Multi-Item Scale:

Item Text:

d): Die Vertretung von Frauen in allen wichtigen Gremien in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollte mit einer verpflichtenden Frauenquote durchgesetzt werden.

Different Answer Format Tested:

Nein

Findings:

Die Maßnahme wurde von mehr Testpersonen befürwortet (42,5%) als abgelehnt (30%) und von einem knappen Drittel (27,5%) mit „teils/teils“ beantwortet. Auch hier scheint es sich also um ein kontroverses Thema zu handeln.

Mit Hilfe eines Comprehension Probings sollte bei diesem Item untersucht werden, was die Testpersonen unter dem Begriff „Frauenquote“ verstehen. Die Antworten der Testpersonen lassen sich in insgesamt vier Kategorien kodieren (s. Tabelle F1_2). Knapp die Hälfte der Testpersonen (n=55) assoziiert mit dem Begriff „Frauenquote“ eine festgelegte Mindestanzahl von Stellen, die durch Frauen besetzt werden müssen (z.B. TP 100: „Eine feste Quote, die angibt, wie viele Positionen von Frauen belegt werden sollen.“). Etwa 20% der Befragten beziehen sich in ihrer Definition explizit auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen (z.B. TP 175: „Mehr Frauen in höheren Positionen.“) und etwas mehr als 10% der Testpersonen auf eine Gleichverteilung im Sinne von 50/50 (z.B. TP 105: „Gleiche Anzahl von Frauen wie Männern.“). Für sieben Testpersonen ist der Begriff negativ konnotiert, d.h. sie verstehen darunter eine Bevorzugung von Frauen (z.B. TP 161: „Bestimmter Anteil dieser Stellen muss von Frauen besetzt werden, auch wenn männliche Bewerber gleich oder besser geeignet wären.“). Die konkrete Interpretation des Begriffs „Frauenquote“ hatte jedoch keinen Einfluss auf die Beantwortung von Item e): Die Mittelwerte für die vier Kategorien in Tabelle F1_2 lagen zwischen 2,44 (Kategorie 3) und 3,0 (Kategorie 4; niedrigere Werte = eher Zustimmung).

Tabelle F1_2. Verständnis des Begriffs „Frauenquote“ und Anzahl der Nennungen.

Verständnis von „Frauenquote“ Anzahl der Nennungen
1. Festgelegter Anteil / Mindestanzahl an Frauen
(z.B. TP 83: „Wenn ein festgelegter Anteil z.B. 40%, von Frauen besetzt werden muss.“)
55
2. Mehr Frauen in Führungspositionen
(z.B. TP 88: „Mindestanzahl von Frauen in Vorständen bzw. Chefetagen.“)
23
3. Gleiche Anzahl Frauen und Männer
(z.B. TP 143: „50:50 Frauen und Männer.“)
16
4. Bevorzugung von Frauen
(z.B. TP 229: „Dass Menschen weiblichen Geschlechts aus Gründen der Emanzipation und nicht aus leistungsorientierten Gründen Ämter höheren Grades besetzen sollen.“)
7
Nicht kodierbare Antwort /Antwort auf Probing-Frage verweigert 19
Auch bei diesem Item wurden die Testpersonen gefragt, wie schwer es ihnen gefallen ist anzugeben, ob sie die Maßnahme befürworten oder ablehnen (Difficulty Probing). Insgesamt 23% der Testpersonen (n=27) haben auf diese Difficulty Probe mit „eher schwer“ oder „sehr schwer“ geantwortet, was zum einen mit der Komplexität des Themas (TP 246: „Weil es eine schwierige Frage ist, mit welcher ich mich noch nicht auseinander gesetzt habe.“), zum anderen mit einer Unsicherheit auf Seiten der Testpersonen, ob eine Frauenquote sinnvoll und erfolgsversprechend sei, begründet wurde (TP 111: „Das Hauptziel, nämlich die Frauenquote in den Vorständen von Unternehmen auf 30 Prozent zu bringen, ist nicht immer effektiv.“). Als dritter Grund für die Schwierigkeit der Beantwortung wurde argumentiert, dass Positionen generell nach Leistung und nicht nach Geschlecht besetzt werden sollten (TP 231: „Weil ich finde, dass man eine Position durch Leistung erlangen sollte und nicht über das Geschlecht.“). Wie bei den Items zuvor hängen die wahrgenommenen Schwierigkeiten hier nicht mit der Formulierung des Items, sondern der Komplexität des Themas zusammen und legen daher keine Modifikation des Items nahe.

Recommendations:

Item belassen.

Question tested:

true