Multi-Item Scale:
Item Text:
Mein Recht auf Mutterschutz konnte ich nicht wahrnehmen oder werde ich nicht wahrnehmen können.
Different Answer Format Tested:
Nein
Findings:
Nur vier Testpersonen beantworteten das dritte Item. Von den sechs Testpersonen, die die Frage mit „trifft auf mich nicht zu“ beantworteten, verdienen zwei Fälle nähere Erläuterungen. Testperson 06 beantwortete die Frage nicht, weil sie ihren Mutterschutz nicht hatte wahrnehmen wollen („Hätte ich wahrnehmen können, aber wollte ich gar nicht.“, TP 06). Testperson 10 ist mitarbeitende Familienangehörige. Sie gab „trifft auf mich nicht zu“ an, weil sie nicht direkt im Betrieb angestellt gewesen sei und auch nicht auf dem Betriebsgelände gelebt habe. Dennoch empfand sie persönlich, dass ihr ein Mutterschutz im Sinne einer Auszeit von betrieblicher Verantwortung gefehlt habe, und hätte ihrer Erläuterung nach den Wert 7 angeben müssen:
- „Ich habe jetzt ganz rechts angekreuzt, weil das ja in so einem Familienbetrieb nicht wirklich so zutrifft. Wenn Sie eine 40-Stunden-Woche in einem anderen Betrieb haben, dann fahren Sie das von 100 % auf 0 % runter. Wir sind hier eingebunden und das ändert sich nicht wirklich durch die Schwangerschaft. Man hat nicht wirklich Mutterschutz, die Herausforderungen sind immer noch da. Das betriebliche Drumherum bleibt ja bestehen.“ (TP 10, „trifft auf mich nicht zu“)
- Testperson 02 wählte zunächst den Wert 1 „stimme überhaupt nicht zu“, wollte aber eigentlich ausdrücken, dass sie ihren Mutterschutz nicht wahrgenommen hatte. Im Laufe der Nachfragen änderte sie ihre Antwort auf den Wert 7 „stimme voll und ganz zu“.
- Testperson 05 wählte zunächst den Wert 7 „stimme voll und ganz zu“, wollte aber tatsächlich angeben, dass sie ihren Mutterschutz genommen hatte. Auch sie bemerkte den Fehler während der Nachfragen und korrigierte ihre Antwort auf den Wert 2: Da habe ich mich jetzt, glaube ich, vertan. Meinen Mutterschutz habe ich immer wahrgenommen. […] Ist das jetzt richtig herum geantwortet, mit nicht und nicht? […] Ja, da muss man drüber nachdenken.“
- Testperson 09 gab zunächst an, dass die Aussage nicht auf sie zutreffe, änderte aber ihre Antwort auf den Wert 7 „stimme voll und ganz zu“. Dabei erläuterte sie, dass sie Mutterschutz habe nehmen können, und hätte somit den Wert 1 „stimme überhaupt nicht zu“ wählen müssen: „Ich nehme das zurück, ich habe ja Mutterschutz genommen und es genossen, sechs Wochen nicht zu arbeiten. Wenn man ein Kind geboren hat, dann macht man das einfach so. Man kann das machen, wenn die Familie dahintersteht, was bei mir so war. In der heutigen Zeit kenne ich niemanden, bei dem das anders wäre. Ich habe damals eine Betriebshilfe gehabt, und wer die nicht nimmt, ist selbst schuld.“
- „Mein Recht auf Mutterschutz konnte ich nicht wahrnehmen, bei allen drei Kindern. Habe ich nicht wahrgenommen und konnte ich nicht wahrnehmen. Ich bin eben die Betriebsleiterin. Wenn es mir wieder besser geht, arbeite ich gleich wieder weiter. Ich habe das für mich, weil es mir immer gutging, auch nicht für nötig empfunden.“ (TP 03, Antwort: Skalenwert 7, „stimme voll und ganz zu“)
Recommendations:
Wir empfehlen, Item 3 (Wahrnehmung des Mutterschutzes) entweder vor oder nach Items 2 und 4 (Bedürfnis nach Unterstützung im Betrieb und im Haushalt) zu stellen.
Zudem sollte die Verneinung entfernt werden: „Ich konnte mein Recht auf Mutterschutz wahrnehmen bzw. werde es voraussichtlich wahrnehmen können.“
Zudem sollte die Verneinung entfernt werden: „Ich konnte mein Recht auf Mutterschutz wahrnehmen bzw. werde es voraussichtlich wahrnehmen können.“