Fragetext:Wie stark verfolgen Sie persönlich folgende Berufs- und Lebensziele? Bitte sagen Sie jeweils, ob Sie dieses Ziel sehr stark, stark, eher nicht oder überhaupt nicht verfolgen.
Instruktionen:INT: Blaues Kartenspiel mischen und Kärtchen einzeln vorlegen
Befund zum Item:Bei Item A gibt es keine erwähnenswerten spontanen Kommentare der Testpersonen.
Beruflich Karriere zu machen wird praktisch ausnahmslos verstanden als hierarchischer
Aufstieg, als berufliches Fortkommen, verbunden mit mehr (Führungs-)Verantwortung
und Leitungsfunktion. Karriere ist – etwas blumig formuliert: „… vom Lehrling bis zum
Chef“.
Von diesem weitgehenden Konsens gibt es nur drei Abweichungen: „anderen Beruf
wählen, Weiterbildung“ (TP 06), „viel Geld verdienen, sich einen Namen machen“ (TP 13)
und „dass man sich in seine Ziele reinhängt, dass man den beruflichen Anforderungen
gerecht wird“ (TP 15).
Ansonsten aber scheint der Begriff „beruflich Karriere machen“ relativ eindeutig und
allgemein verständlich zu sein.
Thema der Frage:Arbeit & Beruf/ Beurteilungen & Bewertungen
Empfehlungen:Bei dem Item „Persönliche
Interessen verwirklichen“ sollte allerdings geklärt werden, ob es sich hier um – wie die
Frageformulierung zulässt - ein Berufsziel oder ein Lebensziel handelt.
Handelt es sich um ein Lebensziel, kann das Item belassen werden, handelt
es ich um ein Berufsziel, muss es umformuliert werden in:
„Auch im Beruf persönliche Interessen verwirklichen“ oder
„Auch bei der Arbeit persönliche Interessen verwirklichen“.
Befund zum Item:Bei Item B gibt es – abgesehen von Testperson 11 - keine
erwähnenswerten spontanen Kommentare der Testpersonen. Diese beantwortet die Frage nicht, weil das „im Berufsleben schlecht möglich“ sei: „Man ist den
Zwängen unterworfen. Ich muss ja meine persönlichen Interessen hinter der Firma zurückstecken“.
Der Begriff wird in drei Richtungen interpretiert. Auf der einen Seite gibt es eine
berufsorientierte Interpretation: Im Beruf mehr Projekte übernehmen, für die man sich
wirklich interessiert (TP 01), „Wieder: Karriere machen“ (TP 05) oder „Ideen einbringen,
die dann angenommen werden, Verbesserungsvorschläge einbringen, und diese werden
dann umgesetzt“ (TP 08). Auf der anderen Seite – und deutlich überwiegend – gibt es
eine in das Private zielende Interpretation: Es geht vor allem um Hobbies, Reisen, neue
Urlaubsziele entdecken, ein neues Auto kaufen, Zeit für die Familie haben, ein Haus
bauen oder kaufen.
Und schließlich gibt es eine dritte, etwas seltenere Richtung, die in dem Versuch besteht,
den Zusammenhang zwischen Beruf und Freizeit herzustellen: „dass ich meine
Verantwortung und Freizeit in Einklang bringe“ (TP 14) und „dass man sein Hobby zum
Beruf macht“ (TP 07).
Es ist also erkennbar, dass die Formulierung „persönliche Interessen verwirklichen“
äußerst unterschiedliche Bedeutungen hat.
Thema der Frage:Arbeit & Beruf/ Beurteilungen & Bewertungen
Befund zum Item:TP 01 merkt spontan an, dass sie „eher nicht“ gewählt habe, „weil ich da keine
Möglichkeit zu sehe“.
