Itemtext | Aktiv getestet |
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a) Ich möchte lieber ein Bürger/eine Bürgerin Deutschlands als irgendeines anderen Landes auf der Welt sein.Itemtext:
a) Ich möchte lieber ein Bürger/eine Bürgerin Deutschlands als irgendeines anderen Landes auf der Welt sein.
Empfehlungen:
Item belassen.
Befund zum Item:Drei Testpersonen geben an, Item a) nicht beantworten zu können („Kann ich nicht sagen“). Eine Testperson (TP 05) begründet ihre Antwort damit, dass sie lieber Bürger Europas wäre, Staatsbürgerschaft aber nun einmal eine nationale Kategorie sei. Eine weitere Testperson (TP 10) argumentiert, dass sie keinen Vergleich zu anderen Ländern habe und daher nicht sagen könne, ob sie nicht auch gerne Bürger eines anderen Landes geworden wäre. In ähnlicher Weise erläutert auch Testperson 13 ihr Antwortverhalten: „Es gibt in jedem Land Vor- und Nachteile. Ich bin Deutsche, aber ich würde nie sagen, dass ich lieber in Deutschland leben würde, als in einem anderen Land. Das ist meine Heimat, aber wenn sich das ergibt, lebe ich auch im Ausland.“
Thema der Frage:
Religion & Kultur/ Kulturelle Identität
Konstrukt:Nationalstolz
|
Ja |
b) Es gibt einige Dinge im heutigen Deutschland, derentwegen ich mich für Deutschland schäme. | Nein |
c) Die Welt wäre besser, wenn die Menschen in anderen Ländern eher so wären wie die Deutschen.Itemtext:
c) Die Welt wäre besser, wenn die Menschen in anderen Ländern eher so wären wie die Deutschen.
Empfehlungen:
Möglicherweise umformulieren in:
„Die Welt wäre eine bessere, wenn die Menschen in anderen Ländern eher so wären wie die Deutschen.“ Befund zum Item:Zwei Testpersonen (TP 06, TP 07) geben an, dass sie nicht sagen können, ob die Welt besser wäre, wenn jeder „deutsche Tugenden“ (TP 06) hätte.
Drei weitere Testpersonen entscheiden sich zwar für eine Antwortkategorie, dennoch äußern sie dahingehend Kritik, dass ihnen unklar sei, worauf die Frage genau abziele: „Sind damit die Menschen oder das System in Deutschland gemeint?“ (TP 09). Diese Unklarheit thematisiert auch Testperson 10: „Ich bin der Meinung, dass viele Dinge, die hier institutionell ganz gut laufen, das würde ich anderen Ländern und damit auch anderen Menschen irgendwo gönnen, dass es da auch so ist […] Aber ich weiß nicht, ob das wirklich die Leistung der Menschen ist oder ob man nicht da sagen muss, das ist das ganze Land, das sich in eine bestimmte Richtung entwickelt. Daher habe ich da ‚Weder noch‘ [angegeben], hätte aber auch ‚Kann ich nicht sagen‘ ankreuzen können.“ Testperson 19 („stimme nicht zu“) schwankt zwischen Zustimmung und keiner Zustimmung, je nachdem welche Intention dem Item zu Grunde gelegt wird: „Wenn ich es so verstehen würde, dass es den Menschen in der Welt besser ginge, dann würde ich sagen da stimme ich zu, aber dass die Menschen selbst besser wären, da stimme ich nicht zu.“ Insgesamt macht ein Viertel der Testpersonen deutlich, dass ihnen das Item zu unpräzise formuliert ist. Dies liegt vor allem auch an der Formulierung „Die Welt wäre besser“, die von einigen Testpersonen nicht im intendierten Sinne verstanden wird bzw. deren Bedeutung einigen Testpersonen unklar ist (Was wäre besser? Wären die Menschen selbst besser? Haben „deutsche Tugenden“ einen Einfluss auf das Wohl der Welt? – siehe auch Befund zu Item h)). Thema der Frage:
Religion & Kultur/ Kulturelle Identität
Konstrukt:Nationalstolz
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Ja |
d) Im Großen und Ganzen ist Deutschland ein besseres Land als die meisten anderen Länder. | Nein |
e) Jede/r sollte ihr/sein Land unterstützen, selbst wenn sich das Land im Unrecht befindet. | Nein |
f) Wenn mein Land Erfolg im internationalen Sport hat, macht mich das stolz, ein Deutscher/eine Deutsche zu sein.Itemtext:
f) Wenn mein Land Erfolg im internationalen Sport hat, macht mich das stolz, ein Deutscher/eine Deutsche zu sein.
