Itemtext | Aktiv getestet |
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Es sollte in Deutschland mehr direktdemokratische Entscheidungen (z.B. Volksabstimmungen) geben.Itemtext:
Es sollte in Deutschland mehr direktdemokratische Entscheidungen (z.B. Volksabstimmungen) geben.
Empfehlungen:Die Befragten können sich unter dem Begriff der „direktdemokratischen Entscheidung“ etwas vorstellen, allerdings scheint ungefähr die Hälfte der Befragten beim Beantworten der Aussage ausschließlich an Volksabstimmungen zu denken. Da der Begriff „Volksabstimmung“ weithin bekannt ist und das Konstrukt „direktdemokratische Entscheidungen“ gut abzubilden scheint, könnte die Aussage vereinfacht werden: „Es sollte in Deutschland mehr Volksabstimmungen geben.“ Befund zum Item:Bis auf zwei Befragte, die sich für die „weiß nicht“-Kategorie entschieden haben, konnten sich alle Befragten auf der Antwortskala verorten. Die Befragten nutzen die volle Skalenbreite, wobei die Mehrheit (64%) der Aussage zustimmt (Skalenwerte 5 bis 7), 14% der Befragten sich für die Mittelkategorie (Skalenwert 4) entscheiden und 20% der Aussage nicht zustimmen (Skalenwerte 1 bis 3).
Die Skeptiker hinsichtlich einer Ausweitung direktdemokratischer Verfahren stellen dagegen eher die Kosten bzw. die Machbarkeit der breiten Einbeziehung der ggfs. nicht ausreichend informierten Bürger in Frage:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu direktdemokratischen Entscheidungsverfahren
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Ja |
Es sollte mehr Dialogverfahren geben, in deren Rahmen Bürger mitentscheiden können.Itemtext:
Es sollte mehr Dialogverfahren geben, in deren Rahmen Bürger mitentscheiden können.
Empfehlungen:
Item belassen.
Befund zum Item:Von den 101 Befragten machen alle gültige Angaben, wobei sich sieben Personen für die „weiß nicht“-
Kategorie entscheiden. Die volle Skalenbreite wird genutzt, wobei die Befragten der Aussage mehrheitlich
(70%) zustimmen. 15% der Testpersonen stimmen nicht zu und 8% entscheiden sich für die Mittelkategorie.
Auch bei diesem Item wurde das Frageverständnis untersucht. Auf die Nachfrage, an welche Dialogverfahren sie beim Beantworten der Frage gedacht haben, machten 92 Personen gültige Angaben, wovon 32% (n=36) angaben, an keine bestimmten Dialogverfahren gedacht zu haben. Insgesamt machen daher 56 Personen 78 inhaltliche Nennungen: Allgemein Gespräche (16), Diskussionen (12), Bürgerbefragungen (10), Bürgerversammlungen (8), (Bürger-)Foren (6), Anhörungen (5), Demonstrationen (3), Bürgerinitiativen (2), Gremien (2), Sprechstunden (2), Abstimmungen (1), Bello-Dialog in Berlin (1), Bürgerbegehren (1), Debatten (1), Moderation (1), Runder Tisch (1), Schlichtung (1), Stuttgart 21 (1), Tagungen (1), Volksabstimmungen (1), Volksbefragungen (1) und Wahlen (1). Dieses Potpourri an Assoziationen mit dem Begriff Dialogverfahren macht deutlich, dass die Befragten an ganz unterschiedliche Verfahren denken, die sich nicht trennscharf von den direktdemokratischen Verfahren, die im vorherigen Item angesprochen werden, oder Abstimmungen (bspw. „Wahlen“, „Abstimmungen“) o.ä. abgrenzen lassen. Ihnen gemeinsam ist jedoch der kommunikative Austausch, meist zwischen Bürgern und Politikern (bspw. Bürgerbefragungen oder Sprechstunden), aber auch zwischen Bürgern untereinander (Foren). Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu direktdemokratischen Entscheidungsverfahren
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Ja |
Es sollte mehr Expertenkommissionen geben, die an wichtigen politischen Entscheidungen mitwirken.Itemtext:
Es sollte mehr Expertenkommissionen geben, die an wichtigen politischen Entscheidungen mitwirken.
Empfehlungen:Etwa die Hälfte der Befragte denkt bei diesem Item an Expertenkommissionen, die lediglich Gutachten oder Empfehlungen ohne Bindungswirkung erarbeiten und nicht an Expertenkommissionen, die unmittelbar in Entscheidungsprozesse eingebunden sind (intendierte Interpretation). Um dies zu vermeiden, empfehlen wir das Item umzuformulieren: „Es sollte mehr Expertenkommissionen geben, die unmittelbar an wichtigen politischen Entscheidungen beteiligt sind.“ Befund zum Item:Bis auf einen Befragten, der die „weiß nicht“-Kategorie ausgewählt hat, konnten sich alle Befragten auf der Antwortskala verorten. Die Befragten nutzen die volle Skalenbreite, wobei die klare Mehrheit (72%) der Aussage zustimmt (Skalenwerte 5 bis 7). 15% der Befragten entscheiden sich für die Mittelkategorie (Skalenwert 4) und 12% stimmen der Aussage nicht zu (Skalenwerte 1 bis 3).
