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Fragetext: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu?Instruktionen: (Bitte machen Sie in JEDER Zeile ein Kreuz!)Antwortkategorien
Stimme voll und ganz zu
Stimme zu
Weder noch
Stimme nicht zu
Stimme überhaupt nicht zu
Kann ich nicht sagen
Befund/Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:-
Befund zur Multi-Item-Skala:
Eine Testperson (TP 02) hat bei allen drei Items der Fragenbatterie Verständnisschwierigkeiten mit dem
Begriff „Organisation“, den sie nach eigener Aussage nicht als Äquivalent zu „Firma“, sondern dahingehend
interpretiert, ob sie selbst bei ihrer Arbeit etwas organisieren muss: „Organisation verstehe ich
so, dass ich beim Ablauf der Produktion oder der Planung des Tages mithelfe. Das weiß ich jetzt
nicht.“ Aufgrund dieser Verständnisschwierigkeiten antwortet diese Testperson bei allen drei Items mit
„Kann ich nicht sagen.“
Eine andere Testperson (TP 08) gibt an, dass sie momentan zwei Berufe ausübe (Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Universität, Fitnesstrainer) und sich bei der Beantwortung dieser Items jeweils für einen der beiden Jobs entscheiden müsse. Um konsistent zu antworten, denkt die Testperson bei allen drei Aussagen an ihren Zweitjob (Fitnesstrainer), hätte aber genauso gut auch an ihren Erstjob oder abwechselnd an einen der beiden Jobs denken können.
In Bezug auf die Fragenbatterie als Ganzes fällt des Weiteren auf, dass eine Testperson (TP 10) bei der Beantwortung der drei Aussagen an unterschiedliche Tätigkeiten in ihrem bisherigen Berufsleben denkt und nicht nur an ihre aktuelle Tätigkeit. Diese Testperson denkt bei der Beantwortung der Aussagen a) und b) an ihre frühere Tätigkeit als Versicherungskauffrau, bei Aussage c) jedoch an ihre momentane Tätigkeit als Reinigungskraft in einer Bäckerei. Darüber hinaus geben vier Testpersonen an (TP 03, TP 04, TP 09, TP 13), dass sie die drei Aussagen nicht einheitlich interpretiert haben, sondern manchmal an den gelernten Beruf und manchmal an die Firma oder die ausgeübte Tätigkeit gedacht haben.
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Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:
Wir empfehlen wie schon bei Frage 4, die Frage um eine Instruktion für die Befragten zu
ergänzen. Diese sollte zum einen verdeutlichen, dass der Fokus der Aussagen auf der Firma/
Organisation liegt, bei der man aktuell beschäftigt ist, und zum anderen, dass Personen,
die mehreren beruflichen Tätigkeiten nachgehen, sich nur auf ihre hauptberufliche Tätigkeit
beziehen sollen. Eine mögliche Formulierung wäre:
„Bei den folgenden Aussagen geht es um die Firma/Organisation, bei der Sie momentan beschäftigt sind. Falls Sie derzeit mehr als einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, beantworten Sie die Aussagen bitte nur für Ihre hauptberufliche Tätigkeit.
Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu?“
Items
Itemtext Item getestet Ich bin bereit, härter zu arbeiten als ich muss, um zum Erfolg meiner Firma/ Organisation beizutragen.- Itemtext: Ich bin bereit, härter zu arbeiten als ich muss, um zum Erfolg meiner Firma/ Organisation beizutragen.
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Empfehlungen:
Wir empfehlen, diese Aussage um das Wort „jetzige“ zu ergänzen (siehe Item c), um zu verdeutlichen,
dass sich die Aussage auf die aktuelle und nicht auf ehemalige Beschäftigungen
bezieht. Außerdem schlagen wir vor, den Nebensatz an den Satzanfang zu stellen, um zu verhindern,
dass dieser bei der Beantwortung des Items ignoriert wird. Eine mögliche Formulierung
wäre:
„Um zum Erfolg meiner jetzigen Firma/Organisation beizutragen, bin ich bereit, härter zu arbeiten als ich normalerweise muss.“
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Befund zum Item:
Zwei Drittel (n = 10) der Testpersonen stimmen der Aussage zu oder voll und ganz zu.
Testperson 05 äußert den spontanen Kommentar, dass ihr unklar sei, ob sich dieses Item lediglich auf die Firma/Organisation beziehe, bei der sie momentan arbeite oder ob hier eher eine generelle Einstellung abgefragt würde: „Da frage ich mich, geht es um meine Firma, bei der ich aktuell bin? Oder, falls ich morgen für eine andere Firma arbeiten würde, dass ich dann jetzt meine zukünftige Firma meinen könnte? Ich überlege gerade, ob das eine generelle Frage ist. Bin ich generell bereit für meine Firma diese Sachen zu tun oder ist es eine Momentaufnahme der aktuellen Firma?“ (TP 05). Diese Testperson gibt an, dass ein expliziter Verweis auf die „jetzige“ Firma, wie in Item c), die Frageintention verdeutlichen und die Beantwortung erleichtern würde.
