Itemtext | Aktiv getestet |
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a) ... dass alle Bürger einen ausreichenden Lebensstandard haben.Itemtext:
a) ... dass alle Bürger einen ausreichenden Lebensstandard haben.
Empfehlungen:
Item belassen.
Befund zum Item:Eine Testperson gibt an, Item a) nicht beantworten zu können („Kann ich nicht sagen“) und begründet ihre Antwort damit, dass ihr unklar sei, was mit einem „ausreichenden“ Lebensstandard gemeint sei. Ihre Antwort würde unterschiedlich ausfallen, je nachdem ob ein ausreichender Lebensstandard bedeute, dass man „Hartz IV bekomme“ oder dass jeder „eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus habe.“
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu demokratischen Rechten
|
Ja |
b) ... dass Staat und Behörden die Rechte von Minderheiten achten und schützen. | Nein |
c) ... dass man den Menschen Möglichkeiten gibt, an politischen Entscheidungen teilzuhaben. | Nein |
d) ... dass Bürger die Möglichkeit des zivilen Ungehorsams haben, um ihre deutliche Ablehnung gegenüber Regierungsentscheidungen zum Ausdruck zu bringen.Itemtext:
d) ... dass Bürger die Möglichkeit des zivilen Ungehorsams haben, um ihre deutliche Ablehnung gegenüber Regierungsentscheidungen zum Ausdruck zu bringen.
Empfehlungen:
Umformulieren in:
„dass Bürger die Möglichkeit des gewaltlosen Protests haben, um ihre deutliche Ablehnung gegenüber Regierungsentscheidungen zum Ausdruck zu bringen.“ Oder kürzer und für die Befragten leichter verständlich: „dass Bürger die Möglichkeit des gewaltlosen Protests gegenüber Regierungsentscheidungen haben.“ Befund zum Item:Dieses Item wird überwiegend als wichtig bzw. sehr wichtig eingestuft (n=16). Drei Testpersonen vergeben den Mittelwert und eine Testperson stuft das Item als „eher nicht wichtig“ ein.
Beim Beantworten der Aussage d) äußern vier Testpersonen spontan Verständnisschwierigkeiten mit dem Begriff des zivilen Ungehorsams:
Die restlichen zehn Testpersonen interpretieren den Begriff des zivilen Ungehorsams überwiegend als gewaltlosen Protest und verstehen darunter Protestformen wie Streiks und Demonstrationen. Die Schwierigkeiten, die bei der Beantwortung von Aussage d) aufgrund des Begriffs des „zivilen Ungehorsams“ entstehen, werden auch dadurch verdeutlicht, dass die Hälfte der Testpersonen (n=10) angibt, die Beantwortung der Aussage sei ihr aufgrund der Begrifflichkeit „eher schwer“ oder „sehr schwer“ gefallen. Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu demokratischen Rechten
|
Ja |
e) ... dass Regierungen die demokratischen Rechte unter allen Umständen achten. | Nein |
f) ... dass Menschen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt wurden, ihre Bürgerrechte verlieren.Itemtext:
f) ... dass Menschen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt wurden, ihre Bürgerrechte verlieren.
Empfehlungen:
Der Begriff „Bürgerrechte“ sollte durch die Verwendung mehrerer Items, die jeweils ein Bürgerrecht behandeln, spezifiziert werden, z.B.:
1. „dass Menschen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt wurden, das Wahlrecht verlieren.“ 2. „dass Menschen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt wurden, das Petitionsrecht verlieren.“ 3. „…“ usw. Befund zum Item:Vier Testpersonen (TP 05, TP 07, TP 10, TP 13) geben an, dass sie Schwierigkeiten haben, den korrekten Skalenwert zu finden, um zum Ausdruck zu bringen, dass sie nicht möchten, dass „Menschen ihre Bürgerrechte verlieren“:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu demokratischen Rechten
|
Ja |
g) ... dass Menschen, die schon lange in einem Land leben, aber dort nicht eingebürgert sind, das Recht haben, bei nationalen Wahlen abzustimmen.Itemtext:
g) ... dass Menschen, die schon lange in einem Land leben, aber dort nicht eingebürgert sind, das Recht haben, bei nationalen Wahlen abzustimmen.
Empfehlungen:
Umformulieren in:
„dass Menschen, die schon lange in einem Land leben, aber dort nicht eingebürgert sind, das Recht haben, bei landesweiten Wahlen abzustimmen.“ Befund zum Item:Die Testpersonen nutzen die gesamte Skalenbreite. Lediglich eine Testperson (TP 03) antwortet mit „Kann ich nicht sagen“ und begründet ihre Antwort damit, dass sie sich bei dieser Aussage enthalten möchte.
Der Begriff „nationale Wahlen“ wird von den Testpersonen nicht im intendierten Sinn (landesweite Wahlen in verschiedenen Ländern), sondern im Sinne von „Wahlen innerhalb Deutschlands“ interpretiert. Die Testpersonen denken dabei an ganz unterschiedliche Wahlen (oder Kombinationen von Wahlen). Genannt werden die Bundestagswahl (4 Nennungen), Bundestags- und Kommunalwahlen (4 Nennungen), Bundestags- und Landtagswahlen (4 Nennungen), Bundestags- und Europawahlen (1 Nennung), Stadtteil- oder Kommunalwahlen (2 Nennungen) und alle Wahlen in Deutschland (5 Nennungen). Die Wahlen in Deutschland stellen für die Testpersonen den Referenzrahmen bei der Beantwortung des Items dar, wobei dies nicht notwendigerweise bedeutet, dass die Antworten der Testpersonen nur für Deutschland gelten. Die Interviews liefern keine Hinweise darauf, dass die Testpersonen eine abweichende Einstellung zum Wahlrecht in anderen Ländern haben (vgl. Befund zur Frage insgesamt). Problematisch ist hingegen der Befund, dass drei Testpersonen bei der Beantwortung des Items explizit an Kommunalwahlen und nicht an nationale (also landesweite) Wahlen denken. Deren Antwort würde ganz anders ausfallen, wenn sie das Item im intendierten Sinne interpretieren würden:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Einstellung zu demokratischen Rechten
|
Ja |
h) ... dass Bürger das Recht haben, nicht zur Wahl zu gehen. | Nein |
i) ... dass jeder medizinische Versorgung erhält. | Nein |