Projekt „Evaluierung neuer Kurz- und Langversionen soziodemographischer Standarditems“ - Kognitiver Online-Pretest

Zusammenfassung:

Das Projekt „Evaluierung neuer Kurz- und Langversionen soziodemographischer Standarditems“ wird in Kooperation des KonsortSWD-Measure TA3-M1 bei GESIS und dem Best_FDM-Projekt am RatSWD durchgeführt. In diesem Pretest wurden neu entwickelte soziodemographische Items getestet, die weniger umfangreich sind als entsprechende Items der „Demographischen Standards“, und die dennoch eine Erstellung der parallel im KonsortSWD-Measure TA3-M1 entwickelten Standardvariablen ermöglichen.
Gegenstand dieses Pretests sind soziodemographische Fragen u. a. zum Schul- und Ausbildungsabschluss, der Erwerbssituation, dem Haushaltseinkommen, der Haushaltszusammensetzung und dem Familienstand.
Getestet wurden die Fragen im Rahmen eines kognitiven Online-Pretests mittels der Web Probing Methode.

Zitation:

Lenzner, T., Schick, L. & Hadler, P. (2022): Projekt „Evaluierung neuer Kurz- und Langversionen soziodemographischer Standarditems“. Kognitiver Online-Pretest. GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

DOI:

10.17173/pretest123

Anzahl Testpersonen:

480

Auswahl und Merkmale der Testpersonen:

Die Testpersonen wurden aus einem Online-Access-Panel rekrutiert.
Die Testpersonen waren zwischen 18 und 75 Jahren alt und wurden auf Basis der folgenden Kreuzquoten rekrutiert: Geschlecht (m/w) x Alter (18 – 36 Jahre/37 – 55 Jahre/56 – 75 Jahre) x Bildung (mit/ohne Hochschulzugangsberechtigung). Nach der Datenbereinigung ergab sich die folgende realisierte Stichprobe:

• 40 Frauen und 36 Männer, 18 – 36 Jahre, keine Hochschulzugangsberechtigung
• 41 Frauen und 38 Männer, 18 – 36 Jahre, Hochschulzugangsberechtigung
• 40 Frauen und 39 Männer, 37 – 55 Jahre, keine Hochschulzugangsberechtigung
• 42 Frauen und 39 Männer, 37 – 55 Jahre, Hochschulzugangsberechtigung
• 42 Frauen und 39 Männer, 56 – 75 Jahre, keine Hochschulzugangsberechtigung
• 43 Frauen und 41 Männer, 56 – 75 Jahre, Hochschulzugangsberechtigung

Feldzeit des Pretests:

10/2022

Befragungsmodus:

CAWI

Pretestmodus:

Web Probing

Vorgehensweise:

Einsatz eines Online-Fragebogens mit zusätzlichen offenen und geschlossenen Probing-Fragen. Alle Testpersonen erhielten die zehn zu testenden Fragen (sofern sie aufgrund von Filterbedingungen keine Fragen übersprangen) sowie kognitive Nachfragen zu einer Teilmenge dieser Fragen (s. Pretestfragebogen unter Downloads). Die Testpersonen wurden zufällig einer von vier Gruppen zugeordnet, um sicherzustellen, dass jede Frageversion mittels Nachfragen getestet wird, die Testpersonen aber nicht zu jeder zu testenden Frage Nachfragen beantworten müssen. Gruppe 1 (n = 123) erhielt kognitive Nachfragen zu den Fragen 1 bis 6, 8 und 10. Gruppe 2 (n = 117) erhielt Nachfragen zu den Fragen 1, 3, 5, 6, 7, 9 und 10. Gruppe 3 (n = 122) erhielt Nachfragen zu den Fragen 1 bis 8 und 10. Gruppe 4 (n = 118) erhielt Nachfragen zu den Fragen 1, 3, 5, 6, 7, 9 und 10.

Testpersonenhonorar:

Incentivierung gemäß den Richtlinien des Panel-Anbieters

Projektbeschreibung:

Im Rahmen des KonsortSWD Measures TA.3-M1 „Facilitating the combination of research data through standardised and harmonised variables“ unterstützt KonsortSWD die Harmonisierung soziodemographischer Angaben in Forschungsdaten. Diese Harmonisierung kann nach der Erhebung (ex post) durch Rekodierung von Variablen, aber auch vor der Erhebung (ex ante) durch Vereinheitlichung von Fragebogenitems erfolgen. Ergänzend zur Konzeption von Standardvariablen zur Output-Harmonisierung von soziodemographischen Angaben in Forschungsdaten durch das KonsortSWD-Measure TA3-M1, sollen in diesem Pretest in Kooperation mit dem Best_FDM-Projekt am RatSWD entwickelte soziodemographische Items getestet werden, die weniger umfangreich sind als entsprechende Items der „Demographischen Standards“, und die dennoch eine Erstellung der parallel im KonsortSWD-Measure TA3-M1 entwickelten Standardvariablen ermöglichen. Durch die Kooperation zwischen den Projekten konnten Überlegungen zur Harmonisierung ex ante und ex post in die Erstellung der soziodemographischen Items einfließen.

Im Pretest sollte insbesondere im Vergleich zu den Demographischen Standards von 2016 getestet werden, ob die vereinfachten Items zu einer schnelleren und für Befragte leichteren Erfassung von soziodemographischen Merkmalen führen, oder ob die Vereinfachungen zu Verständnis- und Antwortproblemen führen. Darüber hinaus ist eine quantitative Validierungsstudie verschiedener Versionen von sozio-demographischen Standardvariablen durch KonsortSWD TA3-M1 in Arbeit, die ergänzend zu diesem Pretest Aufschluss über die Validität vereinfachter Standarditems geben wird. Einzelne Items sind auch als Ergänzung zu den Demographischen Standards konzipiert (insbesondere Religionszugehörigkeit und Haushaltszusammensetzung, die dort bisher nicht abgedeckt sind).

Die bei den einzelnen Fragen aufgeführten Empfehlungen wurden gemeinsam mit Mitarbeiter*innen des KonsortSWD Measures TA.3-M1, des Best_FDM-Projekts und des FDZ ALLBUS bei GESIS entwickelt (Lennart Palm, Andrés Saravia, Silke Schneider, Sonja Schulz).

Auftraggeber:

GESIS & RatSWD