European Working Conditions Survey (EWCS)

Allgemeine Informationen:

*Hinweis: Diese Frage(n) wurde(n) auf Englisch getestet. Dies/Dies ist/sind (eine) deutsche Übersetzung/en des/der englischen Originalwortlauts/e.*

Online Probing & Kognitive Interviews

Fragetext:

Können Sie sich Folgendes aussuchen bzw. ändern?

Antwortkategorien:

Ja
Nein
Weiß nicht
Verweigert
Online Probing

In allen Ländern antworten Selbständige häufiger, dass sie die Reihenfolge ihrer Aufgaben, Methoden und auch die Geschwindigkeit ihrer Arbeit wählen oder ändern können. Die Mehrheit aller Befragten stimmt diesen Punkten jedoch zu, was auf einen positiven Entscheidungsspielraum hindeutet.

In Frage 54a wurden Item A und Item B untersucht, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten, wie die Befragten beide Items interpretieren und ob sich die Interpretationen zwischen abhängig Beschäftigten und Selbständigen unterscheiden.

Kognitive Interviews

Diese Frage wurde im kognitiven Online-Pretest zur Beurteilung der Unterschiede zwischen abhängig Beschäftigten und Selbständigen gestellt. Es wurde beschlossen, dass diese Unterschiede und weitere damit zusammenhängende Fragen in den kognitiven Interviews von Angestellter zu Angestellter vertieft werden sollten.

Wie im Online-Pretest antworteten die meisten Befragten auf alle drei Items positiv, wobei nur zwei Befragte in Deutschland und drei bis vier in Polen für jede Aussage nicht mit "Ja" antworteten. In fast allen Fällen handelte es sich um berufstätige Befragte.

Verständnis und Differenzierung von Gegenständen

Das Verständnis des zweiten Punktes und des Begriffs "Methoden" wurde erforscht. Die deutsche Übersetzung in "Vorgehen" ist der Übersetzung des ersten Punktes "Reihenfolge" ziemlich ähnlich.

Sowohl bei den deutschen als auch bei den polnischen Befragten ergeben sich Unterschiede im Verständnis nicht aus dem Beschäftigungsstatus als solchem (d.h. abhängig beschäftigt versus selbständig, oder typische versus atypische Beschäftigungssituation), sondern aus den individuellen Arbeitssettings. Assoziationen beziehen sich häufig auf zeitliche, organisatorische oder prozedurale Aspekte oder auf die Reihenfolge.

Die Befragten gaben Definitionen des Begriffs "Arbeitsmethoden" mit Leichtigkeit an und nennen Beispiele aus dem Arbeitsumfeld:
  • Kompetenzerhaltung.“ (DE03)
  • Bestimmung des Tagesablaufs und -rhythmus durch/für sich selbst.“ (DE04)
  • Erstellung einer Prioritätenliste und deren Ausführung nach Wichtigkeit.“ (DE05)
Die Befragten verwechseln die Dimensionen in ihren Erklärungen jedoch häufig. Das bedeutet, dass sie ein korrektes Verständnis des Methodenbegriffs demonstrieren, in der Regel aber Aspekte hinzufügen, die sich auf die Reihenfolge ihrer Aufgaben und/oder ihr Arbeitstempo beziehen:
  • Ich kann entscheiden, welche Schritte notwendig sind. Ich kann entscheiden, wie diese Schritte durchgeführt werden. Und ich kann entscheiden, wann diese Schritte durchgeführt werden.“ (DE01)
  • Nun, die Arbeit, die ich in meiner Firma mache - die meisten Leute, selbst dort, wo ich arbeite, wissen nicht, wie man das macht. Das gibt mir also die Möglichkeit zu wählen, wie ich arbeite. Ich kann sagen, das dauert so und so lange, weil das niemand überprüfen kann.” (DE06)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Begriff "Arbeitsmethoden" eindeutig mit der Reihenfolge der Aufgaben und auch dem Arbeitstempo zusammenhängt, wobei einige Befragte diese Aspekte besser unterscheiden als andere.

Antwortoptionen

Sowohl in Polen als auch in Deutschland lehnte ein Befragter die Beantwortung von Punkt B mit der Begründung ab, er könne sich nicht entscheiden. Diese Befragten wollten eine Antwortmöglichkeit "teilweise" oder "halb/halb" haben. Diese Befragten erklären, warum sie eine Kategorie "dazwischen" benötigen würden:
  • Manchmal wird sie vom Arbeitgeber, dem vordefinierten Standard, Bedingungen auferlegt, und ich kann das nicht ändern, aber manchmal kann ich entscheiden, was ich für die Gruppe für besser halte, und mich an die Bedingungen anpassen, die wir haben.“ (PL02)
  • Es gibt Aufgaben, die ich bekomme, die eine sehr klare Methode und Vorgehensweise haben, was ich tun soll und wie. Und dann gibt es Aufgaben, die mir die Wahl lassen, und ich entscheide, wie ich vorgehe.“ (DE11)
In Polen reagierte fast die Hälfte der Befragten spontan auf die Fragen und sagte, es sei schwierig, eine kategorische, binäre Antwort zu geben, da die Situationen unterschiedlich seien. Neun Befragte in Polen (PL02, PL03, PL05, PL06, PL08, PL09, PL11, PL14) geben ausdrücklich an, dass eine Skala verwendet werden sollte, um eine differenzierte Antwort zu geben.
  • Eine Skala würde die Realität besser widerspiegeln.“ (PL12)
In Deutschland geben zehn von 16 Befragten an, dass die Antwortkategorie sehr gut, gut, ok ist, oder gaben an, dass keine Kategorie fehlt. Drei Befragte (DE03, DE11, DE16) vermissen explizit eine dritte Kategorie "teilweise". Weitere drei Befragte (DE02, DE05, DE14) würden diese Frage lieber offen beantworten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Befragten "ja" als Antwortkategorie wählen, weil sie diese Antwort für geeigneter halten, wenn sie das Gefühl haben, dass sie "manchmal" oder "oft" ihre Reihenfolge oder Aufgaben, Arbeitsmethoden oder ihr Tempo beeinflussen können. Ein "Nein" als Antwort wird nur dann gegeben, wenn sie in dieser Hinsicht "absolut kein Mitspracherecht" haben.

Andere Ergebnisse

Ein Befragter bezieht sich bei der Beantwortung der Frage ständig sowohl auf seine bezahlte Haupt- als auch auf seine Nebentätigkeit (DE14). Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Befragten vergessen, sich nur auf die bezahlte Haupttätigkeit zu konzentrieren. Ein anderer Befragter (DE05) prüft gemeinsam mit dem Interviewer, ob er sich auf seine bezahlte Haupttätigkeit beziehen sollte.

Eingesetzte kognitive Technik/en:

Specific Probing. (OP) Paraphrasing, General/Elaborative Probing, Specific Probing. (CI)
Itemtext Aktiv getestet

Itemtext:

A. Die Reihenfolge Ihrer Aufgaben

Empfehlungen:

-
Ja

Itemtext:

B. Das Vorgehen bei der Erledigung einer Aufgabe.

Empfehlungen:

-
Ja
C. Ihr Arbeitstempo oder Ihren Arbeitsaufwand. Nein