Befund zur Multi-Item-Skala:In Tabelle 5 sind die Häufigkeitsverteilungen von Frage 4 dargestellt. Wie daraus hervorgeht, gab es bei Frage 4 keinen Item-Nonresponse, d. h. alle sechs Items wurden von allen 240 Testpersonen beantwortet. Die Testpersonen nutzten bei allen Items die gesamte Skalenbreite. Mit Ausnahme von Item b sind die Häufigkeitsverteilungen der Items links- oder rechtsschief, d. h. die (teilweise große) Mehrheit der Befragten stimmte den jeweiligen Aussagen zu oder nicht zu. Um die interne Konsistenz der 6-Item-Skala zu bestimmen, wurde Cronbachs Alpha berechnet. Mit Cronbachs Alpha von 0,87 kann die interne Konsistenz als gut bezeichnet werden (vgl. George & Mallery, 2002, S. 231).
Ziel des Pretests war zu untersuchen, was die Testpersonen bei Item c unter ihrem „eigenen Handeln“ verstanden und ob sie an ähnliche oder sehr unterschiedliche Verhaltensweisen gedacht hatten. Darüber hinaus sollte analysiert werden, wie die Befragten ihre Antworten auf Item e und Item f begründeten und ob die Begründungen zu den gewählten Antwortoptionen passten. Die entsprechenden kognitiven Nachfragen (N1_F4 bis N3_F4, s. Leitfaden unter "Downloads") wurden den 116 Testpersonen gestellt, die (zufällig) Gruppe 2 zugewiesen wurden. Jeweils etwa ein Drittel dieser Testpersonen erhielt eine Nachfrage zu Item c, e und f.
Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.
Eingesetzte kognitive Technik/en:Comprehension Probing, General Probing
Items
Itemtext
Item getestet
Der Klimawandel ist gar nicht so gefährlich wie viele Politiker behaupten.
Nein
Der Klimawandel ist ein Thema, über das ich häufig mit Verwandten, Freunden oder Bekannten rede.
Nein
Ich versuche, mit meinem eigenen Handeln einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Itemtext:Ich versuche, mit meinem eigenen Handeln einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Empfehlungen:Belassen.
Befund zum Item:Unter „eigenem Handeln“ in Item c verstanden die Testpersonen ausschließlich individuelle Handlungen und keine kollektiven Handlungen wie z. B. Demonstrationen. Es wurden vor allem Handlungen in den folgenden vier Bereichen genannt:
1. Konsum/Ernährung: z. B. eigenes Gemüse und Obst anbauen, klimaneutrale Produkte kaufen.
„Im Garten eigenes Obst und Gemüse anbauen.“ (TP231)
„Unser Haushalt [lebt] schon über 10 Jahre vegan. Auch wird bei uns, wenn möglich, auf Plastik verzichtet. Wir kaufen viel auf dem Wochenmarkt, um unnötige Verpackungen zu vermeiden.“ (TP303)
2. Mobilität: z. B. umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen.
„Wir wollen uns ein Elektroauto kaufen.“ (TP279)
„Ich habe kein Auto mehr, fahre ÖPNV und gehe viel zu Fuß.“ (TP450)
3. Wohnen: z. B. den eigenen Energieverbrauch reduzieren.
„Im eigenen Haus sind neue Fenster eingebaut zum Teil dreifach verglast.“ (TP262)
„Weniger Energieverbrauch. Sparsam sein.“ (TP460)
4. Mülltrennung/-vermeidung: z. B. Produkte reparieren statt ersetzen.
„Mülltrennung, sparen von Ressourcen.“ (TP335)
„Viel recyceln. Neue Waren, Haushaltsgeräte erst kaufen, wenn die Alten defekt sind. Auf unnötige Sachen verzichten.“ (TP369)
Thema der Frage:Umwelt/ Klimaschutz
Konstrukt:Einstellungen zum Klimawandel
Ja
Ich habe Angst, wenn ich an die Folgen des Klimawandels denke.
Nein
Es macht mich wütend, dass nicht genug getan wird, um den Klimawandel aufzuhalten.
Itemtext:Es macht mich wütend, dass nicht genug getan wird, um den Klimawandel aufzuhalten.
Empfehlungen:Belassen.
Befund zum Item:Bei Item e stimmten die Begründungen der Testpersonen mit ihren ausgewählten Antworten überein. Testpersonen, welche der Aussage nicht zustimmten, begründeten dies damit, dass bereits genug getan würde, um den Klimawandel aufzuhalten. Testpersonen, welche der Aussage zustimmten, argumentierten dagegen, dass die Politik noch mehr Rücksicht auf das Klima nehmen müsse:
„Ich bin mit dem zufrieden, was getan wird.“ (TP330, Antwort: Stimme eher nicht zu)
„Es wird so einiges getan, aber andere Länder sind viel größer, Deutschland allein schafft es nicht.“ (TP551, Antwort: Stimme überhaupt nicht zu)
„Insbesondere wirtschaftliche Aspekte anstatt der Umwelt und Klima sind politisch im Fokus.“ (TP252, Antwort: Stimme eher zu)
„Man weiß, was verkehrt ist, aber die Umsetzung dauert zu lange.“ (TP270, Antwort: Stimme voll und ganz zu)
Thema der Frage:Umwelt/ Klimaschutz
Konstrukt:Einstellungen zum Klimawandel
Ja
Um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, muss das Wirtschaftssystem von Grund auf verändert werden.
Itemtext:Um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, muss das Wirtschaftssystem von Grund auf verändert werden.
Empfehlungen:Belassen.
Befund zum Item:Auch bei Item f stimmten die Begründungen der Testpersonen mit ihren Antworten überein und ließen demnach auf keine Verständnisschwierigkeiten schließen. Wer der Aussage nicht zustimmte, begründete dies damit, dass das Wirtschaftssystem nicht grundlegend verändert werden müsse oder die Verantwortung beim Verbraucher liege. Wer der Aussage zustimmte, begründeten dies damit, dass das Wirtschaftssystem auf Wachstum ausgerichtet sei:
„Es gibt Wirtschaftszweige, die heute schon recht klimaneutral sind. Da braucht in Zukunft nicht mehr viel geändert zu werden.“ (TP339, Antwort: Stimme eher nicht zu)
„Nachfrage regelt das Angebot. Das Umdenken [obliegt] somit dem Verbraucher.“ (TP358, Antwort: Stimme eher nicht zu)
„Die Globalisierung hat zu einer gewissen Unvernunft geführt: Regionalität und Nachhaltigkeit litten schwer, weil wirtschaftliche Aspekte völlig überhandgenommen haben.“ (TP348, Antwort: Stimme voll und ganz zu)
„Es muss weniger auf den Profit geachtet werden, sondern eher auf wessen Kosten er erwirtschaftet wird.“ (TP309, Antwort: Stimme eher zu)