tätig, aber in meinem Haushalt oder in anderen Bereichen wurde mir eigentlich nicht Arbeit abgenommen. Das ist eine private Empfindung.“ (TP 02, Antwort: Skalenwert 1, „stimme überhaupt nicht zu“)
  • „Es wurde mir Arbeit abgenommen, aber nur begrenzt. Ich habe schon bis zum Ende mitgearbeitet. Den ganzen Aspekt der Büroarbeit musste mir niemand abnehmen. Ich hatte nur unkomplizierte Schwangerschaften [und] ich habe auch gerne gearbeitet, bis kurz vor der Entbindung. Das musste mir keiner abnehmen.“ (TP 03, Antwort: Skalenwert 3, entspricht „stimme eher nicht zu“)
  • „Mir ging es wirklich grottenschlecht [während der Schwangerschaft]. Schöner wäre es gewesen, wenn mein Mann mehr Zeit gehabt hätte. Es wird einem irgendwie etwas abgenommen. […] Ich hatte Unterstützung, auch diese betriebswirtschaftliche. […] Ich fand es trotzdem belastend, dass der Betrieb weiterläuft, man also mehr oder weniger 356 Tage im Jahr [arbeitet].“ (TP 10, Antwort: Skalenwert 4, entspricht „weder noch“)
Testpersonen, die der Aussage zustimmten, erläuterten schlüssig, auf welche Weise sie Unterstützung erfahren und auf welche Arten von Tätigkeiten sie während ihrer Schwangerschaft(en) verzichtet hatten:
  • „Ich habe schon noch mitgemacht. Aber, dann habe ich zum Beispiel kein Schweinewiegen mehr mitgemacht oder Verladen, so dass man nicht gerempelt wird von den Tieren. Damals lebte mein Schwiegervater noch, der hat dann mitgemacht. Da haben wir schon drauf geachtet. Ich habe kein Stroh mehr mitgepackt oder beim Einkaufen habe ich den Korb nicht so schwer gemacht.“ (TP 05, Antwort: Skalenwert 6, entspricht „stimme eher zu“)
  • „Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass mir Arbeit abgenommen wurde. Es wird mit Sicherheit auch Frauen geben, denen keine Arbeit abgenommen wird. Das hat etwas mit den Konflikten in den Betrieben zu tun.“ (TP 07, Antwort: Skalenwert 7, „stimme voll und ganz zu“)

Recommendations:

Item (2) und 4: Wir empfehlen, das zweite und vierte Item jeweils in zwei Items aufzusplitten. In einem Item sollte erhoben werden, ob Unterstützung im Betrieb/im Haushalt benötigt wurde. Im anderen Item sollte erhoben werden, ob man Unterstützung im Betrieb/im Haushalt erhalten hat. Zudem sollte die Verwendung des Konjunktivs vermieden werden. Die Formulierungen lauten entsprechend:

Item 2a: „Ich benötig(t)e während meiner Schwangerschaft Entlastung von der landwirtschaftlichen bzw. betrieblichen Arbeit.“
Item 2b: „Mir wird/wurde während meiner Schwangerschaft landwirtschaftliche bzw. betriebliche Arbeit abgenommen.“
Item 4a: „Ich benötig(t)e rund um die Schwangerschaft und Geburt Entlastung im Haushalt.“
Item 4b: „Ich erhalte/erhielt rund um die Schwangerschaft und Geburt Entlastung im Haushalt.“