Multi-Item-Skala:

Itemtext:

a. Die meisten meiner Lehrer behandeln mich im Unterricht fair.

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Befund zum Item:

Was verstehen die Testpersonen darunter, im schulischen Kontext „fair behandelt“ zu werden?
Die Testpersonen zeigten ein klares und homogenes Verständnis davon, was eine „faire Behandlung“ im schulischen Kontext ausmache. Diese zeige sich vor allem dadurch, dass alle Schüler gleichbehandelt werden und der Umgang von Respekt geprägt sei („Im Unterricht wird jeder Schüler genauso behandelt wie alle anderen […] Die Lehrer sind auch immer respektvoll zu mir.“, TP03)

Die Testpersonen nannten eine Vielzahl unterrichtsbezogener Situationen, an denen man festmachen könne, ob ein Lehrer sich fair verhalte, wobei die Beispiele sich meist an (theoretischem) unfairen Verhalten orientierten:
  • „Man wird unfair behandelt, wenn man sich die ganze Zeit meldet und dann nicht drangenommen wird.“ (TP03)
  • „Unfair wäre, wenn [die Lehrer] Partei ergreifen, einen Lieblingsschüler haben, oder wenn sie bewusst oder unterbewusst falsche Anschuldigungen machen.“ (TP04)
  • „[…] Oder dass man besonders oft drangenommen wird bei einem Thema, bei dem man sich gar nicht gut auskennt. Dadurch wird man unfair behandelt.“ (TP05)
  • „Unfair wäre es zum Beispiel, wenn [mehrere Schüler] die Hausaufgaben nicht gemacht haben und, aber nur [ein bestimmter Schüler] einen Strich bekommen würde.“ (TP06)
Wie verorten sich die Testpersonen bei Item a auf der Antwortskala?
Die Testpersonen verorteten sich ohne Probleme auf der Antwortskala, wobei sich eine klare Differenzierung in der Begründung der Testpersonen zeigte, die „voll und ganz“ bzw. „eher“ zustimmten. Testpersonen begründeten ihre volle Zustimmung damit, dass sie noch keine Situation erlebt hätten, die sie als deutlich unfair wahrgenommen haben, und daher zustimmten:
  • „Ich hatte dieses Schuljahr noch nicht so häufig Schule – die Berufsschule ist auch nur zweimal in der Woche – deswegen ist es schwer zu sagen. Ich möchte keine falschen Aussagen machen. Aber es gibt keine Gründe, weshalb ich das [Item] anders beantworten sollte als mit ‚stimme voll und ganz zu‘.“ (TP04)
Die Testpersonen, die der Aussage „eher“ zustimmten, erläuterten hingegen, dass Lehrer sich zwar bemühen würden, immer fair zu sein, dass es aber nicht immer möglich sei, allen Parteien gleichermaßen gerecht zu werden und dass auch persönliche Fehler aufseiten der Lehrer menschlich seien:
  • „Ich glaube, dass es schon so ist, dass man fair behandelt wird, auch wenn man es nicht unbedingt immer selber denkt. Die Lehrer müssen entscheiden, was jetzt so fair ist, dass es für die anderen auch noch fair ist. Deswegen geht es nicht immer ganz, aber eben ‚stimme eher zu‘ passt schon.“ (TP01)
  • „Ich bin der Meinung, dass die meisten Lehrer ihr Bestes tun, die Schüler fair zu behandeln, aber es durchaus Situationen gibt, in denen die Lehrer einfach menschlich sind, und wenn sie mal einen schlechten Tag haben, vielleicht auch ein bisschen emotional werden und unfaire Sachen machen. Aber aus meiner Erfahrung würde ich das als eher selten einstufen.“ (TP05)

Empfehlungen:

Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme des Items hin, weshalb es in seiner jetzigen Form belassen werden kann.

Frage getestet:

true