Itemtext | Aktiv getestet |
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a. Die meisten meiner Lehrer behandeln mich im Unterricht fair.Itemtext:
a. Die meisten meiner Lehrer behandeln mich im Unterricht fair.
Empfehlungen:
Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme des Items hin, weshalb es in seiner jetzigen Form belassen werden kann.
Befund zum Item:Was verstehen die Testpersonen darunter, im schulischen Kontext „fair behandelt“ zu werden?
Die Testpersonen zeigten ein klares und homogenes Verständnis davon, was eine „faire Behandlung“ im schulischen Kontext ausmache. Diese zeige sich vor allem dadurch, dass alle Schüler gleichbehandelt werden und der Umgang von Respekt geprägt sei („Im Unterricht wird jeder Schüler genauso behandelt wie alle anderen […] Die Lehrer sind auch immer respektvoll zu mir.“, TP03) Die Testpersonen nannten eine Vielzahl unterrichtsbezogener Situationen, an denen man festmachen könne, ob ein Lehrer sich fair verhalte, wobei die Beispiele sich meist an (theoretischem) unfairen Verhalten orientierten:
Die Testpersonen verorteten sich ohne Probleme auf der Antwortskala, wobei sich eine klare Differenzierung in der Begründung der Testpersonen zeigte, die „voll und ganz“ bzw. „eher“ zustimmten. Testpersonen begründeten ihre volle Zustimmung damit, dass sie noch keine Situation erlebt hätten, die sie als deutlich unfair wahrgenommen haben, und daher zustimmten:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Individuelle Selbstwirksamkeit im schulischen Kontext
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Ja |
b. Wird in meiner Klasse ein Ausflug geplant, berücksichtigen die meisten Lehrer meine Meinung.Itemtext:
b. Wird in meiner Klasse ein Ausflug geplant, berücksichtigen die meisten Lehrer meine Meinung.
Empfehlungen:
Wir empfehlen, die Instruktion um den Fall zu ergänzen, dass ein/e Befragte/r kürzlich die Schule gewechselt hat, und die Items für die aktuelle Klasse (noch) nicht beantworten kann (siehe Frageformat und Antwortoptionen. Alternativ kann eine Antwortoption für Befragte hinzuzufügen, die mit ihrer aktuellen Klasse noch keinen Ausflug geplant haben.
Befund zum Item:Ist das genannte Szenario des Ausflugs für die Testpersonen relevant und wie werden Meinungen in diesem Kontext berücksichtigt?
Alle Testpersonen konnten mit dem genannten Szenario, einen Ausflug zu planen, etwas anfangen. Nur eine Testperson erklärte, dass sie erst kürzlich mit Beginn ihrer Ausbildung auf eine Berufsschule gewechselt war und mit der jetzigen Klasse noch keinen Ausflug geplant hatte (TP04). Sie ließ die Aussage unbeantwortet, weil sie sich nicht sicher war, ob sie die Frage für ihre aktuelle oder bisherige Klasse beantworten sollte. Alle Testpersonen beschrieben die Planung eines Ausflugs als gemeinsamen Prozess, in dem Vorschläge in der Klasse gesammelt werden und gemeinschaftlich über ein Ausflugsziel abgestimmt werde:
Obwohl die Testpersonen alle einen ähnlichen demokratischen Prozess beschrieben, stimmten zwei Testpersonen der Aussage „eher“ oder „voll und ganz“ zu, während drei die Mittelkategorie „teils teils“ wählten. Die beiden Testpersonen, die der Aussage zustimmten, betonten in ihrer Begründung, dass ihre Stimme gehört werde:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Individuelle Selbstwirksamkeit im schulischen Kontext
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Ja |
c. Die meisten Lehrer interessiert nicht wirklich, was wir Schüler denken.Itemtext:
c. Die meisten Lehrer interessiert nicht wirklich, was wir Schüler denken.
Empfehlungen:
Wir empfehlen, zu überprüfen, welche Situationen genau mit der Formulierung „was Schüler denken“ erfasst werden sollen, bspw. ob es darum geht, dass Lehrer die Schüler als Individuen abseits ihrer Rolle als Schüler wahrnehmen, oder ob es um allgemeinere Aspekte geht, wie dass Schüler bei Lehrern Gehör finden und ein Mitspracherecht bei Belangen der Schülerschaft haben. Wenn die letztere Definition gemeint ist, sollte das Item entsprechend umformuliert werden.
Die Verneinung im Itemtext irritierte mehrere Testpersonen und führte dazu, dass sie sich teilweise verkehrt auf der Antwortskala einordneten. Wir empfehlen daher, das Item ohne Negation zu formulieren. Des Weiteren fällt auf, dass bei Item c im Gegensatz zu den vorangegangenen Items nicht nach dem individuellen Befragten gefragt wird, sondern nach der Schülerschaft an sich. Dies ist im Kontext von Frage 3 irrelevant, führt aber zu einer anderen Logik des Vergleichs im Kontext von Frage 5 (vgl. Frage 5). Während die Befragten bei den anderen Items in Frage 5 von ihrer individuellen Perspektive auf andere Menschen mit einem vergleichbaren familiären Hintergrund schließen sollen (also von einer Einzel- auf eine Gruppenperspektive), müssen die Befragten für Item c von der größeren Gruppe der Schülerschaft auf eine kleinere Gruppe der Schüler mit einem vergleichbaren familiären Hintergrund schließen. Befund zum Item:Was verstehen die Testpersonen darunter, dass Lehrer sich dafür interessieren, was Schüler denken?
Die meisten Testpersonen verstanden das Item so, dass es darum ginge, ob sich die Lehrer für die Schüler als Individuen, also über ihre Rolle als Schüler hinaus, wahrnehmen.
Bei dem dritten Item führte die Verneinung im Itemtext bei mehreren Testpersonen zu Verwirrung. Eine Testperson bemerkte und thematisierte dies spontan beim Lesen des Items:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Individuelle Selbstwirksamkeit im schulischen Kontext
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Ja |