Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Die Frage soll Barrieren erfassen, die das Fahrradfahren für die Befragten erschweren oder verhindern und Faktoren ermitteln, die bei Interventionen besondere Berücksichtigung finden sollten. Die Items 1-3 sollen dabei grundsätzliche Einstellungen zum Fahrradfahren erfassen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Fragen sollen diese Items grundsätzlich, d. h. unabhängig vom Mobilitätsverhalten in den letzten vier Wochen, beantwortet werden.
Im Rahmen der Testung sollte erörtert werden, ob die übergeordnete Frage, die Items und die Antwortmöglichkeiten verstanden werden. Besonderer Fokus lag dabei auf der Frage, ob die Items in Bezug auf die vergangenen vier Wochen oder im Allgemeinen beantwortet werden. Es wurde untersucht, ob es den Testpersonen schwer fiel, sich für eine Antwort zu entscheiden und ggf. weshalb sie „Weiß nicht“ auswählen. Des Weiteren wurde untersucht, ob themenverwandte Items wie die Aussagen 7 und 8 als Doppelung wahrgenommen wurden. Zuletzt wurde überprüft, ob die hohe Anzahl an Items ermüdend auf die Testpersonen wirkte.
Befund:
Alle Testpersonen beantworteten alle Aussagen von Frage 5. Keine der Testpersonen beschränkte sich in ihren Antworten auf die Erfahrungen der letzten vier Wochen. Dies wurde besonders deutlich bei Item 16 zu den Wetterbedingungen. Hier erwähnten die Testpersonen schlechte Witterungsbedingungen, die in verschiedenen Jahreszeiten vorkommen, wie Regen und Starkregen, Gewitter, Hitze, Kälte, Schnee und Glatteis.
Beantworten die Testpersonen die Aussagen in Bezug auf die übergeordnete Frage?
Insbesondere bei den späteren Aussagen neigten die Testpersonen dazu, die Aussagen an sich zu beantworten, d. h. nicht in Bezug darauf, ob ein bestimmter Aspekt sie davon abhält, Fahrrad zu fahren. Die möglichen Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen könnte die große Anzahl an Items befördern, dass man die ursprüngliche Fragestellung aus dem Blick verliert. Zum anderen könnte der Bezug zur übergeordneten Frage dadurch geschwächt werden, dass sich die ersten drei Aussagen nicht auf sie beziehen. Drittens sind einige Aussagen auch ohne den Bezug zur übergeordneten Frage gut zu verstehen.
Wie nehmen die Testpersonen die Antwortkategorien wahr?
Eine Testperson las die Antwortoptionen nicht korrekt und füllte die Aussagen zunächst so aus, als wären die Antworten „Trifft zu“ „Teils, teils“ und „Trifft nicht zu“ (TP04). Sie bemerkte ihren Fehler nach dem Ausfüllen des letzten Items, als sie überprüfen wollte, ob sie bei allen Aussagen eine Antwort ausgewählt hat („Ah, jetzt sehe ich erst, dass ich in der falschen Spalte war! Ich habe in der Mitte das Neutrale vermutet. Da war ich zu schnell“, TP04). Als sie den Fehler bemerkte, tauschte sie die mittlere und rechte Spalte einfach aus. Dadurch ersetzte sie alle Antworten, die sie vermeintlich mit „Teils, teils“ beantwortet hatte, durch „Weiß ich nicht“.
Insgesamt gaben sechs der zwölf Teilnehmenden an, dass sie sich zumindest bei einige Aussagen in Frage 5 eine genauere Abstufung gewünscht hätten. Insbesondere bei den Fragen 1 bis 3 zeigte sich, dass Personen, die entweder gleichermaßen gerne das Fahrrad und ein anderes Verkehrsmittel nutzen, oder aber situationsspezifisch das eine oder andere bevorzugen, Schwierigkeiten hatten, eine Antwort auszuwählen und gaben bei mindestens einer der drei Aussagen aus diesem Grund „Weiß ich nicht“ an (TP02, 03, 07, 09, 11).
Eine Testperson erklärte, dass sie bei den Aussagen, die ein „häufig“ (bspw. Item 9 und 10 „Meine Wegtrecken sind häufig zu lang / bergig“ und Item 12 „Ich muss häufig zu viel Gepäck bzw. andere Personen mitnehmen“) enthielten, gerne differenziert hätte, ob dies häufig oder gelegentlich zutreffe (TP02).
