Panelbefragung „Leben im Viertel (LiV)“ – Fragen zur sozialen Offenheit, Kontrolle und Diskriminierung in der Nachbarschaft - Kognitiver Online-Pretest

Zusammenfassung:

Im Rahmen des Projekts „Soziale Offenheit, soziale Kontrolle und Integration muslimischer Zuwanderer – Eine Panelstudie in Nachbarschaften ausgewählter deutscher Städte“ wird der Frage nachgegangen, wie sich nachbarschaftliche soziale Kontrolle und soziale Offenheit auf egalitäre Einstellungen in Bezug auf Geschlechterrollen und Pluralismus auswirken.
Gegenstand dieses Pretests sind 12 neu entwickelte bzw. adaptierte Items u. a. zur wahrgenommenen sozialen Offenheit, sozialen Kontrolle und Diskriminierung in der Nachbarschaft, zur Geschlechtergerechtigkeit und zu Einstellungen gegenüber Fremdgruppen.
Getestet wurden die Fragen im Rahmen eines kognitiven Online-Pretests mittels der Web Probing Methode.

Zitation:

Schick, L., Lenzner, T., Hadler, P., Behnert, J., Steins, P. & Neuert, C. (2022): Panelbefragung „Leben im Viertel (LiV)“ – Fragen zur sozialen Offenheit, Kontrolle und Diskriminierung in der Nachbarschaft. Kognitiver Online-Pretest. GESIS Projektbericht. Version: 1.0. GESIS - Pretestlabor. Text.

DOI:

http://doi.org/10.17173/pretest118
Frage-
Nr.
Pretestergebnisse Typ Konstrukt
1 Menschen verstehen verschiedene Dinge unter Nachbarschaft: Zum Beispiel den Umkreis um ihre Wohnung, den sie fußläufig erreichen können, die Straße, in der sie wohnen oder das Viertel als Verwaltungseinheit der Stadt.

Die Grenze der eigenen Nachbarschaft kann dabei unterschiedlich weit weg von der eigenen Wohnung sein. Wie ist es bei Ihnen: Wenn Sie von Ihrer Wohnung aus in eine Richtung gehen, nach wie vielen Metern würden Sie die Grenze Ihrer Nachbarschaft erreichen?
Einzelfrage Definition von Nachbarschaft
2 Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu? Multi-Item-Skala Miteinander in der Nachbarschaft
3 Wie häufig kommt es in Ihrer Nachbarschaft vor, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion angegriffen oder belästigt werden? Einzelfrage Wahrgenommene Diskriminierung
4 Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen ihre sozialen Aktivitäten eingeschränkt. Wenn Sie an sich selbst denken, wie stark haben Sie Ihre eigenen sozialen Aktivitäten in der Nachbarschaft eingeschränkt? Einzelfrage Soziale Aktivitäten während der Corona-Pandemie
5 Wie hat sich der soziale Zusammenhalt in Ihrer Nachbarschaft aufgrund der Corona-Pandemie verändert? Einzelfrage Zusammenhalt während der Corona-Pandemie
6 Sehen Sie sich bitte jedes der folgenden Eigenschaftspaare an: Welche der Eigenschaften beschreibt die Menschen in Ihrer Nachbarschaft jeweils besser? Multi-Item-Skala Beschreibung der Nachbarn
7 Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu? Multi-Item-Skala Gleichberechtigung der Geschlechter
8 Und inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu? Multi-Item-Skala Einstellung gegenüber Homosexuellen
9 Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu? Multi-Item-Skala Ablehnung von Diskriminierung unterschiedlicher Gruppen
10 Bitte stellen Sie sich einen Moment die folgende Situation vor und beantworten Sie anschließend die nachfolgenden Fragen.

Sie gehen in Ihrer Nachbarschaft spazieren. Dabei beobachten Sie, wie eine Mutter mit ihrem Kind im Grundschulalter diskutiert. Sie kennen die Familie [vom Sehen, da diese auch in Ihrer Nachbarschaft lebt, Vignette 1 & 3] [nicht, Vignette 2 & 4]. Die Diskussion ist sehr energisch [und die Mutter ohrfeigt das Kind, Vignette 3 & 4]. Anschließend beruhigen sich die Beteiligten wieder und gehen weiter.

