Multi-Item Scale:

Item Text:

b. Ein starker Führer ist gut für Deutschland, auch wenn er sich nicht immer an die Regeln hält, um die Dinge voranzubringen.

Different Answer Format Tested:

Nein

Findings:

Die Mehrheit der Testpersonen stimmte der Aussage „überhaupt nicht“ (n = 7) oder „eher nicht“ (n = 1) zu, jeweils eine Testperson verortete sich bei der mittleren Antwortkategorie oder stimmte der Aussage „eher“ zu.

Acht Testpersonen erwähnten bei der Nachfrage, was sie unter einem „starken Führer“ verstünden, den Bezug zur NS-Zeit und zu Hitler:
  • „Da hätte ich jetzt an den Adolf Hitler gedacht.“ (TP 02)
  • „Bei dem Begriff ‚Führer‘ kann man, glaube ich, nicht anders, als dass man ans Dritte Reich denkt.“ (TP 04)
  • „‚Starker Führer‘ ist in Deutschland ein bisschen problembelastet. Damit rutschen Sie gleich in die rechte Ecke. Das kann aber genauso gut ein starker linker Führer sein.“ (TP 09)
Darüber hinaus verstanden die Testpersonen unter einem „starken Führer“ eine Führungsperson oder einen (undemokratischen) Anführer, v. a. in der Politik, aber auch generell:
  • „Jemand, der eine Personengruppe oder Institution und alles Mögliche, was es sonst noch so gibt, besonders gut leiten [und] anführen kann.“ (TP 03)
  • „Man kann es auch verstehen als Anführer. […] Wenn da ‚Führer‘ steht und dann ‚auch wenn er sich nicht immer an die Regeln hält, um Dinge voranzubringen‘, dann denke ich direkt an eine Führungsperson, wie zum Beispiel [eine] Kanzlerin, die sich nicht an die Grundgesetze […] [oder] Verfassung hält.“ (TP 04)
  • „Ein starker Führer wird ja direkt erklärt, was damit gemeint ist, in dem Kontext. Also, dass auch Regeln gebrochen werden können. Deswegen einen undemokratischen Führer.“ (TP 05)
Vier Testpersonen äußerten zudem den Wunsch nach einer anderen Formulierung:
  • „Vielleicht könnte man das ändern mit dem ‚Führer‘. Irgendwas mit einer ‚starken Führungskraft‘ vielleicht, weil, wenn man jetzt ‚Führer für Deutschland sieht‘, man halt direkt an den Hitler denkt.“ (TP 01)
  • „Gefällt mir nicht so sehr, der Ausdruck. Ein starker Führer ist schon gut für Deutschland, wenn […] [er] wirklich Dinge in die Hand nimmt, ob das der Klimawandel ist oder dass es […] den mittleren und unteren Schichten besser geht […]. Wenn er sich nicht immer an die Regeln hält, ist das auch O. K., wenn er wirklich Dinge voranbringen kann. […] Aber in dem Fall ist es mir zu allgemein formuliert, weil es auch in die andere Richtung gehen kann.“ (TP 08)

Recommendations:

Wir schlagen folgende Umformulierung vor:
„Eine starke Führungspersönlichkeit in der Regierung zu haben, ist gut für Deutschland, auch wenn diese ab und zu Dinge im Alleingang entscheidet, um sie voranzubringen.“