In manchen Fällen, in denen sich Testpersonen eine Differenzierung wünschten, schien das eigentliche Problem weniger in fehlenden Antwortoptionen, sondern darin begründet zu sein, dass die Testpersonen die Aussage nicht auf die Frage bezogen, ob dieser Punkt sie vom (häufigeren) Fahrradfahren abhielt. So erklärten mehrere Testpersonen, dass sie sich bei Aussage 16 zu den Wetterbedingungen gewünscht hätten, abstufen zu können, weil sie bei schlechtem Wetter natürlich nicht so gerne Fahrrad fahren wie bei gutem (TP02, 09). Dadurch antwortete bspw. auch TP06, die sämtliche Wegstrecken zu allen Jahreszeiten mit dem Fahrrad zurücklegt, dass Witterungsbedingungen sie stören, obgleich sie sich dadurch nicht vom Fahrradfahren abhalten lässt.
Obgleich der Wunsch nach einer differenzierteren Antwortskala auf Probleme beim Beantworten einiger Aussagen in der jetzigen Form deutet, könnte die Lösung dafür eher darin liegen, den Bezug zur übergeordneten Frage zu verstärken, als die Antwortkategorien zu erweitern (s. Fazit und Empfehlungen).
Weitere Auffälligkeiten
Eine Testperson bezog einige Items von Frage 5 auf ihren E-Scooter anstatt auf ihr Fahrrad (TP03). Testperson 06 dachte bei den ersten 12 Items wieder ausschließlich an ihr klassisches Fahrrad und berücksichtigte ihr Lastenfahrrad erst nach Aussage 12. Dadurch stimmte sie der Aussage zu, dass sie häufig zu viel Gepäck bzw. andere Personen mitnehmen müsse, meinte damit aber, dass sie häufig zu viel Gepäck für ihre klassisches Fahrrad mitnehmen müsse, und deswegen auf ihr Lastenrad ausweiche.
Frage 5 wurde als Matrixfrage programmiert, mit allen 19 Items auf einer Seite. Dies beförderte zwei Probleme. Zum einen war dadurch die übergeordnete Fragestellung, zum anderen die Belabelung der Antwortoptionen beim Ausfüllen der unteren Items nicht mehr sichtbar.
Wir empfehlen, die Items in dieser Frage in einem Item-by-item Design anzuzeigen. Dies erhöht die Aufmerksamkeit für die einzelnen Items und für die Antwortoptionen. Die Antwortoption „Weiß ich nicht“ kann in diesem Design bspw. durch kursive Schrift optisch von den anderen Antwortoptionen abgehoben werden. Des Weiteren sollten die Items so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.
Item Text | Actively tested |
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1: Ich fahre grundsätzlich lieber Auto als Fahrrad.Item Text:
1: Ich fahre grundsätzlich lieber Auto als Fahrrad.
Recommendations:Die Items 1-3 sollten nicht im Rahmen von Frage 5 gefragt werden. Zum einen stellen sie streng genommen keine Gründe dar, die einen am Fahrradfahren hindern, sondern ermitteln allgemein Verkehrsmittelpräferenzen. Zum anderen fiel es einigen Testpersonen in der vorliegenden Fragestruktur schwer, die Frage grundsätzlich zu beantworten, d. h. unabhängig von ihren konkreten alltäglichen Wegstrecken, den ihnen zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln oder eventueller gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Zuletzt sollten die Antwortoptionen den Befragten die Möglichkeit geben, anzuzeigen, wenn sie zwei Verkehrsmittel gleichermaßen mögen. Item 1:
Findings:Wie begründen die Testpersonen ihre Antworten auf die Items 1-3 zu ihren allgemeinen Verkehrsmittelpräferenzen?
