Multi-Item Scale:

Item Text:

j) Ich mache mir Sorgen, dass ich eine schlimme Krankheit bekommen könnte.

Different Answer Format Tested:

Nein

Findings:

Sowohl Item e) als auch Item j) sollen das Konstrukt „Krankheitsangst“ erfassen, also ob Befragte Angst davor haben, an einer schweren Krankheit zu erkranken und ggf. daran zu sterben. Dem Item e) stimmen etwas mehr Testpersonen zu als Item j) (8mal vs. 6mal Zustimmung).

Auf Nachfrage wird deutlich, dass drei Testpersonen (TP 13, 14, 19) dem Item e) nur deshalb zustimmen, weil sie der Gedanke in der konkreten Befragungssituation, also wenn sie daran erinnert werden, ängstigt, sie gewöhnlich aber nur selten daran denken. Daher fällt ihre Antwort auf Item e) anders aus als ihre Antwort auf Item j):
  • „Es ist die Mischung aus der Angst vor dem Tod an sich und der Tatsache, dass man bei einer schlimmen Krankheit eventuell starke Schmerzen haben kann. Oder dass die Krankheit keine Chance auf Heilung hat und dass man vor seiner Zeit schon geht. […] Diesen Gedanken habe ich aber nur selten.“ (TP 13, Item e: Stimme voll und ganz zu, Item j: Stimme eher nicht zu)
  • „Ich möchte mein Leben so lange wie möglich rauszögern, deshalb macht mir das irgendwie Angst, wenn ich an so etwas denke. Ich denke da nur sehr selten dran.“ (TP 14, Item e: Stimme voll und ganz zu, Item j: Stimme eher nicht zu)
  • „Beruflich bedingt [Testperson ist Krankenschwester]. Aber wenn ich den ganzen Tag daran denken würde, fände ich das Leben nicht lebenswert. Ich sehe jeden Tag das Elend. Ich will nicht daran denken, dass es mir genauso ergehen könnte. Daran denke ich nur selten.“ (TP 19, Item e: Stimmer eher zu, Item j: Stimme überhaupt nicht zu)
Item j) scheint das Konstrukt „Krankheitsangst“ besser zu erfassen, zumindest wenn damit die tatsächliche Angst vor einer Erkrankung aufgrund eines regelmäßigen Nachdenkens über schlimme Krankheiten und deren Folgen gemeint ist.

Diejenigen Testpersonen, die Item e) und/oder j) nicht zustimmen, begründen ihre Antworten meist damit, dass sie versuchen, die Gedanken an eine schlimme Krankheit zu verdrängen, da solche Gedanken alles nur noch schlimmer machen würden:
  • „Ich hatte das früher, dass ich gedacht habe, was passiert bloß mit meiner Familie, wenn ich sterbe. Aber das muss man von sich weisen, selbst wenn man krank ist. Wenn man negativ eingestellt ist, dann geht alles den Berg hinunter.“ (TP 09, Item e und j: Stimme eher nicht zu)
  • „Da habe ich einen schönen Spruch: Über diese Brücke gehe ich, wenn sie kommt. Es nützt nichts, wenn ich mir darüber den Kopf zerbreche. Wenn sie da ist, dann reicht das.“ (TP 11, Item e und j: Stimme überhaupt nicht zu)

Recommendations:

Zur Erfassung des Konstrukts „Krankheitsangst“ empfehlen wir die Verwendung von Item j). Dieses Item bildet die Angst vor einer Erkrankung aufgrund eines tatsächlich regelmäßigen Nachdenkens über schlimme Krankheiten und deren Folgen besser ab als Item e).