Vermögenssurvey - Kognitiver Pretest
Zusammenfassung:
Für die Konzeption mehrerer Fragebogenmodule eines geplanten Vermögenssurveys deutscher Haushalte im Rahmen des „Household Finance and Consumption Network (HFCN)“ des Europäischen Systems der Zentralbanken sollte im Auftrag der Deutschen Bundesbank ein kognitiver Pretest durchgeführt werden.
Gegenstand dieses Pretests sind u.a. Fragen zu Kompetenzträgern bezüglich Finanzen im Haushalt, Girokonten, Bausparvertägen, Wertpapierdepots und Altersvorsorge.
Getestet wurden die Fragen mittels persönlich-mündlicher kognitiver Interviews.
Zitation:
Porst, R., & Prüfer, P. (2009): Vermögenssurvey. Kognitiver Pretest. GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
DOI:
Anzahl Testpersonen:
15
Auswahl und Merkmale der Testpersonen:
Quotenauswahl. Die Auswahl der Testpersonen erfolgte nach den Quoten studentische Haushalte, vermögende Haushalte mit Wertpapierdepot bei einer Bank und Normalverdiener-Haushalte mit Wertpapierdepot bei einer Bank:
- 3 studentische Haushalte, darunter
eine „reine“ studentische WG, ohne familiäre oder partnerschaftliche Beziehungen zwischen den Mitgliedern
ein unverheiratet zusammenlebendes Paar
ein ältere(r) Studierende(r) ohne enge Kontakte zur Familie - 6 vermögende Haushalte mit Wertpapierdepot bei einer Bank, darunter
2 Doppelverdiener-Haushalte
2 Haushalte, bei dem ein Mitglied berufsbedingt länger abwesend ist (Beispiel: Unternehmensberater, Investmentbanker, Ingenieur)
2 Haushalte mit Rentnern - 6 Normalverdiener-Haushalte mit Wertpapierdepot bei einer Bank, darunter
Zwei Haushalte, in denen mehrere Generationen „unter einem Dach“ wohnen, einmal als Mehrgenerationenhaushalt, einmal jeweils selbständig. Das Screener-Interview sollte möglichst sowohl mit einem Angehörigen der jüngeren wie auch der älteren Generation geführt werden, die beiden anderen Teile nur bei demjenigen, der sich besser auskennt.
Eine Erwerbstätigen-WG (d.h. die Personen bewohnen zwar eine gemeinsame Wohnung, wirtschaften aber getrennt)
Ein Haushalt, in dem ein Mitglied berufsbedingt längere Zeit abwesend ist (z.B. Montagearbeiter)
Ein Haushalt mit Wochenendpendler. Das Screener-Interview sollte möglichst sowohl mit dem üblicherweise anwesenden Partner als auch mit dem Pendler geführt werden, die anderen Teile nur bei demjenigen, der sich besser auskennt.
Ein Haushalt mit Rentnern
Zum Anderen trat ein Problem mit „Rentner-Haushalten“ auf: In drei Haushalten sollte mindestens eine Person Rentner sein; da in einem dieser drei „Rentnerhaushalte“ (ID 14) allerdings der noch nicht verrentete Ehemann als Kompetenzträger Finanzen befragt wurde, blieben nur ein Rentner und ein Pensionär übrig.
Feldzeit des Pretests:
11/2009 - 12/2009
Anzahl der Testleiter:
4
Im GESIS-Pretestlabor durchgeführte Tests (Videoaufnahme):
9
Telefonisch (bzw. extern) durchgeführte Tests (Audioaufnahme):
6
Befragungsmodus:
CAPI
Pretestmodus:
CAPI
Vorgehensweise:
Im Vorfeld des Pretests wurde von GESIS in Abstimmung mit der Projektgruppe der Bundesbank ein sog. „Evaluationsfragebogen“ entwickelt, der neben den zu testenden Fragen eine Reihe von vorbereiteten Nachfragen enthält, die vor allem Probleme der Testpersonen bei der Beantwortung solcher Fragen aufdecken sollte, die eine Nennung von Geldbeträgen verlangen. Der Evaluationsfragebogen wurde im Pretest in weitgehend standardisierter Form eingesetzt, d.h. zuerst wurde die zu testende Frage gestellt und nach der Beantwortung die vorbereitete Nachfrage, immer mit der Option verbunden, dass der Testleiter/die Testleiterin auch andere Nachfragen stellen konnte, die dem jeweiligen Antwortverhalten der Testpersonen als angemessen erschienen.
Testpersonenhonorar:
50 Euro
Projektbeschreibung:
Für die Konzeption mehrerer Fragebogenmodule eines geplanten Vermögenssurveys deutscher Haushalte im Rahmen des „Household Finance and Consumption Network (HFCN)“ des Europäischen Systems der Zentralbanken sollte im Auftrag der Deutschen Bundesbank ein kognitiver Pretest durchgeführt werden.
Mit diesem Pretest sollten drei Ziele verfolgt werden:
Erstens sollte die Anwendbarkeit und Praktikabilität der Screening-Fragen zur Identifikation der „richtigen“ Befragungspersonen (Personen, die am besten über die finanziellen Details der Haushalte Auskunft geben können) getestet werden. Hierbei geht es in erster Linie um die „Treffsicherheit“ der Screening-Fragen: Wie gut sind die Screening-Fragen in der Lage, die Person im Haushalt zu identifizieren, die sich tatsächlich am besten mit den Finanzen des Haushalts auskennt.
Zweitens sollte geprüft werden, ob die Screener-Fragen zur Enumeration des Haushalts zu einem korrekten Ergebnis führen – insbesondere die Zuordnung zeitweilig abwesender Haushaltsmitglieder oder solcher, die in bestimmter Hinsicht mehreren Haushalten angehören.
Drittens sollten ausgewählte Fragen des Vermögenssurveys auf ihre Verständlichkeit hin überprüft werden, vor allem mit dem Ziel, Probleme mit dem Fragetext und der Fragereihenfolge zu identifizieren.
Auftraggeber:
Deutsche Bundesbank