Eingabenkultur und Diktaturerfahrungen in der DDR - Kognitiver Pretest
Zusammenfassung:
Ziel des Projektes „Eingabenkultur und Diktaturerfahrungen in der DDR“ ist es, repräsentative Individualdaten über die politische Beteiligung in der DDR zu erheben. Dabei sollen Bürger der DDR retrospektiv über deren Partizipationsverhalten befragt werden.
Gegenstand dieses Pretests sind u.a. Fragen zur Lebenszufriedenheit in der DDR, zu persönlichen Verbindungen in die BRD, zum politischen Engagement in der DDR und zur Überwachung der eigenen Person in der DDR.
Getestet wurden die Fragen mittels telefonischer kognitiver Interviews.
Zitation:
Neuert, C., Hadler, P., Lenzner, T., Sarafoglou, A., Bous, P., Stiegler, A., & Menold, N. (2017): Eingabenkultur und Diktaturerfahrungen in der DDR. Kognitiver Pretest. GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
DOI:
Anzahl Testpersonen:
10
Auswahl und Merkmale der Testpersonen:
Die Rekrutierung der Testpersonen erfolgte über den Auftraggeber. Die Testpersonen mussten zum Zeitpunkt der Wende in der DDR gelebt haben und mindestens 15 Jahre alt gewesen sein.
- 6 Männer, 58-67 Jahre
- 4 Frauen, 55-68 Jahre
Feldzeit des Pretests:
09/2017
Anzahl der Testleiter:
3
Im GESIS-Pretestlabor durchgeführte Tests (Videoaufnahme):
-
Telefonisch (bzw. extern) durchgeführte Tests (Audioaufnahme):
10
Befragungsmodus:
PAPI, CAWI
Pretestmodus:
CATI
Vorgehensweise:
Das kognitive Interview wurde telefonisch durchgeführt. Die Testpersonen wurden zunächst von GESIS telefonisch kontaktiert, um einen Termin für das Interview zu vereinbaren. Der zu testende schriftliche Fragebogen wurde den Testpersonen nach Wunsch per Post oder per E-Mail zugeschickt. Sie wurden instruiert, den Fragebogen erst zum Interview anzusehen. Die Testpersonen beantworteten den Fragebogen selbständig während des Telefoninterviews und teilten dem Versuchsleiter ihre jeweilige Antwort mit. Auf diese Weise konnte die Beachtung der Filterführung überprüft werden. Zusätzlich stellte der Versuchsleiter die im kognitiven Leitfaden vorgesehenen Probing-Fragen.
Testpersonenhonorar:
30 Euro
Projektbeschreibung:
Ziel des Projektes „Eingabenkultur und Diktaturerfahrungen in der DDR“ ist es, repräsentative Individualdaten über die politische Beteiligung in der DDR zu erheben. Dabei sollen Bürger der DDR retrospektiv über deren Partizipationsverhalten befragt werden.
Im Schwerpunkt der Befragung soll es um Eingaben gehen, einer in der historischen Forschung vieldiskutierten, von der sozialwissenschaftlichen Forschung jedoch bislang nicht berücksichtigen, Partizipationsform. Insbesondere soll hierdurch ein Beitrag zu der Frage nach der politischen Bedeutung von Eingaben im DDR-System geleistet werden. Wie sind Eingaben als Instrument der Interessenartikulation politisch einzuordnen und welche Motive haben DDR-Bürger dazu bewegt, Eingaben zu schreiben?
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) führt diese Befragung in Kooperation mit der Universität Potsdam durch. Die Befragung soll an der für Ostdeutschland repräsentativen Stichprobe der Befragten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) durchgeführt werden. Der Fragebogen ist dabei als Drop-Off des SOEP angelegt, so dass die SOEP-Interviewer den Fragebogen nach Durchführung des Hauptinterviews bei den Befragten zurücklassen und diese bitten den Papier-Fragebogen auszufüllen und im Anschluss zurückzusenden.
Auftraggeber:
Universität Potsdam
Dr. Marian Krawietz