Die anderen Testpersonen hatten weniger eindeutige Präferenzen für bzw. gegen das Fahrrad und stießen auf eines von zwei Problemen. Das erste Problem bestand darin, dass sie nicht grundsätzlich eines der beiden Verkehrsmittel in einer der Aussagen bevorzugten, sondern allenfalls situationsspezifisch. „Ob ich grundsätzlich lieber zu Fuß gehe als Fahrrad zu fahren kommt sehr auf die Strecke an. Wenn es ein 5-Minuten-Weg ist, zum nächsten Supermarkt oder sowas, dann würde ich den lieber zu Fuß machen […] Wenn der Weg länger als 15 Minuten ist, dann würde ich eher auf das Fahrrad umsteigen, einfach weil es eine Menge Zeit spart […] Wenn ich rausgehen und mich bewegen möchte, würde ich immer lieber spazieren gehen als Fahrrad zu fahren. Aber wenn es darum geht, wie es hier steht, zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen, dann würde ich nach Strecke entscheiden.“ (TP02, Antwort Aussage 3: Weiß ich nicht) Eine Testperson stand vor dem Dilemma, dass sie keine der beiden Verkehrsmittel nutzte und keinen Bezug zur Fragestellung aufbauen konnte. In ihrem Fall war „Weiß ich nicht“ daher möglicherweise die richtige Antwort. „Ich fahre genauso selten Fahrrad, wie ich Auto fahre. Deswegen habe ich ‚Weiß ich nicht‘ gesagt. Ich fahre halt am liebsten mit meinem E-Roller, weil das das Einzige ist, was ich selbst fahren kann, wie ich mich selbst von A nach B bringen kann […] Ich habe genauso wenig Bezug zum Auto wie zum Fahrrad.“ (TP03, Antwort Aussage 1: Weiß ich nicht) Das zweite Problem bestand darin, dass manche Testpersonen nicht wussten, welche Antwortoption sie auswählen sollten, wenn sie zwar grundsätzlich das eine Verkehrsmittel bevorzugten, dies aber aus praktischen Erwägungen heraus in ihrer Situation nicht das ideale Verkehrsmittel für alltägliche Wegstrecken darstellte. So erklärte eine Testperson, dass sie grundsätzlich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem Fahrrad fahre, an ihrem jetzigen Wohnort auf dem Land aber kaum öffentlicher Nahverkehr verfügbar sei. „Also, ich würde ja wirklich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren […] Aber es kommt halt auf die Gegebenheiten an, das ist nicht einfach so oder so. In der Stadt fahre ich gerne Straßenbahn oder auch Bus. U-Bahn weniger, aber ich nutze sie, wenn sie da ist. Es muss halt vorhanden sein.“ (TP09, Antwort Aussage 2: Weiß ich nicht) Nach derselben Logik antworteten Testpersonen in zwei weiteren Fällen mit „Weiß ich nicht“, weil sie aufgrund ihrer akuter Beschwerden am Knie das Fahrrad nicht nutzen konnten.
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
2: Ich fahre grundsätzlich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem Fahrrad.Item Text:
2: Ich fahre grundsätzlich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem Fahrrad.
Recommendations:Die Items 1-3 sollten nicht im Rahmen von Frage 5 gefragt werden. Zum einen stellen sie streng genommen keine Gründe dar, die einen am Fahrradfahren hindern, sondern ermitteln allgemein Verkehrsmittelpräferenzen. Zum anderen fiel es einigen Testpersonen in der vorliegenden Fragestruktur schwer, die Frage grundsätzlich zu beantworten, d. h. unabhängig von ihren konkreten alltäglichen Wegstrecken, den ihnen zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln oder eventueller gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Zuletzt sollten die Antwortoptionen den Befragten die Möglichkeit geben, anzuzeigen, wenn sie zwei Verkehrsmittel gleichermaßen mögen. Item 2:
Findings:Wie begründen die Testpersonen ihre Antworten auf die Items 1-3 zu ihren allgemeinen Verkehrsmittelpräferenzen?
