Thema der Frage:

Arbeit & Beruf

Multi-Item-Skala:

Itemtext:

Ich bin bereit, härter zu arbeiten als ich muss, um zum Erfolg meiner Firma/ Organisation beizutragen.

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Konstrukt:

Identifikation mit Arbeitgeber

Befund zum Item:

Zwei Drittel (n = 10) der Testpersonen stimmen der Aussage zu oder voll und ganz zu.

Testperson 05 äußert den spontanen Kommentar, dass ihr unklar sei, ob sich dieses Item lediglich auf die Firma/Organisation beziehe, bei der sie momentan arbeite oder ob hier eher eine generelle Einstellung abgefragt würde: „Da frage ich mich, geht es um meine Firma, bei der ich aktuell bin? Oder, falls ich morgen für eine andere Firma arbeiten würde, dass ich dann jetzt meine zukünftige Firma meinen könnte? Ich überlege gerade, ob das eine generelle Frage ist. Bin ich generell bereit für meine Firma diese Sachen zu tun oder ist es eine Momentaufnahme der aktuellen Firma?“ (TP 05). Diese Testperson gibt an, dass ein expliziter Verweis auf die „jetzige“ Firma, wie in Item c), die Frageintention verdeutlichen und die Beantwortung erleichtern würde.

Die spontanen Kommentare von Testperson 08 und Testperson 12 machen deutlich, dass Item a) für Beamte oder Angestellte in Non-Profit-Organisationen unter Umständen schwierig zu beantworten ist, da diese Firmen/Organisationen nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind und daher unklar ist, wie sich der Erfolg der Firmen/Organisationen messen lasse:
  • „Da denke ich jetzt eher wieder an meinen Zweitjob, nicht an meinen Hauptjob an der Uni. Weil an der Uni zu arbeiten, das bringt ja irgendwie niemandem etwas, weil es einfach keine Firma ist. Das ist einfach eine andere Organisationsstruktur. Bei dem anderen Job, wo Profit geschlagen wird, da bin ich gerne bereit dazu.“ (TP 08)
  • „Das ist schwierig zu beantworten, da ich Beamter bin.“ (TP 12)
Auf die Nachfrage, ob die Testpersonen beim Beantworten der Aussage an ihre Firma/Organisation, ihre ausgeübte Tätigkeit oder ihren gelernten Beruf gedacht haben, geben neun Testpersonen an, dass sie (wie von den Fragebogenentwicklern intendiert) an ihre Firma bzw. Organisation gedacht haben. Eine dieser neun Testpersonen (TP 06, stimme voll und ganz zu) bezog sich allerding nur „indirekt“ auf den Erfolg der Firma/Organisation: „Als Wissenschaftlerin arbeite ich eher für mich selbst, aber natürlich trage ich zum Erfolg der Organisation bei. Aber an erster Stelle arbeite ich für mich. Ich bin bereit härter zu arbeiten, um möglichst bald habilitiert zu sein.“ (TP 06) Testperson 14 (stimme überhaupt nicht zu) hat beim Beantworten der Aussage an ihre aktuell ausgeübte Tätigkeit gedacht und Testperson 02 (kann ich nicht sagen) – aufgrund der Fehlinterpretation des Begriffs „Organisation“ – an verschiedene Tätigkeiten in verschiedenen Firmen.

Die restlichen vier Testpersonen (TP 03, TP 04, TP 09, TP 13) haben den Nebensatz „um zum Erfolg meiner Firma/Organisation beizutragen“ bei der Beantwortung der Aussage ignoriert und sich beim Beantworten des Items lediglich darauf bezogen, ob sie generell dazu bereit oder in der Lage sind, härter zu arbeiten als nötig (zu welchem Zweck auch immer):
  • „Das zahlt sich auch immer einmal aus. Wenn ich mal ein paar Überstunden mache, dass man dann auch einmal einen Tag zu Hause bleiben kann.“ (TP 03)
  • „Ich habe schon als Fleischzerleger am Fließband gearbeitet, das waren teilweise 20-Stunden- Schichten. Also schlimmer als das kann es wohl nicht werden. Also ich bin sicher bereit, härter zu arbeiten.“ (TP 04)
  • „Ich kann gar nicht härter arbeiten. Ich bin im Verkauf, da gibt es mal so einen Tag und mal so einen. Also ich stehe da nicht unter dem Druck, dass ich bestimmte Ziele erreichen muss. Ich muss keinen vorgeschriebenen Umsatz erbringen.“ (TP 09)
  • „Ich bin der Meinung, dass meine Arbeit qualitativ gut ist und ich genug beitrage. Daher würde ich nicht noch härter arbeiten wollen. Aber ich würde auch nicht weniger arbeiten wollen. Es ist in Ordnung wie es jetzt ist.“ (TP 13)

Empfehlungen:

Wir empfehlen, diese Aussage um das Wort „jetzige“ zu ergänzen (siehe Item c), um zu verdeutlichen, dass sich die Aussage auf die aktuelle und nicht auf ehemalige Beschäftigungen bezieht. Außerdem schlagen wir vor, den Nebensatz an den Satzanfang zu stellen, um zu verhindern, dass dieser bei der Beantwortung des Items ignoriert wird. Eine mögliche Formulierung wäre:
„Um zum Erfolg meiner jetzigen Firma/Organisation beizutragen, bin ich bereit, härter zu arbeiten als ich normalerweise muss.“