Fragen zum Thema "Aktiver Transport"

Introduction:

Auf den folgenden Seiten sehen Sie die verschiedene Gründe, die Menschen das alltägliche Zurücklegen von Wegstrecken mit dem Fahrrad erschweren können (wie zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Freizeitaktivitäten).

Question Text:

Treffen folgende Gründe auf Sie zu?

Instruction:

Bitte geben Sie in jeder Zeile eine Antwort.

Answer Categories:

Trifft zu
Trifft nicht zu
Weiß ich nicht

Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Die Frage soll Barrieren erfassen, die das Fahrradfahren für die Befragten erschweren oder verhindern und Faktoren ermitteln, die bei Interventionen besondere Berücksichtigung finden sollten. Die Items 1-3 sollen dabei grundsätzliche Einstellungen zum Fahrradfahren erfassen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Fragen sollen diese Items grundsätzlich, d. h. unabhängig vom Mobilitätsverhalten in den letzten vier Wochen, beantwortet werden.

Im Rahmen der Testung sollte erörtert werden, ob die übergeordnete Frage, die Items und die Antwortmöglichkeiten verstanden werden. Besonderer Fokus lag dabei auf der Frage, ob die Items in Bezug auf die vergangenen vier Wochen oder im Allgemeinen beantwortet werden. Es wurde untersucht, ob es den Testpersonen schwer fiel, sich für eine Antwort zu entscheiden und ggf. weshalb sie „Weiß nicht“ auswählen. Des Weiteren wurde untersucht, ob themenverwandte Items wie die Aussagen 7 und 8 als Doppelung wahrgenommen wurden. Zuletzt wurde überprüft, ob die hohe Anzahl an Items ermüdend auf die Testpersonen wirkte. 

Befund:
Alle Testpersonen beantworteten alle Aussagen von Frage 5. Keine der Testpersonen beschränkte sich in ihren Antworten auf die Erfahrungen der letzten vier Wochen. Dies wurde besonders deutlich bei Item 16 zu den Wetterbedingungen. Hier erwähnten die Testpersonen schlechte Witterungsbedingungen, die in verschiedenen Jahreszeiten vorkommen, wie Regen und Starkregen, Gewitter, Hitze, Kälte, Schnee und Glatteis.

Beantworten die Testpersonen die Aussagen in Bezug auf die übergeordnete Frage?
Insbesondere bei den späteren Aussagen neigten die Testpersonen dazu, die Aussagen an sich zu beantworten, d. h. nicht in Bezug darauf, ob ein bestimmter Aspekt sie davon abhält, Fahrrad zu fahren. Die möglichen Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen könnte die große Anzahl an Items befördern, dass man die ursprüngliche Fragestellung aus dem Blick verliert. Zum anderen könnte der Bezug zur übergeordneten Frage dadurch geschwächt werden, dass sich die ersten drei Aussagen nicht auf sie beziehen. Drittens sind einige Aussagen auch ohne den Bezug zur übergeordneten Frage gut zu verstehen.

Wie nehmen die Testpersonen die Antwortkategorien wahr?
Eine Testperson las die Antwortoptionen nicht korrekt und füllte die Aussagen zunächst so aus, als wären die Antworten „Trifft zu“ „Teils, teils“ und „Trifft nicht zu“ (TP04). Sie bemerkte ihren Fehler nach dem Ausfüllen des letzten Items, als sie überprüfen wollte, ob sie bei allen Aussagen eine Antwort ausgewählt hat („Ah, jetzt sehe ich erst, dass ich in der falschen Spalte war! Ich habe in der Mitte das Neutrale vermutet. Da war ich zu schnell“, TP04). Als sie den Fehler bemerkte, tauschte sie die mittlere und rechte Spalte einfach aus. Dadurch ersetzte sie alle Antworten, die sie vermeintlich mit „Teils, teils“ beantwortet hatte, durch „Weiß ich nicht“.

Insgesamt gaben sechs der zwölf Teilnehmenden an, dass sie sich zumindest bei einige Aussagen in Frage 5 eine genauere Abstufung gewünscht hätten. Insbesondere bei den Fragen 1 bis 3 zeigte sich, dass Personen, die entweder gleichermaßen gerne das Fahrrad und ein anderes Verkehrsmittel nutzen, oder aber situationsspezifisch das eine oder andere bevorzugen, Schwierigkeiten hatten, eine Antwort auszuwählen und gaben bei mindestens einer der drei Aussagen aus diesem Grund „Weiß ich nicht“ an (TP02, 03, 07, 09, 11).