Die spontanen Kommentare von Testperson 08 und Testperson 12 machen deutlich, dass Item a) für Beamte oder Angestellte in Non-Profit-Organisationen unter Umständen schwierig zu beantworten ist, da diese Firmen/Organisationen nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind und daher unklar ist, wie sich der Erfolg der Firmen/Organisationen messen lasse:- „Da denke ich jetzt eher wieder an meinen Zweitjob, nicht an meinen Hauptjob an der Uni. Weil an der Uni zu arbeiten, das bringt ja irgendwie niemandem etwas, weil es einfach keine Firma ist. Das ist einfach eine andere Organisationsstruktur. Bei dem anderen Job, wo Profit geschlagen wird, da bin ich gerne bereit dazu.“ (TP 08)
- „Das ist schwierig zu beantworten, da ich Beamter bin.“ (TP 12)
Die restlichen vier Testpersonen (TP 03, TP 04, TP 09, TP 13) haben den Nebensatz „um zum Erfolg meiner Firma/Organisation beizutragen“ bei der Beantwortung der Aussage ignoriert und sich beim Beantworten des Items lediglich darauf bezogen, ob sie generell dazu bereit oder in der Lage sind, härter zu arbeiten als nötig (zu welchem Zweck auch immer):- „Das zahlt sich auch immer einmal aus. Wenn ich mal ein paar Überstunden mache, dass man dann auch einmal einen Tag zu Hause bleiben kann.“ (TP 03)
- „Ich habe schon als Fleischzerleger am Fließband gearbeitet, das waren teilweise 20-Stunden- Schichten. Also schlimmer als das kann es wohl nicht werden. Also ich bin sicher bereit, härter zu arbeiten.“ (TP 04)
- „Ich kann gar nicht härter arbeiten. Ich bin im Verkauf, da gibt es mal so einen Tag und mal so einen. Also ich stehe da nicht unter dem Druck, dass ich bestimmte Ziele erreichen muss. Ich muss keinen vorgeschriebenen Umsatz erbringen.“ (TP 09)
- „Ich bin der Meinung, dass meine Arbeit qualitativ gut ist und ich genug beitrage. Daher würde ich nicht noch härter arbeiten wollen. Aber ich würde auch nicht weniger arbeiten wollen. Es ist in Ordnung wie es jetzt ist.“ (TP 13)
- Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Arbeitsmotivation & -einstellungen
- Konstrukt: Verbundenheit mit Arbeitgeber
JaIch bin stolz darauf, für meine Firma/ Organisation zu arbeiten.- Itemtext: Ich bin stolz darauf, für meine Firma/ Organisation zu arbeiten.
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Empfehlungen:
Auch hier empfehlen wir, die Aussage um das Wort „jetzige“ zu ergänzen, um zu verdeutlichen,
dass sich die Aussage auf die aktuelle und nicht auf ehemalige Beschäftigungen bezieht:
„Ich bin stolz darauf, für meine jetzige Firma/Organisation zu arbeiten.“
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Befund zum Item:
Die Mehrheit der Testpersonen (n = 11) stimmt dieser Aussage zu bzw. voll und ganz zu. Zwei Testpersonen
(TP 09, TP 15) antworten mit „weder noch“ und zwei weitere Testpersonen mit „Kann ich nicht
sagen“ (TP 02, TP 14). Testperson 02 begründet ihre „Kann ich nicht sagen“-Antwort mit Verständnisschwierigkeiten
bezüglich des Begriffs „Organisation“ (s. allgemeiner Befund zu Frage 5) und Testperson
14 gibt an, bei dieser Aussage Probleme mit der Antwortskala zu haben: Sie könne lediglich „eher
zustimmen“ und da diese Kategorie nicht angeboten wird, entscheidet sie sich für „Kann ich nicht
sagen.“
Mit Ausnahme von Testperson 02 geben alle Testpersonen an, beim Beantworten dieser Aussage an ihre Firma/Organisation gedacht zu haben. Vier dieser Testpersonen (TP 09, TP 11, TP 13, TP 15) merken darüber hinaus an, dass die Formulierung „stolz sein“ zu stark bzw. etwas übertrieben sei:- „Stolz bin ich eigentlich nicht. Mir gefällt die Arbeit, aber stolz ist irgendwie übertrieben zu sagen. Ich würde halt nie weggehen dort, weil es mir Spaß macht. Ich arbeite gerne dort.“ (TP 09)
- „Das mit dem „Stolz“ ist immer so eine Sache. Da haben wir Deutschen ja ein Problem damit. Ich arbeite gerne für die Firma und bin auch bereit ein bisschen mehr dafür zu machen. Deshalb „stimme ich zu“ und nicht „voll und ganz zu“. Das ist mir zu absolut.“ (TP 11).
