Falsche Konsensmeinungen in der Politik

Einleitungstext:

Im Folgenden möchten wir Ihre Meinung zu einigen politischen Sachfragen erfahren.

Fragetext:

Bitte geben Sie zu jeder der folgenden Maßnahmen an, inwieweit Sie diese befürworten oder ablehnen:

Antwortkategorien:

Absolut dafür
Eher dafür
Teils teils
Eher dagegen
Absolut dagegen
Der Fragetext passt nicht genau zu den Antwortoptionen (befürworten/ablehnen vs. dafür/dagegen).

Eingesetzte kognitive Technik/en:

Comprehension Probing, Difficulty Probing, Specific Probing, Category Selection Probing
Itemtext Aktiv getestet

Itemtext:

a) Um die Zuwanderung nach Deutschland zu begrenzen, sollte das Recht auf Asyl eingeschränkt werden.

Empfehlungen:

Wir empfehlen, das Item zu belassen. Der Begriff „Recht auf Asyl“ ist zwar relativ vage und wird von den Testpersonen unterschiedlich interpretiert, die konkrete Interpretation scheint jedoch auch bereits die Einstellung zum Thema widerzuspiegeln: Personen, die dem Asylrecht positiv gegenüber stehen, assoziieren den Begriff eher mit Asyl für politisch Verfolgte; Personen, die ihm kritisch gegenüber stehen eher mit einem Missbrauch des Asylrechts. Eine Konkretisierung des Begriffs (z.B. „Recht auf Asyl für politisch Verfolgte“) würde vermutlich dazu führen, dass das Item diese unterschiedlichen Positionen weniger deutlich abbilden würde. Gleichwohl könnte man je nach Erkenntnisinteresse eine Konkretisierung vornehmen, sofern beispielsweise die Einstellung zum Asylrecht für bestimmte Zielgruppen (z.B. politisch Verfolgte) erfasst werden soll. Wird an der allgemeinen Begrifflichkeit festgehalten, so muss bei der Interpretation der Umfrageergebnisse berücksichtigt werden, dass sie verschiedene Facetten enthält. Eine Fokussierung auf nur eine dieser Facetten (z.B. „X% der Befragten sind dafür, das Recht auf Asyl für politisch Verfolgte zu begrenzen“) ist dann nicht zulässig.
Ja

Itemtext:

b): Hohe Einkommen sollten in Deutschland deutlich stärker besteuert werden.

Empfehlungen:

Item belassen.
Ja

Itemtext:

c): Die sozialstaatlichen Leistungen für Arbeitslose sollten deutlich erhöht werden.

Empfehlungen:

Item belassen.
Ja

Itemtext:

d): Die Vertretung von Frauen in allen wichtigen Gremien in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollte mit einer verpflichtenden Frauenquote durchgesetzt werden.

Empfehlungen:

Item belassen.
Ja

Itemtext:

e): Sterbehilfe sollte in Deutschland zulässig sein.

Empfehlungen:

Item belassen.
Ja

Itemtext:

f): Deutsche Firmen sollten durch Importbeschränkungen vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden.

Empfehlungen:

Wir empfehlen, das Item zu belassen. Der Begriff „Importbeschränkungen“ ist zwar relativ vage und wird von den Testpersonen unterschiedlich interpretiert, die konkrete Interpretation scheint jedoch auch bereits die Einstellung zum Thema widerzuspiegeln: Personen, die einem Eingriff in die freie Marktwirtschaft generell kritisch gegenüberstehen, assoziieren mit dem Begriff einen relativ starken Eingriff in die Marktwirtschaft. Personen, die einem Eingriff in die Wirtschaft weniger kritisch gegenüberstehen, assoziieren damit eher milde Eingriffe. Eine Konkretisierung des Begriffs (z.B. „Einfuhrverbote für ausländische Produkte“) würde vermutlich dazu führen, dass das Item diese unterschiedlichen Positionen weniger deutlich abbilden würde. Gleichwohl könnte man je nach Erkenntnisinteresse eine Konkretisierung vornehmen, sofern beispielsweise Beschränkungen der Importmenge von Produkten (und nicht von Produkten generell) von Interesse sind. Wird an der allgemeinen Begrifflichkeit festgehalten, so muss bei der Interpretation der Umfrageergebnisse berücksichtigt werden, dass sie verschiedene Facetten enthält. Eine Fokussierung auf nur eine dieser Facetten (z.B. „X% der Befragten sind für eine Einschränkung der Importmenge) ist dann nicht zulässig.
Ja

Itemtext:

g): Die Kompetenzen der Europäischen Union (EU) sollten reduziert werden.

Empfehlungen:

Wir empfehlen, das Item zu belassen. Der Begriff „Kompetenzen der EU“ ist zwar relativ vage und wird von den Testpersonen unterschiedlich interpretiert, die konkrete Interpretation scheint jedoch auch bereits die Einstellung zum Thema widerzuspiegeln: Personen, die der EU kritisch gegenüberstehen, assoziieren mit dem Begriff eher den Erlass von (sinnlosen) Gesetzen und Richtlinien; Personen, die der EU weniger kritisch gegenüberstehen, assoziieren damit eher die Entscheidungsspielräume und Befugnisse der EU allgemein. Eine Konkretisierung des Begriffs „Kompetenzen der EU“ würde vermutlich dazu führen, dass das Item diese unterschiedlichen Positionen weniger deutlich abbilden würde. Gleichwohl könnte man je nach Erkenntnisinteresse eine Konkretisierung vornehmen, sofern beispielsweise ein bestimmter Kompetenzrahmen von Interesse ist. Wird an der allgemeinen Begrifflichkeit festgehalten, so muss bei der Interpretation der Umfrageergebnisse berücksichtigt werden, dass sie verschiedene Facetten enthält. Eine Fokussierung auf nur eine dieser Facetten (z.B. „X% der Befragten sind dafür, dass die Gesetzgebungskompetenz der EU reduziert wird“) ist dann nicht zulässig.
Ja