Multi-Item-Skala:

Itemtext:

b) Mein Beruf ist anerkannt und geachtet.

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Befund zum Item:

In Item b sind die Antworten etwas weiter gestreut als in Item a und lediglich die Kategorie „Trifft überhaupt nicht zu“ wird nicht ausgewählt. Hierbei ist auffällig, dass die Hälfte der Testpersonen die Kategorie „Teils-teils“ wählt.

Die relativ häufige Nennung der „Teils-teils“-Kategorie hängt u.a. damit zusammen, dass einige Testpersonen angeben, ihr Beruf bzw. ihre Tätigkeit werde zwar von manchen Gruppen (z.B. Teilnehmern) sehr geachtet, von anderen Gruppen (z.B. Arbeitgebern) jedoch weniger oder überhaupt nicht:
  • „Bei denjenigen, die auch wissen, was da geleistet wird, ist es auch geachtet. Andere, die das nicht kennen, so aus dem Bekanntenkreis oder dem persönlichen Umfeld, die denken, das ist nur Reden und dafür verdient man auch noch Geld, das würden sie auch gerne haben.“ (TP 10)
Ein Problem besteht bei diesem Item in der Verwendung des Begriffs „Beruf“. Fünf Testpersonen (TP 03, 09, 11, 19, 20) geben an, dass sie die Verwendung des Begriffs „Beruf“ stört und sie die Formulierung „Tätigkeit“ oder „Arbeitsgebiet“ in Item b bevorzugen würden:
  • „Der Begriff „Beruf“ passt nicht so richtig, denn das ist ja kein Beruf, also Sprachtrainerin. Das ist kein Beruf, das ist ein Kunstwort. ‚Tätigkeit‘ wäre besser.“ (TP 03, Antwort: „Trifft eher zu“)
  • „Da hatte ich ein Problem. Das müsste eigentlich heißen ‚meine Tätigkeit in der Weiterbildung‘.“ (TP 09, Antwort: „Trifft eher nicht zu“)
  • „Vielleicht wäre ‚Arbeitsgebiet‘ besser, weil der Beruf kann ja manchmal etwas ganz anderes sein. Wir sind ja alle Angestellte in der Berufsgenossenschaft, nur ich arbeite eben in der Schulung. Hätte da ‚Arbeitsgebiet‘ gestanden, dann hätte ich anders geantwortet, nämlich ‚trifft eher zu‘.“ (TP 11, Antwort: „Teils-teils“)
  • „Wie heißt denn mein Beruf? Da fängt es ja schon an, da ist es schon schwierig. […] Was ich mache, nennt sich Sachbearbeiterin Lehrgangsorganisation, das ist so ähnlich wie ein Schulsekretariat. Aber mein Beruf ist eigentlich Soziologin, das habe ich studiert. […] ‚Tätigkeit‘, das wäre hier klarer." (TP 19, Antwort: „Trifft eher nicht zu“)
  • „Mein Beruf? Was heißt mein Beruf? Meine Tätigkeit vielleicht. Das ist ein Formulierungsfehler. Mein Beruf ist Diplom-Psychologe und Diplom-Gerontologe. Aber meine jetzige Beschäftigung oder Erwerbstätigkeit ist doch viel wichtiger. Viele Leute sind in diesem Bereich ja berufsfremd und haben z.B. ein total exotisches Hochschulstudium, aber arbeiten als Sprachlehrer.“ (TP 20, Antwort: „Trifft eher zu“).
Bei dieser Frage tritt ebenfalls das Problem der mehrfachen Beschäftigungsverhältnisse auf. Testperson 02 versucht die Frage sowohl auf ihre Haupterwerbstätigkeit außerhalb der Weiterbildung als auch auf ihre geringfügige Beschäftigung in der Weiterbildung zu beziehen: „Also als Logistikfachwirt/ Betriebswirt und Weiterbildung, also teils-teils. Kann ich jetzt nicht sagen, ob das wirklich anerkannt oder geachtet ist.

Empfehlungen:

Wir empfehlen, den Begriff „Beruf“ durch die Formulierung „Tätigkeit in der Weiterbildung“ zu ersetzen:

„Meine Tätigkeit in der Weiterbildung ist anerkannt und geachtet.“