Empfehlungen:
Wie vergangene Pretests bereits gezeigt haben, ist die Formulierung „stolz, Deutsche/r zu sein“ aufgrund der deutschen Geschichte problematisch und stößt auf Ablehnung auf Seiten der Testpersonen. Auch in diesem Pretest geben die Testpersonen im äußersten Falle an, dass sie „stolz auf Deutschland“ sind, nicht jedoch „stolz, Deutsche/r“ zu sein.
Daher schlagen wir folgende Umformulierung vor: „Ich bin stolz auf Deutschland, wenn mein Land Erfolg im internationalen Sport hat.“ Befund zum Item:Vier Testpersonen (TP 01, TP 05, TP 07, TP 10) geben an, dass sie die Frage nicht beantworten können („Kann ich nicht sagen“). Begründet wird dies in erster Linie damit, dass die Formulierung „stolz, ein/e Deutsche/r zu sein“ nicht zutreffe. Sie freuen sich, wenn deutsche Sportler eine gute Leistung erbringen, sehen diese Erfolge aber unabhängig von der Tatsache Deutsche/r zu sein: „Ich bin ein ganz großer Sportpatriot und freue mich immer, wenn ein deutscher Sportler gewinnt oder die Nationalmannschaft gewinnt, aber das macht mich nicht stolz, Deutscher zu sein.“ (TP 07).
Auch Testperson 09 findet die Formulierung „stolz, ein/e Deutsche/r zu sein“ problematisch und nutzt daher die „Weder noch“-Kategorie als eine sozusagen versteckte „Kann ich nicht sagen“-Option: „Es macht einen stolz, weil man den Aufwand dahinter sieht, man freut sich mit der Mannschaft, sieht den Erfolg, man kann sich mit der Mannschaft freuen. Aber gleich ein Deutscher zu sein? Das ist mir zu national.“ Hieraus wird ersichtlich, dass sich mindestens fünf der 20 Testpersonen an der Formulierung „stolz, ein/e Deutsche/r zu sein“ stören und die Frage deswegen nicht beantworten (wollen). Thema der Frage:
Religion & Kultur/ Kulturelle Identität
Konstrukt:Nationalstolz
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Ja |
g) Ich bin oft weniger stolz auf Deutschland, als ich es gerne wäre. | Nein |
h) Die Welt wäre besser, wenn die Deutschen zugeben würden, dass in Deutschland nicht alles zum Besten steht.Itemtext:
h) Die Welt wäre besser, wenn die Deutschen zugeben würden, dass in Deutschland nicht alles zum Besten steht.
Empfehlungen:
Umformulieren in:
„Die Welt wäre eine bessere, wenn Deutschland einräumen würde, dass hierzulande auch nicht alles zum Besten steht.“ Befund zum Item:Elf Testpersonen stimmen der Aussage nicht bzw. überhaupt nicht zu, zwei Testpersonen entscheiden sich für die Antwortkategorie „Weder noch“ und vier stimmen der Aussage zu. Die Antwort „Stimme voll und ganz zu“ wird nicht gegeben. Insgesamt fünf Befragte wählen die Antwortkategorie „Kann ich nicht sagen.“
Alle Testpersonen haben die Negation „dass in Deutschland nicht alles zum Besten steht“ verstanden. Allerdings berücksichtigen nicht alle Testpersonen die postulierte Kausalbeziehung zwischen „zugeben, dass in Deutschland nicht alles zum Besten steht“ und der Konsequenz, dass die Welt dann besser wäre.
Die restlichen fünf Testpersonen (TP 01, TP 03, TP 05, TP 08, TP 14) berücksichtigen nur den zweiten Teil der Aussage „wenn die Deutschen zugeben würden, dass in Deutschland nicht alles zum Besten steht“ und stellen keine Verknüpfung mit den Auswirkungen, d.h. ob die Welt dann besser wäre, her:
Diese fünf Testpersonen blenden also einen zentralen Aspekt der Aussage komplett aus und beantworten daher nur einen Teil des Items.
Die Formulierung des Items erlaubt es den Testpersonen nicht, zum Ausdruck zu bringen, dass in Deutschland im Großen und Ganzen alles zum Besten steht. Thema der Frage:
Religion & Kultur/ Kulturelle Identität
Konstrukt:Nationalstolz
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Ja |