- „Man schreckt ja manchmal ein bisschen davor zurück, solche Meinungen zu äußern, mit „stolz darauf für diese Firma zu arbeiten“. Das ist vielleicht schon fast ein bisschen amerikanisch angehaucht. Aber ich kann jetzt auch nicht sagen, dass ich meine Firma nicht wertschätzen würde, insofern stimme ich da schon eher zu. Wobei ich persönlich jetzt nicht so eine Äußerung machen würde.“ (TP 13)
- „Ein besonderer „Stolz“ ist da für mich nicht dabei.“ (TP 15)
- Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Arbeitsmotivation & -einstellungen
- Konstrukt: Verbundenheit mit Arbeitgeber
JaIch würde eine andere, besser bezahlte Stelle ablehnen, um bei meiner jetzigen Firma/Organisation zu bleiben.- Itemtext: Ich würde eine andere, besser bezahlte Stelle ablehnen, um bei meiner jetzigen Firma/Organisation zu bleiben.
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Empfehlungen:
Wir empfehlen, die negative Formulierung „ablehnen“ in dieser Aussage zu vermeiden, da
hierdurch Schwierigkeiten bei der Verwendung der Antwortskala entstehen. Eine mögliche
Umformulierung wäre:
„Ich würde bei meiner jetzigen Firma/Organisation bleiben, auch wenn man mir eine andere, besser bezahlte Stelle anbieten würde.“
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Befund zum Item:
Drei Testpersonen (TP 02, TP 11, TP 14) antworten mit „Kann ich nicht sagen“ und begründen ihre
Antwort damit, dass es auf die jeweiligen Umstände ankomme, ob man eine solche Stelle ablehnen
würde oder nicht. Hier würden mehrere Faktoren (und nicht nur die Bezahlung) eine Rolle spielen: „Die
Aussage ist zu allgemein formuliert. Es gibt bestimmt 1.000 andere Gründe, warum man etwas ablehnt
und nicht nur weil die momentane Firma so toll ist. Das hängt vom Einzelfall, der Situation ab.
Beispielsweise ob der Chef der anderen Firma gut ist.“ (TP 14)
Die restlichen Testpersonen stimmen in etwa zu gleichen Teilen der Aussage zu (n = 5) und nicht zu (n = 7). Durch die Nachfragen der Testleiter wurde allerdings deutlich, dass in dieser zweiten Gruppe insgesamt drei Testpersonen (TP 03, TP 04, TP 09) aufgrund des negativ formulierten Items und der damit verbundenen Schwierigkeit, mit der Antwortskala auszudrücken, dass man bei der aktuellen Firma bleiben wolle bzw. sich wohl fühle, eine „falsche“ Antwort angekreuzt hatten und eigentlich „stimme zu“ anstelle von „stimme nicht zu“ antworten wollten:- „Ich bin in fünf Minuten zu Fuß bei der Arbeit. Der Job macht mir Spaß. Und dann wegen 2 bis 3 Euro mehr im Monat würde ich nicht eine Stunde oder so durch die Gegend fahren.“ (TP 03, stimme nicht zu)
- „Also eigentlich stimme ich dem nicht zu (dass ich wechseln würde). Es läuft zurzeit gut und ein besser bezahlter Job, das wäre wieder eine neue Herausforderung und warum nicht etwas beibehalten, das gut läuft?“ (TP 04, stimme nicht zu)
- „Ich weiß nicht, wie mir die Arbeit woanders gefallen würde, das ist das Problem. Vielleicht würde ich mich finanziell verbessern, aber in Bezug auf den Umgang mit den Menschen bei der Arbeit vielleicht nicht. Das muss man bedenken.“ (TP 09, stimme nicht zu)
- „Nein, ich würde bei meiner Firma bleiben. „Ablehne“…? Also muss ich hier zustimmen, oder? Ich stimme zu, dass ich ablehne? Ja, so stimmt es.“ (TP 07)
- „Diese Aussage musste ich zweimal lesen. Ich hätte die Aussage einfach anders formuliert. Ich würde es immer positiv formulieren, statt „ablehnen“ dann „annehmen“. Also wie z.B. „Ich würde eine andere, besser bezahlte Stelle annehmen, um mehr Geld zu verdienen oder um Vorteile gegenüber meiner jetzigen Firma zu haben.“ (TP 08)
- Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Arbeitsmotivation & -einstellungen
- Konstrukt: Verbundenheit mit Arbeitgeber
Ja