Im Anschluss wurde den Befragten zum einen die Frage gestellt, ob sie beim Beantworten eher an Expertenkommissionen gedacht haben, die direkt in die Entscheidungen eingebunden sind oder eher an solche, die lediglich Gutachten oder Empfehlungen ohne Bindungswirkung erarbeiten. Während drei Personen keine Angabe machten, gaben 46 Personen an, an Expertenkommissionen, die direkt in Entscheidungen eingebunden sind, gedacht zu haben und 52 an Expertenkommissionen, die lediglich Gutachten oder Empfehlungen erarbeiten. Danach gefragt was sie unter einer „Expertenkommission“ verstehen bzw. ob ihnen Beispiele für Expertenkommissionen einfallen, machten 93 Befragte gültige Angaben, wobei vier Personen angeben, dass ihnen keine konkreten Beispiele einfallen und 15 Befragte ausschließlich Themenbereiche nennen, bei denen Expertenkommissionen eingesetzt werden sollten. Unter einer "Expertenkommission" verstehen die Befragten folgendes: Allgemein Fachleute (41), Unabhängige Fachleute (16), Allgemein Wissenschaftler (9), Betroffene (2), Instrumentalisierte Fachleute (2), Unabhängige Wissenschaftler (2), Beratungsgremien (1) und Gutachter (1). Nebst den 15 Befragten, die ausschließlich Themenbereiche und keine „Expertenkommissionen“ nennen, geben weitere 15 Befragte zusätzlich zu ihrer Definition von „Expertenkommissionen“ Themenbereiche an, die für den Einsatz von Expertenkommissionen geeignet wären. Die Themenbereiche, die sich insgesamt auf 44 Nennungen belaufen, teilen sie sich wie folgt auf: Gesundheit (6), Wirtschaft (5), Umwelt (4), Verkehr (4), Energiewirtschaft (4), Bau (3), Finanzen (3), Bundeswehr/Militär (3), Pflege (3), Bildung (2) und Sonstiges (7). Welche Experten und Themenbereiche genannt werden unterscheidet sich nicht danach, ob die Befragten zuvor angegeben haben, beim Beantworten der Aussage an Expertenkommissionen mit Mitbestimmungsbefugnissen oder lediglich beratender Funktion gedacht zu haben. Einige der Befragten (n=11) verfügen über detaillierteres Wissen über den Einsatz von Expertenkommissionen und können insgesamt acht verschiedene Kommissionen benennen: Wirtschaftsweisen (6), Verbände (3), Ethikrat (2), Zukunftskommission in Bayern (1), Verkehrsgerichtstag (1), Sicherheit von Gorleben (1), Sachverständigenrat (1) und BUND/NaBu/Greenpeace (1). Abschließend für dieses Item wurden die Befragten gebeten anzugeben, an welche politischen Entscheidungen sie beim Beantworten der Frage gedacht haben. Hierbei machen 87 Personen konkrete Angaben. Genannt werden hauptsächlich politische Entscheidungen in den Bereichen der Energiewirtschaft (17,2%), Finanzen und Verkehr (je 10,3%), Gesundheit (6,9%), Hartz IV und Rechtsfragen (je 5,7%) sowie Bildung, Steuern und Umwelt (je 4,6%). Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu direktdemokratischen Entscheidungsverfahren
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Ja |
Wichtige politische Entscheidungen sollten ausschließlich von gewählten Parlamenten getroffen werden.Itemtext:
Wichtige politische Entscheidungen sollten ausschließlich von gewählten Parlamenten getroffen werden.
Empfehlungen:Die meisten Befragten sind der Ansicht, dass es die Aufgabe gewählter Parlamente ist wichtige politische Entscheidungen zu treffen. Es wird nicht immer deutlich, ob die Beantwortung der Frage sich nur auf diesen Teil der Aussage bezieht oder aber, ob „ausschließlich“ via repräsentativer Demokratie Entscheidungen getroffen werden sollen. Daher empfehlen wir, den Begriff „ausschließlich“ optisch hervorzuheben, z.B. durch Unterstreichen: „Wichtige politische Entscheidungen sollten ausschließlich von gewählten Parlamenten getroffen werden.“ Befund zum Item:Auch bei diesem Item können sich abgesehen von den fünf Befragten, die sich für die „weiß nicht“- Kategorie entscheiden, alle Befragten auf der Antwortskala verorten. Die volle Skalenbreite wird relativ gleichmäßig genutzt. 41% der Testpersonen stimmen der Aussage eher nicht zu (Skalenwerte 1 bis 3), 18% wählen die Mittelkategorie und 37% stimmen zu.
Auch diejenigen, die sich für die Mittelkategorie entschieden haben, argumentieren damit, dass dies schließlich die Aufgabe gewählter Parlamente ist (46%). Ein anderer Grund für die Wahl der Mittelkategorie besteht darin, dass die Befragten sich eine ausgewogene Kombination von repräsentativer und direkter Demokratie wünschen (31%) oder Vor- und Nachteile der repräsentativen Demokratie gegenüber stellen (23%).
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu direktdemokratischen Entscheidungsverfahren
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Ja |