Die anderen Testpersonen hatten weniger eindeutige Präferenzen für bzw. gegen das Fahrrad und stießen auf eines von zwei Problemen. Das erste Problem bestand darin, dass sie nicht grundsätzlich eines der beiden Verkehrsmittel in einer der Aussagen bevorzugten, sondern allenfalls situationsspezifisch. „Ob ich grundsätzlich lieber zu Fuß gehe als Fahrrad zu fahren kommt sehr auf die Strecke an. Wenn es ein 5-Minuten-Weg ist, zum nächsten Supermarkt oder sowas, dann würde ich den lieber zu Fuß machen […] Wenn der Weg länger als 15 Minuten ist, dann würde ich eher auf das Fahrrad umsteigen, einfach weil es eine Menge Zeit spart […] Wenn ich rausgehen und mich bewegen möchte, würde ich immer lieber spazieren gehen als Fahrrad zu fahren. Aber wenn es darum geht, wie es hier steht, zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen, dann würde ich nach Strecke entscheiden.“ (TP02, Antwort Aussage 3: Weiß ich nicht) Eine Testperson stand vor dem Dilemma, dass sie keine der beiden Verkehrsmittel nutzte und keinen Bezug zur Fragestellung aufbauen konnte. In ihrem Fall war „Weiß ich nicht“ daher möglicherweise die richtige Antwort. „Ich fahre genauso selten Fahrrad, wie ich Auto fahre. Deswegen habe ich ‚Weiß ich nicht‘ gesagt. Ich fahre halt am liebsten mit meinem E-Roller, weil das das Einzige ist, was ich selbst fahren kann, wie ich mich selbst von A nach B bringen kann […] Ich habe genauso wenig Bezug zum Auto wie zum Fahrrad.“ (TP03, Antwort Aussage 1: Weiß ich nicht) Das zweite Problem bestand darin, dass manche Testpersonen nicht wussten, welche Antwortoption sie auswählen sollten, wenn sie zwar grundsätzlich das eine Verkehrsmittel bevorzugten, dies aber aus praktischen Erwägungen heraus in ihrer Situation nicht das ideale Verkehrsmittel für alltägliche Wegstrecken darstellte. So erklärte eine Testperson, dass sie grundsätzlich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem Fahrrad fahre, an ihrem jetzigen Wohnort auf dem Land aber kaum öffentlicher Nahverkehr verfügbar sei. „Also, ich würde ja wirklich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren […] Aber es kommt halt auf die Gegebenheiten an, das ist nicht einfach so oder so. In der Stadt fahre ich gerne Straßenbahn oder auch Bus. U-Bahn weniger, aber ich nutze sie, wenn sie da ist. Es muss halt vorhanden sein.“ (TP09, Antwort Aussage 2: Weiß ich nicht) Nach derselben Logik antworteten Testpersonen in zwei weiteren Fällen mit „Weiß ich nicht“, weil sie aufgrund ihrer akuter Beschwerden am Knie das Fahrrad nicht nutzen konnten.
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
3: Ich gehe grundsätzlich lieber zu Fuß als Fahrrad zu fahren.Item Text:
3: Ich gehe grundsätzlich lieber zu Fuß als Fahrrad zu fahren.
Recommendations:Die Items 1-3 sollten nicht im Rahmen von Frage 5 gefragt werden. Zum einen stellen sie streng genommen keine Gründe dar, die einen am Fahrradfahren hindern, sondern ermitteln allgemein Verkehrsmittelpräferenzen. Zum anderen fiel es einigen Testpersonen in der vorliegenden Fragestruktur schwer, die Frage grundsätzlich zu beantworten, d. h. unabhängig von ihren konkreten alltäglichen Wegstrecken, den ihnen zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln oder eventueller gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Zuletzt sollten die Antwortoptionen den Befragten die Möglichkeit geben, anzuzeigen, wenn sie zwei Verkehrsmittel gleichermaßen mögen. Item 3:
Findings:Wie begründen die Testpersonen ihre Antworten auf die Items 1-3 zu ihren allgemeinen Verkehrsmittelpräferenzen?
Die anderen Testpersonen hatten weniger eindeutige Präferenzen für bzw. gegen das Fahrrad und stießen auf eines von zwei Problemen. Das erste Problem bestand darin, dass sie nicht grundsätzlich eines der beiden Verkehrsmittel in einer der Aussagen bevorzugten, sondern allenfalls situationsspezifisch. „Ob ich grundsätzlich lieber zu Fuß gehe als Fahrrad zu fahren kommt sehr auf die Strecke an. Wenn es ein 5-Minuten-Weg ist, zum nächsten Supermarkt oder sowas, dann würde ich den lieber zu Fuß machen […] Wenn der Weg länger als 15 Minuten ist, dann würde ich eher auf das Fahrrad umsteigen, einfach weil es eine Menge Zeit spart […] Wenn ich rausgehen und mich bewegen möchte, würde ich immer lieber spazieren gehen als Fahrrad zu fahren. Aber wenn es darum geht, wie es hier steht, zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen, dann würde ich nach Strecke entscheiden.