Multi-Item-Skala:

Itemtext:

b. Wird in meiner Klasse ein Ausflug geplant, berücksichtigen die meisten Lehrer meine Meinung.

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Befund zum Item:

Ist das genannte Szenario des Ausflugs für die Testpersonen relevant und wie werden Meinungen in diesem Kontext berücksichtigt?
Alle Testpersonen konnten mit dem genannten Szenario, einen Ausflug zu planen, etwas anfangen. Nur eine Testperson erklärte, dass sie erst kürzlich mit Beginn ihrer Ausbildung auf eine Berufsschule gewechselt war und mit der jetzigen Klasse noch keinen Ausflug geplant hatte (TP04). Sie ließ die Aussage unbeantwortet, weil sie sich nicht sicher war, ob sie die Frage für ihre aktuelle oder bisherige Klasse beantworten sollte.

Alle Testpersonen beschrieben die Planung eines Ausflugs als gemeinsamen Prozess, in dem Vorschläge in der Klasse gesammelt werden und gemeinschaftlich über ein Ausflugsziel abgestimmt werde:
  • „Wir schreiben verschiedene Ideen an die Tafel, und dann gibt es eine Abstimmung. Dann wird es ausgewertet.“ (TP02)
  • „Die Klassensprecher gehen vor und sagen die gesammelten Vorschläge von der Klasse.“ (TP03)
  • „[In meiner früheren Klasse] wurden wir gefragt, ob wir Ideen hätten, wo wir hingehen könnten. Wenn jemand irgendwo auf keinen Fall hinwollte, wurde das direkt als Option ausgeschlossen. Ansonsten wurde mehrheitlich abgestimmt, was ich fair finde.“ (TP04)
  • „Meistens gibt es verschiedene Ausflugsziele und es wird anonym abgestimmt. Wenn es dann jemandem gar nicht passt, kann man nochmal darüber reden, aber meistens wird es so entschieden.“ (TP06)
Nur eine Testperson gab an, dass die Beteiligung der Schülerschaft an der Planung der Ausflugsziele insofern eingeschränkt sei, als dass Ausflugstage teilweise als Wandertage von der Lehrerschaft festgelegt seien:
  • „Die Lehrer sind meistens dafür, dass an Wandertagen auch gewandert wird, das heißt, dass die Meinungen der Schüler nicht so relevant sind. Wir Schüler möchten eher etwas machen, was uns Spaß macht, zum Beispiel in die Trampolinhalle gehen, aber die Lehrer möchten lieber in den Bergen wandern […] Wir haben meistens mehrere Wandertage am Stück, zum Beispiel zwei Tage. Dann machen wir an einen Tag was zum Lernen und einen Tag können wir dann vielleicht etwas machen, was wir auch wollen.“ (TP03)
Eine weitere Testperson erklärte, dass das Mitbestimmungsrecht der Schülerschaft in den höheren Jahrgängen steige:
  • „In den jüngeren Klassen war es eigentlich immer so, dass das [Ausflugsziel] von den Lehrkräften geplant wurde und die Schüler damit leben mussten. Aber Ende letzten Schuljahres haben wir uns überlegt, wo wir hingehen möchten. Wir haben zusammen mit dem Lehrer ein wenig Internetrecherche betrieben und dann einen Ort gefunden, mit dem alle glücklich waren.“ (TP05)
Wie verorten sich die Testpersonen bei Item b auf der Antwortskala?
Obwohl die Testpersonen alle einen ähnlichen demokratischen Prozess beschrieben, stimmten zwei Testpersonen der Aussage „eher“ oder „voll und ganz“ zu, während drei die Mittelkategorie „teils teils“ wählten. Die beiden Testpersonen, die der Aussage zustimmten, betonten in ihrer Begründung, dass ihre Stimme gehört werde:
  • „Auch in diesem Fall [beim Planen eines Ausflugs] kommen uns die Lehrer voll und ganz entgegen und respektieren jede Meinung.“ (TP02)
  • „Ich würde behaupten, dass alle Lehrer sich das zu Herzen nehmen, was ich als Schüler anrege.“ (TP05)
Die drei Testpersonen, die „teils teils“ wählten, schienen das Verb „berücksichtigen“ sehr eng auszulegen. Ihren Ausführungen zufolge wurde ihre Meinung ebenso wie bei den Testpersonen berücksichtigt, die der Aussage (eher) zustimmten, war aber eben nicht ausschlaggebend sein könne, weil es sich ja um einen demokratischen Prozess handle, in dem die Mehrheit entscheide:
  • „Wenn ein Ausflug geplant wird, ist es ja so, dass nicht eine Person allein entscheidet, sondern dass es eine Abstimmung ist. Deswegen ist es so, dass Du Deine Stimme abgeben kannst, aber es nicht immer unbedingt der Ausflug wird, für den Du gestimmt hast. Es wird halt der, für den die Mehrheit ist. Deswegen ‚teils, teils‘.“ (TP01)
  • „Also manchmal wird [meine Meinung] berücksichtigt und manchmal nicht. Es geht aber natürlich auch nicht immer, dass ein Lehrer von zwanzig Schülern jeden Extrawunsch berücksichtigt.“ (TP06)

Empfehlungen:

Wir empfehlen, die Instruktion um den Fall zu ergänzen, dass ein/e Befragte/r kürzlich die Schule gewechselt hat, und die Items für die aktuelle Klasse (noch) nicht beantworten kann (siehe Frageformat und Antwortoptionen. Alternativ kann eine Antwortoption für Befragte hinzuzufügen, die mit ihrer aktuellen Klasse noch keinen Ausflug geplant haben.
  • „Ich habe mit meiner jetzigen Klasse noch keinen Ausflug geplant“
Mehrere Testpersonen schienen nicht zu unterscheiden, ob ihre Meinung nur berücksichtigt werde oder bei der Entscheidung für ein Ausflugsziel durchsetze. Um dies zu vermeiden, könnte das Item umformuliert werden:
  • „Wird in meiner Klasse ein Ausflug geplant, habe ich die Möglichkeit, meine Meinung einzubringen.“

Frage getestet:

true