Multi-Item-Skala:
Itemtext:
Item 12: Ich bin bequem, neige zur Faulheit.
Verschiedene Antwortformate getestet:
Nein
Befund zum Item:
Zu Item 12: Ich bin bequem, neige zur Faulheit.
Die Testpersonen nutzen die volle Skalenbreite.
Keine der Testpersonen hat Schwierigkeiten mit dem Frageverständnis. Bei der Begründung ihres Antwortverhaltens argumentieren 14 Testpersonen mit ihrer (vorhandenen oder nicht vorhandenen) Faulheit, während zwei Personen sich explizit auf den Begriff „bequem“ beziehen.
Auf die Nachfrage hin, was die befragten Kinder und Jugendlichen unter den beiden Begriffen verstehen, gibt es drei unterschiedliche Einschätzungen. Vier Testpersonen setzen „faul sein“ und „bequem sein“ gleich. Für sechs Testpersonen gehen die beiden Begriffe in dieselbe Richtung, allerdings wird „faul sein“ als eine extremere Variante von „bequem sein“ eingestuft. Für die übrigen sechs Testpersonen ist „faul sein“ negativ, „bequem sein“ jedoch positiv konnotiert und wird eher im Sinne von „gemütlich“ aufgefasst. Aufgrund der Erläuterungen für ihr Antwortverhalten wird klar, dass sich diese Testpersonen beim Beantworten auf den Aspekt des „faul sein“ beziehen. Testperson 02 (10 Jahre) und Testperson 16 (16 Jahre) machen die wahrgenommene Diskrepanz zwischen den beiden Stimuli explizit:
Befund zu Item 17: Ich trödele und faulenze gerne. (Alternative zu Item 12)
Auch bei der Alternativformulierung wurde die volle Skalenbreite genutzt und die Häufigkeitsverteilung fällt nahezu identisch aus.
Alle Testpersonen haben die Aussage korrekt interpretiert. Auf die Nachfrage hin, was sie denn unter „trödeln“ und „faulenzen“ verstehen, wird schnell klar, dass die Begriffe als zwei unterschiedliche Stimuli wahrgenommen werden. Hier einige Beispiele:
Während das ursprüngliche Item 12 mangelnde Motivation bzw. mangelnden Tatendrang misst, erfasst das alternative Item 17 eher die Dimension des sich Zeitlassens.
Die Testpersonen nutzen die volle Skalenbreite.
Keine der Testpersonen hat Schwierigkeiten mit dem Frageverständnis. Bei der Begründung ihres Antwortverhaltens argumentieren 14 Testpersonen mit ihrer (vorhandenen oder nicht vorhandenen) Faulheit, während zwei Personen sich explizit auf den Begriff „bequem“ beziehen.
Auf die Nachfrage hin, was die befragten Kinder und Jugendlichen unter den beiden Begriffen verstehen, gibt es drei unterschiedliche Einschätzungen. Vier Testpersonen setzen „faul sein“ und „bequem sein“ gleich. Für sechs Testpersonen gehen die beiden Begriffe in dieselbe Richtung, allerdings wird „faul sein“ als eine extremere Variante von „bequem sein“ eingestuft. Für die übrigen sechs Testpersonen ist „faul sein“ negativ, „bequem sein“ jedoch positiv konnotiert und wird eher im Sinne von „gemütlich“ aufgefasst. Aufgrund der Erläuterungen für ihr Antwortverhalten wird klar, dass sich diese Testpersonen beim Beantworten auf den Aspekt des „faul sein“ beziehen. Testperson 02 (10 Jahre) und Testperson 16 (16 Jahre) machen die wahrgenommene Diskrepanz zwischen den beiden Stimuli explizit:
- TP 02: „Ich bin nicht faul. Bequem bin ich schon.“
TL: „Was hättest du angekreuzt, wenn da stehen würde, ich bin bequem?“
TP 02: „Dann hätte ich „trifft voll und ganz zu“ angekreuzt.“
TL: „Und wenn da nur steht, ich neige zur Faulheit?“
TP 02: „Dann hätte ich das angekreuzt, was ich jetzt angekreuzt habe.“ - TP 16: „Bequem“, das wirkt auf mich eher positiv, wie gemütlich. Faul ist für mich eher negativ.
TL: „Bei deiner Antwort, hast du da eher an Faulheit gedacht?“
TP 16: „Ja.“
Befund zu Item 17: Ich trödele und faulenze gerne. (Alternative zu Item 12)
Auch bei der Alternativformulierung wurde die volle Skalenbreite genutzt und die Häufigkeitsverteilung fällt nahezu identisch aus.
Alle Testpersonen haben die Aussage korrekt interpretiert. Auf die Nachfrage hin, was sie denn unter „trödeln“ und „faulenzen“ verstehen, wird schnell klar, dass die Begriffe als zwei unterschiedliche Stimuli wahrgenommen werden. Hier einige Beispiele:
- Trödeln erläutert TP 03 (13 Jahre) so: „Wenn man einen Termin hat und man läuft ganz langsam, man beeilt sich nicht, dass man pünktlich da ist.“ Faulenzen hingegen interpretiert sie so: „Wir Jugendlichen sagen dazu chillen.“
- Für TP 04 (15 Jahre) bedeutet trödeln „etwas ganz langsam machen“ und faulenzen, „faul sein, gar nichts machen.“
- TP 16 (16 Jahre) differenziert die Begriffe noch mehr aus: „Zwischen „faulenzen“ und „Faulheit“ würde ich schon unterscheiden. Faulenzen, das mache ich auch am Wochenende mal, wenn ich nichts zu tun habe oder schlechtes Wetter ist. Dann mache ich auch einmal einen Faulenzertag. Faul sein bedeutet für mich aber eher, dass man dauerhaft so ist. „Trödeln“, das habe ich jetzt nicht direkt negativ gesehen, sondern auch dass man sich Zeit lässt, nicht hektisch ist.“
Während das ursprüngliche Item 12 mangelnde Motivation bzw. mangelnden Tatendrang misst, erfasst das alternative Item 17 eher die Dimension des sich Zeitlassens.
Empfehlungen:
Da die beiden Begriffe „trödeln“ und „faulenzen“ in Item 17 von nahezu allen Testpersonen als zwei unterschiedliche Dinge wahrgenommen werden und das Item darüber hinaus anders interpretiert wird als das Originalitem (Item 12), raten wir von der Verwendung der Alternativformulierung ab. Um beim Originalitem Irritationen hinsichtlich einer positiven Konnotation von „bequem sein“ zu vermeiden, empfehlen wir darüber hinaus folgende Umformulierung:
„Ich bin träge, neige zur Faulheit.“
„Ich bin träge, neige zur Faulheit.“