“ (TP02, Antwort Aussage 3: Weiß ich nicht) Eine Testperson stand vor dem Dilemma, dass sie keine der beiden Verkehrsmittel nutzte und keinen Bezug zur Fragestellung aufbauen konnte. In ihrem Fall war „Weiß ich nicht“ daher möglicherweise die richtige Antwort. „Ich fahre genauso selten Fahrrad, wie ich Auto fahre. Deswegen habe ich ‚Weiß ich nicht‘ gesagt. Ich fahre halt am liebsten mit meinem E-Roller, weil das das Einzige ist, was ich selbst fahren kann, wie ich mich selbst von A nach B bringen kann […] Ich habe genauso wenig Bezug zum Auto wie zum Fahrrad.“ (TP03, Antwort Aussage 1: Weiß ich nicht) Das zweite Problem bestand darin, dass manche Testpersonen nicht wussten, welche Antwortoption sie auswählen sollten, wenn sie zwar grundsätzlich das eine Verkehrsmittel bevorzugten, dies aber aus praktischen Erwägungen heraus in ihrer Situation nicht das ideale Verkehrsmittel für alltägliche Wegstrecken darstellte. So erklärte eine Testperson, dass sie grundsätzlich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem Fahrrad fahre, an ihrem jetzigen Wohnort auf dem Land aber kaum öffentlicher Nahverkehr verfügbar sei. „Also, ich würde ja wirklich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren […] Aber es kommt halt auf die Gegebenheiten an, das ist nicht einfach so oder so. In der Stadt fahre ich gerne Straßenbahn oder auch Bus. U-Bahn weniger, aber ich nutze sie, wenn sie da ist. Es muss halt vorhanden sein.“ (TP09, Antwort Aussage 2: Weiß ich nicht) Nach derselben Logik antworteten Testpersonen in zwei weiteren Fällen mit „Weiß ich nicht“, weil sie aufgrund ihrer akuter Beschwerden am Knie das Fahrrad nicht nutzen konnten.
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
4: Mein Gesundheitszustand erlaubt Fahrradfahren nicht. | Nein |
5: Ich kann nicht (gut) Fahrrad fahren. | Nein |
6: Ich besitze kein (gutes) Fahrrad. | Nein |
7: Die Fahrradwege auf meinen Wegstrecken sind nicht sicher genug.Item Text:
7: Die Fahrradwege auf meinen Wegstrecken sind nicht sicher genug.
Recommendations:
Belassen.
Findings:Empfinden die Testpersonen die Items 7 und 8 als redundant?
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
8: Ich habe Sorge vor Unfällen.Item Text:
8: Ich habe Sorge vor Unfällen.
Recommendations:
Belassen.
Findings:Empfinden die Testpersonen die Items 7 und 8 als redundant?
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
9: Meine Wegstrecken sind häufig zu lang.Item Text:
9: Meine Wegstrecken sind häufig zu lang.
Recommendations:
Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.
Aussage 9: „Meine alltäglichen Wegstrecken sind zu lang, um sie mit dem Fahrrad zurückzulegen.“ (statt: „Meine Wegstrecken sind häufig zu lang.“) Findings:-
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
10: Meine Wegstrecken sind häufig zu bergig.Item Text:
10: Meine Wegstrecken sind häufig zu bergig.
Recommendations:
Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.
Aussage 10: „Meine alltäglichen Wegstrecken sind zu bergig, um sie mit dem Fahrrad zurückzulegen.“ (statt: „Meine Wegstrecken sind häufig zu bergig.“) Findings:-
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
11: Ich möchte nicht verschwitzt am Zielort ankommen.Item Text:
11: Ich möchte nicht verschwitzt am Zielort ankommen.
Recommendations:
Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.
Aussage 11: „Ich würde (häufiger) Fahrrad fahren, möchte aber nicht verschwitzt am Zielort ankommen.“ oder „Für mich ist es ein Nachteil, dass man beim Fahrradfahren verschwitzt am Zielort ankommt.“ (statt: „Ich möchte nicht verschwitzt am Zielort ankommen.“) Findings:-
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
12: Ich muss häufig zu viel Gepäck bzw. andere Personen mitnehmen. | Nein |
13: Ich bin nicht fit genug. | Nein |
14: Ich kann beim Fahrradfahren nicht die Kleidung tragen, die ich gerne trage bzw. tragen muss. | Nein |
15: Meine Familienmitglieder unterstützen mich nicht dabei, Fahrrad zu fahren. | Nein |
16: Es gibt Wetterbedingungen, die mich stören.Item Text:
16: Es gibt Wetterbedingungen, die mich stören.
Recommendations:
Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.
Aussage 16: „Schlechte Wetterbedingungen (z. B. Regen, Hitze, Kälte) halten mich davon ab, (häufiger) mit dem Fahrrad zu fahren.“ (statt: „Es gibt Wetterbedingungen, die mich stören.“) Findings:-
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
17: An meinen Zielorten fehlen sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad.Item Text:
17: An meinen Zielorten fehlen sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad.
