wb-Personalmonitor 2014 – Stufe 2

Fragetext:

Bitte geben Sie an, inwieweit die folgenden Aussagen überhaupt nicht, eher nicht, teils-teils, eher oder völlig auf Sie zutreffen.

Antwortkategorien:

Trifft überhaupt nicht zu
Trifft eher nicht zu
Teils-teils
Trifft eher zu
Trifft völlig zu
Alle 20 Testpersonen geben an, dass diese Aussage „eher“ oder „völlig“ auf sie zutrifft. Auch die Antworten auf die Probing-Fragen vermitteln den Eindruck, dass alle Testpersonen davon überzeugt sind, etwas Sinnvolles zu tun, auch wenn (was eher selten der Fall ist) die Ergebnisse ihrer Arbeit nicht immer unmittelbar ersichtlich sind. Hier einige Beispiele:
  • „Die Leute, die ich unterrichte, die brauchen unmittelbar das, was ich unterrichte. Und man sieht, dass sie Fortschritte machen.“ (TP 03, Antwort: „Trifft völlig zu“).
  • „Man hat natürlich ein Erfolgserlebnis, wenn man die Fortschritte von Teilnehmern mitbekommt, z.B. wenn die Teilnehmer dann besser Deutsch sprechen. Ich unterrichte Deutsch.“ (TP 06, Antwort: „Trifft eher zu“)
  • „Ja weil es wirklich schön ist, wenn die Leute zu uns kommen und wirklich etwas lernen wollen, also sich weiterbilden. Das ist ein schönes Gefühl. Die kommen ja auch aus freien Stücken, die werden ja nicht gezwungen. Die Arbeit befriedigt einen dann und man weiß, es ist etwas Sinnvolles. Das hat jetzt zwar keinen Wert in dem Sinne, dass ich etwas herstelle, aber dadurch, dass ich dazu beitrage, dass die Leute ein Seminar besuchen und man Feedback bekommt, das gibt einem ein gutes Gefühl.“ (TP 12, Antwort: „Trifft völlig zu“)
  • „Es ist schon so, dass wenn Sie Teilnehmer beraten und betreuen, das sind ja Menschen, die auf der Suche nach Hilfe sind. Also da gibt es schon mehr positive Rückmeldung als negative. Die sind oft unheimlich dankbar. Da habe ich schon das Gefühl, dass ich den Leuten oft helfen kann und dass das sinnvoll ist.“ (TP 19, Antwort: „Trifft eher zu“)
In Item b sind die Antworten etwas weiter gestreut als in Item a und lediglich die Kategorie „Trifft überhaupt nicht zu“ wird nicht ausgewählt. Hierbei ist auffällig, dass die Hälfte der Testpersonen die Kategorie „Teils-teils“ wählt.

Die relativ häufige Nennung der „Teils-teils“-Kategorie hängt u.a. damit zusammen, dass einige Testpersonen angeben, ihr Beruf bzw. ihre Tätigkeit werde zwar von manchen Gruppen (z.B. Teilnehmern) sehr geachtet, von anderen Gruppen (z.B. Arbeitgebern) jedoch weniger oder überhaupt nicht:
  • „Bei denjenigen, die auch wissen, was da geleistet wird, ist es auch geachtet. Andere, die das nicht kennen, so aus dem Bekanntenkreis oder dem persönlichen Umfeld, die denken, das ist nur Reden und dafür verdient man auch noch Geld, das würden sie auch gerne haben.“ (TP 10)
Ein Problem besteht bei diesem Item in der Verwendung des Begriffs „Beruf“. Fünf Testpersonen (TP 03, 09, 11, 19, 20) geben an, dass sie die Verwendung des Begriffs „Beruf“ stört und sie die Formulierung „Tätigkeit“ oder „Arbeitsgebiet“ in Item b bevorzugen würden:
  • „Der Begriff „Beruf“ passt nicht so richtig, denn das ist ja kein Beruf, also Sprachtrainerin. Das ist kein Beruf, das ist ein Kunstwort. ‚Tätigkeit‘ wäre besser.“ (TP 03, Antwort: „Trifft eher zu“)
  • „Da hatte ich ein Problem. Das müsste eigentlich heißen ‚meine Tätigkeit in der Weiterbildung‘.“ (TP 09, Antwort: „Trifft eher nicht zu“)
  • „Vielleicht wäre ‚Arbeitsgebiet‘ besser, weil der Beruf kann ja manchmal etwas ganz anderes sein. Wir sind ja alle Angestellte in der Berufsgenossenschaft, nur ich arbeite eben in der Schulung. Hätte da ‚Arbeitsgebiet‘ gestanden, dann hätte ich anders geantwortet, nämlich ‚trifft eher zu‘.“ (TP 11, Antwort: „Teils-teils“)
  • „Wie heißt denn mein Beruf? Da fängt es ja schon an, da ist es schon schwierig. […] Was ich mache, nennt sich Sachbearbeiterin Lehrgangsorganisation, das ist so ähnlich wie ein Schulsekretariat. Aber mein Beruf ist eigentlich Soziologin, das habe ich studiert. […] ‚Tätigkeit‘, das wäre hier klarer." (TP 19, Antwort: „Trifft eher nicht zu“)
  • „Mein Beruf? Was heißt mein Beruf? Meine Tätigkeit vielleicht. Das ist ein Formulierungsfehler. Mein Beruf ist Diplom-Psychologe und Diplom-Gerontologe. Aber meine jetzige Beschäftigung oder Erwerbstätigkeit ist doch viel wichtiger. Viele Leute sind in diesem Bereich ja berufsfremd und haben z.B. ein total exotisches Hochschulstudium, aber arbeiten als Sprachlehrer.“ (TP 20, Antwort: „Trifft eher zu“).
Bei dieser Frage tritt ebenfalls das Problem der mehrfachen Beschäftigungsverhältnisse auf. Testperson 02 versucht die Frage sowohl auf ihre Haupterwerbstätigkeit außerhalb der Weiterbildung als auch auf ihre geringfügige Beschäftigung in der Weiterbildung zu beziehen: „Also als Logistikfachwirt/ Betriebswirt und Weiterbildung, also teils-teils. Kann ich jetzt nicht sagen, ob das wirklich anerkannt oder geachtet ist.

Eingesetzte kognitive Technik/en:

General Probing, Specific Probing
Itemtext Aktiv getestet

Itemtext:

a) Meine Tätigkeit in der Weiterbildung gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.

Empfehlungen:

Item belassen.
Ja

Itemtext:

b) Mein Beruf ist anerkannt und geachtet.

Empfehlungen:

Wir empfehlen, den Begriff „Beruf“ durch die Formulierung „Tätigkeit in der Weiterbildung“ zu ersetzen:

„Meine Tätigkeit in der Weiterbildung ist anerkannt und geachtet.“
Ja