Die Frage, was man unter einem „guten Einkommen“ verstehe, wir sehr unterschiedlich
beantwortet. Zunächst einmal gibt es Testpersonen, die konkrete Zahlen nennen, welche
selbst wiederum sehr unterschiedlich sind; die Zahlen reichen von „800 – 900 Euro“ im
Monat (TP 07) bis „über 100.000“ im Jahr (TP 01). Die Antworten sind abhängig von der
beruflichen Position der Person, an die man beim Beantworten der Frage denkt, aber sie
sind auch deutlich abhängig von der beruflichen Position, in der die Testpersonen selbst
sind.
Daneben gibt es Testpersonen, die „ein gutes Einkommen“ nur umschreiben können oder
wollen. Sie formulieren in Worten: „Der Arbeit angemessen“ (TP 06), „zumindest so hoch,
dass wir was sparen können“ (TP 09) oder „dass ich meine Miete zahlen kann, dass ich
keine Schulden machen muss, dass ich mir nebenbei noch eine Kleinigkeit leisten kann“
(TP 11).
Auch hier führt die Itemformulierung zu Antworten in verschiedene Richtungen, nur
dürfte das nicht von Belang sein, weil die Vorstellung, was ein „gutes Einkommen“ sei,
eben wirklich sehr unterschiedlich sein kann.
Thema der Frage:Arbeit & Beruf/ Beurteilungen & Bewertungen
Befund zum Item:TP 05 kommentiert dieses Item mit einem schlichten „Oh ja!“, TP 15 nicht minder direkt
mit „100%“. TP 10 kann sich zunächst nicht entscheiden, ob sie dieses Ziel „stark“ oder
„eher nicht“ verfolgt, sie sei „mittendrin" entscheidet sich dann aber für „eher nicht“.
Die Vorstellung davon, was ein sicherer Arbeitsplatz ist, ist diejenige, die am deutlichsten
konsensual geäußert wird: Ein Arbeitsplatz ist dann sicher, wenn man sich keine
Gedanken machen muss darüber, ob man ihn morgen oder später noch haben wird oder
nicht. Dies wird teilweise mit zeitlich unbefristeten Verträgen näher erläutert, teilweise
mit der Stabilität des Unternehmens, in dem man arbeitet. Ganz generell besteht aber
eindeutig Konsens über den Begriff.
Thema der Frage:Arbeit & Beruf/ Beurteilungen & Bewertungen
Itemtext:e) Genügend Zeit für Familie, Partner und Kinder haben
Empfehlungen:Item belassen.
Befund zum Item:Neben dem spontanen Kommentar von TP 11, die dieses Item "nicht beantworten kann. Natürlich will ich genügend
Zeit für Familie und Kinder haben, aber wenn es die Firma fordert…“, gibt
es einen weiteren spontanen Kommentar von TP 06: „Ich habe genug Zeit, ich brauche
nicht mehr. Deshalb ist die Frage so komisch, wie soll ich denn dann darauf antworten“.
Ähnlich wie beim Item „gutes Einkommen“ gibt es hier sehr unterschiedliche Angaben,
hier die Zeit betreffend, die man als „genügend“ bezeichnen würde. Teilweise wird die
Frage direkt beantwortet („6 Stunden mit der Familie“ – TP 08), meistens aber indirekt,
indem die Arbeitszeit genannt wird, die genügend Zeit für die Familie lasse („wenn ich
20 Wochenstunden arbeite“ – TP 04). Teilweise werden aber auch Verhaltensbeschreibungen
formuliert („Dass man nicht heimkommt, und die Kinder sind schon im
Bett…", TP 07; oder: „geregelter Feierabend und Wochenende“, TP 15).
Wie bei Item C gilt auch hier: die Itemformulierung führt zu Antworten in verschiedene
Richtungen, aber auch hier dürfte das nicht von Belang sein, weil die Vorstellung, was
„genügend Zeit“ sei, eben wirklich sehr unterschiedlich sein kann.
Thema der Frage:Arbeit & Beruf/ Beurteilungen & Bewertungen