Eine Testperson erklärte, dass sie bei den Aussagen, die ein „häufig“ (bspw. Item 9 und 10 „Meine Wegtrecken sind häufig zu lang / bergig“ und Item 12 „Ich muss häufig zu viel Gepäck bzw. andere Personen mitnehmen“) enthielten, gerne differenziert hätte, ob dies häufig oder gelegentlich zutreffe (TP02).

In manchen Fällen, in denen sich Testpersonen eine Differenzierung wünschten, schien das eigentliche Problem weniger in fehlenden Antwortoptionen, sondern darin begründet zu sein, dass die Testpersonen die Aussage nicht auf die Frage bezogen, ob dieser Punkt sie vom (häufigeren) Fahrradfahren abhielt. So erklärten mehrere Testpersonen, dass sie sich bei Aussage 16 zu den Wetterbedingungen gewünscht hätten, abstufen zu können, weil sie bei schlechtem Wetter natürlich nicht so gerne Fahrrad fahren wie bei gutem (TP02, 09). Dadurch antwortete bspw. auch TP06, die sämtliche Wegstrecken zu allen Jahreszeiten mit dem Fahrrad zurücklegt, dass Witterungsbedingungen sie stören, obgleich sie sich dadurch nicht vom Fahrradfahren abhalten lässt.

Obgleich der Wunsch nach einer differenzierteren Antwortskala auf Probleme beim Beantworten einiger Aussagen in der jetzigen Form deutet, könnte die Lösung dafür eher darin liegen, den Bezug zur übergeordneten Frage zu verstärken, als die Antwortkategorien zu erweitern (s. Fazit und Empfehlungen). 

Weitere Auffälligkeiten
Eine Testperson bezog einige Items von Frage 5 auf ihren E-Scooter anstatt auf ihr Fahrrad (TP03). Testperson 06 dachte bei den ersten 12 Items wieder ausschließlich an ihr klassisches Fahrrad und berücksichtigte ihr Lastenfahrrad erst nach Aussage 12. Dadurch stimmte sie der Aussage zu, dass sie häufig zu viel Gepäck bzw. andere Personen mitnehmen müsse, meinte damit aber, dass sie häufig zu viel Gepäck für ihre klassisches Fahrrad mitnehmen müsse, und deswegen auf ihr Lastenrad ausweiche.

Cognitive Techniques:

General Probing, Specific Probing, Category-Selection Probing, Emergent Probing
Item Text Actively tested

Item Text:

1: Ich fahre grundsätzlich lieber Auto als Fahrrad.

Recommendations:

Die Items 1-3 sollten nicht im Rahmen von Frage 5 gefragt werden. Zum einen stellen sie streng genommen keine Gründe dar, die einen am Fahrradfahren hindern, sondern ermitteln allgemein Verkehrsmittelpräferenzen. Zum anderen fiel es einigen Testpersonen in der vorliegenden Fragestruktur schwer, die Frage grundsätzlich zu beantworten, d. h. unabhängig von ihren konkreten alltäglichen Wegstrecken, den ihnen zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln oder eventueller gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Zuletzt sollten die Antwortoptionen den Befragten die Möglichkeit geben, anzuzeigen, wenn sie zwei Verkehrsmittel gleichermaßen mögen.

Item 1: 
Denken Sie nun bitte an eine Strecke, die Sie grundsätzlich entweder mit einem Auto oder mit einem Fahrrad zurücklegen könnten.
Ganz allgemein: Wie würden Sie eine solche Strecke lieber zurücklegen?

    • Lieber mit dem Auto
    • Lieber mit dem Fahrrad
    • Ich fahre grundsätzlich gleich gerne Auto und Fahrrad
    • Weiß ich nicht
Yes

Item Text:

2: Ich fahre grundsätzlich lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem Fahrrad.

Recommendations:

Die Items 1-3 sollten nicht im Rahmen von Frage 5 gefragt werden. Zum einen stellen sie streng genommen keine Gründe dar, die einen am Fahrradfahren hindern, sondern ermitteln allgemein Verkehrsmittelpräferenzen. Zum anderen fiel es einigen Testpersonen in der vorliegenden Fragestruktur schwer, die Frage grundsätzlich zu beantworten, d. h. unabhängig von ihren konkreten alltäglichen Wegstrecken, den ihnen zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln oder eventueller gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Zuletzt sollten die Antwortoptionen den Befragten die Möglichkeit geben, anzuzeigen, wenn sie zwei Verkehrsmittel gleichermaßen mögen.

Item 2: 
Denken Sie nun bitte an eine Strecke, die Sie grundsätzlich entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem Fahrrad zurücklegen könnten.
Ganz allgemein: Wie würden Sie eine solche Strecke lieber zurücklegen?

    • Lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln
    • Lieber mit dem Fahrrad
    • Ich fahre grundsätzlich gleich gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Fahrrad
    • Weiß ich nicht
Yes

Item Text:

3: Ich gehe grundsätzlich lieber zu Fuß als Fahrrad zu fahren.

Recommendations:

Die Items 1-3 sollten nicht im Rahmen von Frage 5 gefragt werden. Zum einen stellen sie streng genommen keine Gründe dar, die einen am Fahrradfahren hindern, sondern ermitteln allgemein Verkehrsmittelpräferenzen. Zum anderen fiel es einigen Testpersonen in der vorliegenden Fragestruktur schwer, die Frage grundsätzlich zu beantworten, d. h. unabhängig von ihren konkreten alltäglichen Wegstrecken, den ihnen zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln oder eventueller gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Zuletzt sollten die Antwortoptionen den Befragten die Möglichkeit geben, anzuzeigen, wenn sie zwei Verkehrsmittel gleichermaßen mögen.

Item 3: 
Denken Sie nun bitte an eine Strecke, die Sie grundsätzlich entweder zu Fuß oder mit einem Fahrrad zurücklegen könnten.
Ganz allgemein: Wie würden Sie eine solche Strecke lieber zurücklegen?

    • Lieber zu Fuß
    • Lieber mit dem Fahrrad
    • Ich gehe gleichermaßen gerne zu Fuß und fahre mit dem Fahrrad
    • Weiß ich nicht
Yes
4: Mein Gesundheitszustand erlaubt Fahrradfahren nicht. No
5: Ich kann nicht (gut) Fahrrad fahren. No
6: Ich besitze kein (gutes) Fahrrad. No

Item Text:

7: Die Fahrradwege auf meinen Wegstrecken sind nicht sicher genug.

Recommendations:

Belassen.
Yes

Item Text:

8: Ich habe Sorge vor Unfällen.

Recommendations:

Belassen.
Yes

Item Text:

9: Meine Wegstrecken sind häufig zu lang.

Recommendations:

Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.

Aussage 9: „Meine alltäglichen Wegstrecken sind zu lang, um sie mit dem Fahrrad zurückzulegen.“ (statt: „Meine Wegstrecken sind häufig zu lang.“)
Yes

Item Text:

10: Meine Wegstrecken sind häufig zu bergig.

Recommendations:

Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.

Aussage 10: „Meine alltäglichen Wegstrecken sind zu bergig, um sie mit dem Fahrrad zurückzulegen.“ (statt: „Meine Wegstrecken sind häufig zu bergig.“)
Yes

Item Text:

11: Ich möchte nicht verschwitzt am Zielort ankommen.

Recommendations:

Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.

Aussage 11: „Ich würde (häufiger) Fahrrad fahren, möchte aber nicht verschwitzt am Zielort ankommen.“ oder „Für mich ist es ein Nachteil, dass man beim Fahrradfahren verschwitzt am Zielort ankommt.“ (statt: „Ich möchte nicht verschwitzt am Zielort ankommen.“)
Yes
12: Ich muss häufig zu viel Gepäck bzw. andere Personen mitnehmen. No
13: Ich bin nicht fit genug. No
14: Ich kann beim Fahrradfahren nicht die Kleidung tragen, die ich gerne trage bzw. tragen muss. No
15: Meine Familienmitglieder unterstützen mich nicht dabei, Fahrrad zu fahren. No

Item Text:

16: Es gibt Wetterbedingungen, die mich stören.

Recommendations:

Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.

Aussage 16: „Schlechte Wetterbedingungen (z. B. Regen, Hitze, Kälte) halten mich davon ab, (häufiger) mit dem Fahrrad zu fahren.“ (statt: „Es gibt Wetterbedingungen, die mich stören.“)
Yes

Item Text:

17: An meinen Zielorten fehlen sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad.

Recommendations:

Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.

Aussage 17: „Ich würde (häufiger) mit dem Fahrrad fahren, wenn es sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad gäbe“ (statt: „An meinen Zielorten fehlen sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad.“)
Yes

Item Text:

18: An meinen Zielorten fehlen Umkleide- und Duschmöglichkeiten.

Recommendations:

Belassen.
Yes

Item Text:

19: Es gibt andere Gründe, die mich stören.

Recommendations:

Die Items sollten so formuliert sein, dass der Bezug zur übergeordneten Frage durchweg erhalten bleibt.

Aussage 19: „Es gibt andere Gründe, die mich davon abhalten, (häufiger) mit dem Fahrrad zu fahren“ (statt: „Es gibt andere Gründe, die mich stören.“)
Yes