Recommendations:
Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.
Aussage 17: „Ich würde (häufiger) mit dem Fahrrad fahren, wenn es sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad gäbe“ (statt: „An meinen Zielorten fehlen sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad.“) Findings:-
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
18: An meinen Zielorten fehlen Umkleide- und Duschmöglichkeiten.Item Text:
18: An meinen Zielorten fehlen Umkleide- und Duschmöglichkeiten.
Recommendations:
Belassen.
Findings:Insbesondere bei den späteren Aussagen neigten die Testpersonen dazu, die Aussagen an sich zu beantworten, d. h. nicht in Bezug darauf, ob ein bestimmter Aspekt sie davon abhält, Fahrrad zu fahren. Die möglichen Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen könnte die große Anzahl an Items befördern, dass man die ursprüngliche Fragestellung aus dem Blick verliert. Zum anderen könnte der Bezug zur übergeordneten Frage dadurch geschwächt werden, dass sich die ersten drei Aussagen nicht auf sie beziehen. Drittens sind einige Aussagen auch ohne den Bezug zur übergeordneten Frage gut zu verstehen. Dies führte bei Aussage 18 zu den Duschmöglichkeiten an den Zielorten in drei Fällen dazu, dass Testpersonen, die Duschmöglichkeiten nicht benötigten und entsprechend „Trifft nicht zu“ hätten antworten sollen, „Weiß ich nicht“ auswählten. Testperson 10 erklärte, dass sie zwar zum Einkaufen und für Freizeitaktivitäten regelmäßig Fahrrad fahre, ihr Weg zur Arbeit hierfür aber zu lang sei. Es gäbe zwar Duschmöglichkeiten an ihrer Arbeitsstätte, die sie aber nicht benötige. Da die Aussage in ihren Augen daher nicht auf sie zutraf, wählte sie schließlich „Weiß ich nicht“ („Ist wieder schwierig, das zu beantworten. Also bei der Arbeit gäbe es das. Ich mach mal ‚Weiß ich nicht‘ bei dieser Frage“, TP10). Eine andere Testperson erklärte sogar explizit, dass das Vorhandensein von Duschmöglichkeiten für sie kein Kriterium darstelle, und wählte dennoch „Weiß ich nicht“. „Bei dem einen Zielort, der Arbeit, habe ich sogar eine Dusche. Aber ich würde da niemals duschen. Bei dem anderen habe ich es nicht. Das ist ja nicht der Grund, [warum ich nicht Fahrrad fahre]. Das ist nicht mein Entscheidungskriterium, dass ich mich da umziehen könnte. Aber ich fahre bestimmt nicht zur Arbeit mit dem Fahrrad. Wenn ich zur Arbeit fahren würde, wäre das wahrscheinlich ein Kriterium. Aber ich fahre nicht zur Arbeit.“ (TP11, Antwort Aussage 18: Weiß ich nicht) Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |
19: Es gibt andere Gründe, die mich stören.Item Text:
19: Es gibt andere Gründe, die mich stören.
Recommendations:
Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.
Aussage 19: „Es gibt andere Gründe, die mich davon abhalten, (häufiger) mit dem Fahrrad zu fahren“ (statt: „Es gibt andere Gründe, die mich stören.“) Findings:Beantworten die Testpersonen die Aussagen in Bezug auf die übergeordnete Frage? TP03: „Das hat mich jetzt komplett durcheinander gebracht, ob es andere Gründe gibt, die mich stören? Klar, es gibt viele Dinge, bei vielen Sachen, die mich stören, aber es ist etwas ganz Alltägliches, dass die Bahn zu spät kommt […]“ INT: „Gemeint ist, ob es noch andere Gründe gibt, weshalb Sie alltägliche Strecken nicht mit dem Fahrrad zurücklegen würden.“ TP03: „Ah, es steht ja ganz fett oben: ‚mit dem Fahrrad zurücklegen‘. Aber durch diese ganzen Fragen und diese ganzen Gedanken ist man dann total abgeschweift. Ich glaube, deswegen habe ich dann bei den letzten Fragen nicht mehr ans Fahrradfahren gedacht.“ Zeigen die Testpersonen Anzeichen von Schwierigkeiten beim Beantworten der Items?
Question Topic:
Umwelt/ Umweltverhalten
Construct:Grundsätzliche Hinderungsgründe bezüglich Fahrradfahren
|
Ja |