Frage 1:
Wie konfliktgeladen schätzen Sie diese Situation ein?

Frage 2:
Wenn sich die Menschen in der Nachbarschaft so verhalten, dann ist es um die Nachbarschaft schlecht bestellt.
Einzelfrage Vignettenexperiment

Anzahl Testpersonen:

240

Auswahl und Merkmale der Testpersonen:

Die Testpersonen wurden aus einem Online-Access-Panel rekrutiert. Es wurden nur Testpersonen befragt, die in einer Großstadt, einem Vorort bzw. Randgebiet einer Großstadt oder einer Kleinstadt leben. 13 der 240 Testpersonen gaben an, nicht in Deutschland geboren zu sein.

Kreuzquoten nach Geschlecht (m/w) x Alter (18 – 45 Jahre/46 – 75 Jahre) x Bildung (mit/ohne Hochschulzugangsberechtigung = 2 x 2 x 2 Gruppen). Nach der Datenbereinigung ergab sich die in Tabelle 1 (s. Pretestbericht unter "Downloads") dargestellte realisierte Stichprobe.

Feldzeit des Pretests:

05/2022

Befragungsmodus:

CAWI

Pretestmodus:

Web Probing

Vorgehensweise:

Einsatz eines Online-Fragebogens mit zusätzlichen offenen und geschlossenen Probing-Fragen (s. Leitfaden unter "Downloads"). Alle Testpersonen erhielten die zwölf zu testenden Items sowie kognitive Nachfragen zu jeweils sechs dieser Items. Die Testpersonen wurden zufällig einer von zwei Gruppen zugeordnet. Gruppe 1 (n = 124) erhielt kognitive Nachfragen zu Items der Fragen 1, 3, 5, 8 und 10. Gruppe 2 (n = 116) erhielt Nachfragen zu Items der Fragen 2, 4, 6, 7 und 9. Somit wurde jedes Item quantitativ mit 240 und qualitativ mit 124 bzw. 116 Befragten getestet. Wurden innerhalb einer Itembatterie mehrere Items mittels kognitiver Nachfragen getestet, so wurde jedes Item nur mit einer Subpopulation der 124 bzw. 116 Testpersonen getestet.

Testpersonenhonorar:

Incentivierung gemäß den Richtlinien des Panel-Anbieters

Projektbeschreibung:

Das am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen angesiedelte Forschungsprojekt „Soziale Offenheit, soziale Kontrolle und Integration muslimischer Zuwanderer – Eine Panelstudie in Nachbarschaften ausgewählter deutscher Städte“ wird vom 01.04.2021 bis zum 31.03.2024 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Im Rahmen des Projekts soll untersucht werden, in welcher Weise unterschiedliche Konfigurationen sozialer Austauschprozesse in Nachbarschaften sozio-kulturelle Einstellungen von Zuwanderern aus muslimisch geprägten Herkunftsländern beeinflussen. Konkret wird der Frage nachgegangen, wie sich nachbarschaftliche soziale Kontrolle und soziale Offenheit auf egalitäre Einstellungen in Bezug auf Geschlechterrollen und Pluralismus auswirken.
Die zum Projekt gehörende Panelbefragung wird unter dem Namen „Leben im Viertel“ (LiV) durchgeführt.

Auftraggeber:

Uni Duisburg-Essen
PD Dr. Conrad Ziller
Pretestbericht (Deutsch): Link mit Abbildung für pdf Datei Download
Kognitiver Leitfaden (Deutsch): Link mit Abbildung für pdf Datei Download Zitation: Schick, L., Lenzner, T., Hadler, P., Behnert, J., Steins, P. & Neuert, C. (2022): Panelbefragung „Leben im Viertel (LiV)“ – Fragen zur sozialen Offenheit, Kontrolle und Diskriminierung in der Nachbarschaft. Kognitiver Online-Pretest. GESIS Projektbericht. Version: 1.0. GESIS - Pretestlabor. Text.