Multi-Item-Skala:

Itemtext:

Item A: Ich mache mir wegen des Klimawandels Sorgen, in welche Welt Kinder hineingeboren werden.

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Befund zum Item:

In der ersten Aussage geht es darum, ob die Befragten sich wegen des Klimawandels Sorgen machen, in welche Welt Kinder hineingeboren werden. Befragte, die der Aussage zustimmten, erklärten einvernehmlich, dass sie die Klimakrise, und häufig auch weitere Krisen, beunruhige. Teilweise sorgten sie sich deswegen darum, ob sie selbst Kinder kriegen sollten, teilweise galten diese Sorgen den nachfolgenden Generationen im Allgemeinen.
  • „Meine Kinder werden viele Folgen (des Klimawandels) erleben, die ich nicht mehr erleben werde.“ (TP150, Stimme eher zu)
  • „Ich habe das Gefühl, wir haben schon alle Ressourcen aufgebraucht, und habe Angst, dass es Krieg um sowas wie Wasser geben wird.“ (TP295, Stimme eher zu)
  • „Die Erde ist mehr als überbevölkert und braucht vieles, aber nicht mehr Kinder.“ (TP1322, Stimme eher zu)
  • „In meinen Augen ist es unverantwortlich, ein Kind in diese Welt zu setzen. Der Klimawandel, Ressourcenknappheit, Krieg in Europa...“ (TP1336, Stimme voll zu)

Einzelne Testpersonen stimmten der Aussage zwar zu, bezogen dies aber nicht auf ihre Entscheidung für oder gegen eigene Kinder.

  • „Es bereitet etwas Sorge, dass meine Kinder eine andere Welt sehen als ich, dass sie auf mehr verzichten müssen. Aber trotzdem finde ich es doof, dass man nur wegen so etwas auf sein eigenes Leben verzichtet und nie Kinder haben wird.“ (TP273, Stimme eher zu)
Befragte, die „Weder noch“ antworteten oder der Aussage nicht zustimmten, gaben sehr unterschiedliche Begründungen hierfür an. Die Mehrheit dieser Befragten erklärte, dass der menschengemachte Klimawandel entweder nicht stattfinde, übertrieben dargestellt werde oder sie aus anderen Gründen nicht interessiere (56,7 %).
  • „Ich denke nicht, dass der Klimawandel die unüberwindbare Hürde, die all unser Leben gefährden wird, ist.“ (TP126, Stimme überhaupt nicht zu)
  • „Ich glaube, dass das nicht so schlimm wird mit dem Klimawandel.“ (TP153, Stimme eher nicht zu)
  • „Der Klimawandel hat keine Auswirkungen auf Kinder.“ (TP255, Stimme eher nicht zu)
Andere erklärten, dass sie den Klimawandel zwar nicht leugnen, die Menschheit aber Lösungen für den Klimawandel finden oder aber sich anpassen werde (34,4 %).
  • „Der Klimawandel ist existent und der Mensch wird sich an diesen anpassen und auch Lösungen finden. An denen können auch meine Kinder mitarbeiten und entscheiden.“ (TP146, Stimme überhaupt nicht zu)
  • „Die Menschheit muss sich an die veränderten Bedingungen in der Zukunft anpassen.“ (TP187, Stimme überhaupt nicht zu)
  • „Ich denke, dass der Klimawandel zwar ein wichtiges Thema ist, aber dass die Entwicklung neuer Technologien und Maßnahmen uns helfen werden, die Herausforderungen zu bewältigen.“ (TP231, Stimme eher nicht zu)
Unabhängig von ihrer Einstellung zum Klimawandel unterschieden sich Befragte, die der ersten Aussage nicht zustimmten oder „weder noch“ auswählten, dahingehend, inwiefern sie den Klimawandel als entscheidend für die eigene Familienplanung betrachteten. Etwas weniger als die Hälfte (43,8 %), die sich dazu äußerte, erklärte, dass für sie gar kein Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und ihrer Familienplanung bestehe.
  • „Weil der Klimawandel für mich keine Rolle spielt, ob ich weitere Kinder haben möchte oder nicht.“ (TP191, Stimme überhaupt nicht zu)
  • „Der Klimawandel hat rein gar nichts mit dem Kinderwunsch zu tun.“ (TP542, Stimme überhaupt nicht zu)
Die meisten anderen Befragten erklärten (37,5 %), dass keine Kinder zu bekommen aus ihrer Sicht das Problem des Klimawandels nicht lösen könne, dass Kinder trotz des Klimawandels ein lebenswertes Leben führen könnten oder der eigene Kinderwunsch für sie überwiegen würde.
  • „Wegen des Klimawandels keine Kinder mehr zu kriegen, finde ich einfach nicht zielführend.“ (TP225, Stimme überhaupt nicht zu)
  • „Ich halte den Klimawandel für das größte Problem der Gegenwart, aber ich würde deswegen trotzdem nicht auf Kinder verzichten.“ (TP1026, Stimme eher nicht zu)
Die restlichen Befragten erklärten hingegen, dass sie aus anderen Gründen keine Kinder wollten oder bereits welche haben und die Frage für sie deswegen obsolet sei.
  • „Andere Gründe sind viel entscheidender, ob ich Kinder möchte.“ (TP144, Stimme überhaupt nicht zu)
  • „Ich habe drei Kinder. Also mache ich mir da keine Gedanken.“ (TP259, Stimme überhaupt nicht zu)
  • „Der Klimawandel ist nicht daran schuld, dass ich keine Kinder möchte. Ich wollte noch nie welche und in der heutigen Gesellschaft sowieso nicht.“ (TP1370, Stimme überhaupt nicht zu)
Eine von acht Testpersonen (n = 35; 12,5 %) gab an, dass es eher oder sehr schwer gewesen war, sich für eine Antwort zu entscheiden. Dies begründeten die Befragten vor allem damit, dass die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und Kinderkriegen komplex seien; teilweise waren sie daher sogar unsicher, ob sie der Aussage eher zustimmen oder nicht zustimmen.
  • „Der Wunsch nach Kindern ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebensplans, da ich einen starken Drang verspüre, Elternteil zu werden. Allerdings hege ich auch erhebliche Ängste bezüglich des aktuellen Zustands der Umwelt und der übergreifenden Klimakrise. Dies stellt einen persönlichen Konflikt dar.“ (TP120, Stimme eher zu)
  • „Das Thema ist extrem komplex.“ (TP199, Stimme eher nicht zu)
  • „Ich finde es schwierig, eine Verbindung zwischen dem Klimawandel und meiner Familienplanung zu ziehen.“ (TP345, Stimme eher nicht zu)
  • „Auf solche ethischen Fragen kann man nie eine eindeutige Antwort finden. Es kommt außerdem auch auf Faktoren an, die ich nicht beeinflussen kann und welche nicht vorhersehbar sind.“ (TP612, Stimme eher zu
  • „Teilweise war ich genau zwischen zustimmen und ablehnen, weil beides Vorteile und Nachteile hat.“ (TP649, Weder noch)

Empfehlungen:

Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme beim Beantworten der beiden Aussagen in Frage 4 hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden können.