Multi-Item-Skala:

Itemtext:

Pandemien / weltweite Seuchen

Verschiedene Antwortformate getestet:

Ja

Befund zum Item:

Was verstehen die Befragten unter „Pandemien / weltweite Seuchen“ und wie begründen sie ihre Antwort?
Die Testpersonen, die nicht die Nachfrage zu „organisierter Kriminalität“ erhielten, wurden in einer geschlossenen Nachfrage gebeten anzugeben, ob sie beim Beantworten des Items „Pandemien / weltweite Seuchen“ vorwiegend an „gesundheitliche Auswirkungen (eigene Erkrankung, Erkrankung naher Angehöriger, hohe Anzahl Todesopfer etc.)“ oder vorwiegend an „Gesellschaftliche Auswirkungen (Schließung von Geschäften, Schulen und Betreuungseinrichtungen, Maskenpflicht, Ausgangssperren etc.)“ gedacht hatten. Die Mehrheit (59,0 %, n = 72) gab an, vorwiegend an die gesundheitlichen Auswirkungen gedacht zu haben, während 41,0 % (n = 50) an gesellschaftlichen Auswirkungen dachten.
Darüber hinaus wurden diese Testpersonen gebeten, ihre Antwort auf das Item zu begründen. Befragte, die „überhaupt nicht“ oder „eher nicht“ besorgt waren, erklärten dies am häufigsten damit, dass Pandemien und Seuchen schon immer ein Teil der Menschheitsgeschichte waren und ein natürlicher Prozess seien, über den man sich nicht sorgen, sondern normal weiterleben solle:
  • „Seuchen gibt es immer wieder in der Menschheitsgeschichte.“ (TP394, „Wenige Sorgen“)
  • „Es sollte ein normales Leben weitergelebt werden.“ (TP406, „Wenige Sorgen“)
  • „Es ist nur natürlich, dass diese Dinge passieren.“ (TP691, „Überhaupt keine Sorgen“)
Zudem gaben einige Testpersonen an, dass die Gesellschaft aufgrund der Corona-Pandemie aktuell gut auf solche Ereignisse vorbereitet sei. Andere Testpersonen reagierten genervt auf das Thema Pandemie und gaben an, Corona überdrüssig zu sein („Ich kann es nicht mehr hören.“, TP322) oder dass die Pandemie vor allem auf Medienhype und Panikmache beruhe, und ihnen keine Angst mache.
Testpersonen, die sich als „eher“ oder „sehr“ besorgt einstuften, gaben an, dass die Corona-Pandemie ihr Bewusstsein dafür gestärkt hätte, dass Pandemien geschehen und folglich in Zukunft wiederkehren können. Zudem äußerten sich mehrere Testpersonen besorgt, dass die Globalisierung Pandemien begünstige oder dass es ihrem Eindruck nach aktuell vermehrt zu Krankheitswellen komme. Des Weiteren äußerten einzelne Testpersonen, dass sie die Gesellschaft eher schlecht auf solche Pandemien vorbereitet sehen, bspw. im Zuge von Medikamentenmangel, und sich sowohl um die Gesundheit ihrer Familien als auch um die Gesellschaft und Wirtschaft sorgen.
Grundsätzlich passten die Begründungen der Testpersonen inhaltlich zu ihren Antworten auf die Frage und es konnten keine Unterschiede zwischen den verwendeten Skalen festgestellt werden. Lediglich in zwei Fällen gaben Testpersonen an, „besorgt“ zu sein, obwohl sie als Antwort auf die Frage „eher nicht besorgt“ geantwortet hatten bzw. andersherum.

Empfehlungen:

Im Rahmen der qualitativen Auswertung der Antwortskala anhand der Items „Terrorismus“ und „Pandemien / weltweite Seuchen“ zeugten nur wenige Antworten davon, dass die Testpersonen die Antwortoptionen falsch interpretierten. Zudem zeigten die Testpersonen ein korrektes Verständnis der Items „organisierte Kriminalität“ und „Pandemien / weltweite Seuchen“. Auf Basis der kognitiven Nachfragen besteht kein Grund zur Überarbeitung der Items, noch eine eindeutige Präferenz für eine der beiden Frage- bzw. Antwortformulierungen. Variante 1 entspricht stärker einer verbal ausbalancierten Skala („besorgt sein“).

Frage getestet:

true