Itemtext | Aktiv getestet |
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Es wäre besser, wenn wichtige politische Entscheidungen von unabhängigen Experten und nicht von gewählten Politikern getroffen würden. | Nein |
Die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Interessengruppen in unserer Gesellschaft schaden dem Allgemeinwohl. | Nein |
Die demokratisch gewählten politischen Repräsentanten sollten nach ihrem Gewissen entscheiden, auch wenn die Mehrheit der Bürger gerade einmal anderer Meinung ist. | Nein |
Wenn sich für eine politische Entscheidung eine große Mehrheit findet, spricht das dafür, dass die Entscheidung richtig ist.Itemtext:
Wenn sich für eine politische Entscheidung eine große Mehrheit findet, spricht das dafür, dass die Entscheidung richtig ist.
Empfehlungen:Wir empfehlen, die Formulierung „Mehrheit“ näher zu definieren, um Unklarheiten in Bezug auf den Begriff zu vermeiden. Eine mögliche Formulierung des Items wäre: „Wenn sich für eine politische Entscheidung eine große Mehrheit in der Bevölkerung findet, spricht das dafür, dass die Entscheidung richtig ist.“ Befund zum Item:Bis auf zwei Befragte, welche die „weiß nicht“-Kategorie ausgewählt haben, konnten sich alle Befragten auf der Antwortskala verorten. Die Befragten nutzen die volle Skalenbreite, wobei die Mehrheit (50%) der Aussage nicht zustimmt (Skalenwerte 1 bis 3), 16% der Befragten sich für die Mittelkategorie (Skalenwert 4) entscheiden und 33% der Aussage zustimmen (Skalenwerte 5 bis 7).
30% der Befragten sprechen sich eindeutig dagegen aus, dass Mehrheitsentscheidungen notwendigerweise richtig sind und stimmen dem Item daher nicht zu (Skalenwerte 1 bis 3) oder wählen die Mittelkategorie (Skalenwert 4):
26% der Testpersonen begründen ihre Antworten weniger mit einer generellen Zustimmung oder Ablehnung des Mehrheitsprinzips als damit, dass sie an konkrete Beispiele von Mehrheitsentscheidungen gedacht haben, welche ihre Antworten beeinflusst haben. Hier werden hauptsächlich Aspekte wie Propaganda, Fraktions-/Koalitionszwang, Lobbyismus oder Manipulationen durch Medien genannt:
Etwa 17% der Befragten geben an, dass sie die Aussage nicht pauschal beantworten können, da es immer auch von der Situation abhinge, ob Mehrheitsentscheidungen richtig sind oder nicht bzw. sich die Richtigkeit einer Entscheidung häufig erst im Nachhinein herausstelle:
Darüber hinaus machen die Antworten der Befragten auf die Category Selection Probe deutlich, dass der Begriff „Mehrheit“ in diesem Item nicht eindeutig definiert ist und daher unterschiedlich verstanden wird. Während ein Teil der Befragten hauptsächlich an „Mehrheiten bei Abstimmungen in politischen Gremien“ denkt, interpretiert ein anderer Teil der Befragten den Begriff als „Mehrheit in der Bevölkerung.“ Die vorliegenden Daten weisen zwar nicht darauf hin, dass die unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs einen systematischen Einfluss auf die Beantwortung des Items haben (z.B. in der Weise, dass Personen mit Interpretation A dem Item eher zustimmen als Personen mit Interpretation B), allerdings geben drei Befragten explizit an, dass ihnen die Beantwortung des Items aufgrund der Mehrdeutigkeit des Begriffs schwer gefallen sei:
Auf die Nachfrage, an welche politischen Entscheidungen die Testpersonen beim Beantworten der Frage gedacht haben, nennen mehr als 50% der Befragten aktuelle politische Themen, wie z.B. „Flüchtlingspolitik“ oder „Renteneintrittsalter“. Etwa 11% der Testpersonen nennen politische Ereignisse aus der jüngeren oder älteren Vergangenheit (z.B. „Einführung des Euro.", TP 13; „Wie die Mehrheit auch manipuliert werden kann, bestes Beispiel ist für mich die Hitlerzeit.“, TP 52). Gut 30% der Befragten geben an, an keine bestimmte Situation gedacht zu haben (z.B. „Ich hatte kein genaues Bespiel im Sinn.“, TP 19; „Ich sehe das eher allgemein.“, TP 34). Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellungen zu Merkmalen von demokratischen Verfahren
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Ja |
Bei politischen Entscheidungen sollte immer das Gemeinwohl und nicht das eigene Interesse im Vordergrund stehen. | Nein |