Item Text | Actively tested |
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a) ... wenn ich mich dazu überwinden muss.Item Text:
a) ... wenn ich mich dazu überwinden muss.
Recommendations:
Umformulierung:
Vorschlag 1: „… wenn ich mich dazu einmal überwinden müsste“. Vorschlag 2: „…wenn mir das vielleicht manchmal nicht leicht fällt“. Findings:Elf Testpersonen stufen sich bei den Skalenwerten 6 und 7 ein. Es gibt vier Nennungen auf dem mittleren Skalenpunkt und drei bei „überhaupt nicht“; TP 16 hat das Item nicht bewertet, weil ihr der Begriff „überwinden“ im Zusammenhang mit der Händedesinfektion „nicht treffend“ erschien. Und genau das ist das Problem bei Item a): Acht der 19 Testpersonen stören sich an dem Begriff „überwinden“, den sie mit der Händedesinfektion gar nicht in Zusammenhang bringen:
Wenn überhaupt Situationen beschrieben werden, bei denen man im Zusammenhang mit der Händedesinfektion von „überwinden“ sprechen würde, dann beziehen sich diese auf Verletzungen an der Hand („Also ich kenne es, wenn ich mich mal irgendwo verletzt habe und merke dann, wenn ich die Hände desinfiziere, dass es brennt.“, TP 20), auf Allergien oder vergleichbare Probleme (TP 05, TP 20) oder weil bestimmte Desinfektionsmittel schlecht riechen (TP 06). TP 04 dreht das Argument um: „Da bin ich so ein bisschen hängen geblieben mit der Formulierung, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich zur Händedesinfektion ‚überwinden’ muss. Das ist ja eher umgekehrt, dass es Situationen gibt, wo man froh ist, dass man sich die Hände desinfizieren kann.“ Question Topic:
Public health/ Prevention
Construct:Desinfektion der Hände
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Yes |
b) … wenn meine Vorgesetzten dies nicht tun.Item Text:
b) … wenn meine Vorgesetzten dies nicht tun.
Recommendations:
Item belassen.
Findings:Die Häufigkeitsverteilung zu Item b) zeigt, dass Händedesinfektion mit Vorgesetzten nichts zu tun hat; 17 der 19 Testpersonen geben an, dass es „voll und ganz“ zutreffe, dass sie ihre Hände auch dann desinfizieren, wenn ihre Vorgesetzten dies nicht tun. Händedesinfektion ist ein „Reflex“ (TP 01), sollte Folge selbständigen Handelns sein (TP 14), „eigene Ansichtssache“ (TP 17) oder schlicht „mein eigenes Ding“ (TP 15). Das Verhalten von Vorgesetzten, die von einigen Testpersonen in der medizinischen Arbeit durchaus als „Vorbild“ (z.B. TP 01, TP 14) bezeichnet werden, spielt bei der Händedesinfektion keine Rolle:
„Das ist kein Grund für mich, es auch nicht zu machen. Es ist mein eigener Schutz. Also das Ganze bezieht sich ja nicht nur darauf, dass ich meine Patienten gefährde, sondern auch dass ich mich selber schütze. Und meine Familie in dem Moment.“ (TP 20). Kritik an der Formulierung des Items wird nicht geäußert. Auch fühlen sich die Testpersonen bei der Bewertung von Item a) in ihrem Urteil viel häufiger „sehr sicher“ oder „eher sicher“, während sich bei Item b) doch einige Testpersonen als „eher unsicher“ oder gar „sehr unsicher“ einstufen. Diese Unsicherheit zeigt sich auch bei der Probing-Frage, was nach Ansicht der Testpersonen das Ziel dieser Frage sei: Bei Item b) wird häufig auf das Problem von Vorbild oder Vorbildfunktion rekurriert, während bei Item a) doch häufiger Unklarheit oder Unverständnis signalisiert wird. Ansonsten gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Überlegungen zum Sinn der Frage; unter anderem werden Begriffe genannt wie „persönliche Barrieren“ überwinden (TP 02), Händedesinfektion in Abhängigkeit von „äußeren Gegebenheiten“ (TP 06), „psychologische Faktoren“ (TP 07), „eigene Handlungsstrategie“ oder „Nachmacheffekt“ (TP 09) oder „so ein Gruppenverhalten wahrscheinlich“ (TP 17) – insgesamt also ein eher breites Spektrum vermuteter Zielsetzungen, die mit der Frage verbunden sein könnten. Question Topic:
Public health/ Prevention
Construct:Desinfektion der Hände
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Yes |