Projekt „Finanzielle Auswirkungen einer Tumorerkrankung“ (FIAT) - Kognitiver Pretest
Zusammenfassung:
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Finanzielle Auswirkungen einer Tumorerkrankung“ (FIAT) soll ein Messinstrument entwickelt werden, das die finanziellen Rahmenbedingungen vor und nach der Krebserkrankung sowie den Umgang damit erfasst.
Gegenstand dieses Pretests sind insgesamt 17 Fragen des Messinstruments zur Erfassung selbstberichteter finanzieller Konsequenzen in Folge einer Krebserkrankung.
Getestet wurden die Fragen mittels telefonischer kognitiver Interviews.
Zitation:
Lenzner, T., Schick, L., Hadler, P., Steins, P., & Behnert, J. (2022): Projekt „Finanzielle Auswirkungen einer Tumorerkrankung“ (FIAT). Kognitiver Pretest. GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
DOI:
Anzahl Testpersonen:
16
Auswahl und Merkmale der Testpersonen:
Quotenauswahl. Die Zielpersonen waren krebserkrankte Patient*innen mit einem ECOG-Status <2, die eine mindestens zweimonatige krebsbedingte Therapie durchlaufen hatten. Die Rekrutierung der Testpersonen erfolgte durch die Auftraggeber des Pretests.
Feldzeit des Pretests:
01/2022 - 02/2022
Anzahl der Testleiter:
4
Telefonisch (bzw. extern) durchgeführte Tests (Audioaufnahme):
16
Befragungsmodus:
PAPI
Pretestmodus:
CATI
Vorgehensweise:
Die kognitiven Interviews wurden telefonisch durchgeführt. Der Papierfragebogen mit den zu testenden Fragen wurde den Testpersonen im Vorfeld der Interviews auf dem Postweg zugesandt. Die Testpersonen beantworteten die einzelnen Fragen zunächst selbständig und teilten den Interviewer*innen ihre jeweiligen Antworten mit. Sie wurden gebeten, etwaige Unklarheiten direkt zu benennen. Die kognitiven Nachfragen wurden teilweise direkt nach den einzelnen Fragen gestellt (Concurrent Probing), teilweise nach der Beantwortung mehrerer Fragen (Restrospective Probing).
Testpersonenhonorar:
30€
Projektbeschreibung:
Das Forschungsprojekt „Finanzielle Auswirkungen einer Tumorerkrankung“ (FIAT) wird unter der Leitung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung des Instituts für Soziologie der Technischen Universität Dresden, der Arbeitsgruppe für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld und in Kooperation
mit dem Universitätsklinikum Jena durchgeführt.
Das Projekt hat die Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung selbstberichteter finanzieller Konsequenzen in Folge einer Krebserkrankung und die Pilotierung eines Screening-Programms zum Ziel. Zu den finanziellen und den damit verbundenen sozioökonomischen Auswirkungen einer Krebserkrankung auf den einzelnen Patienten gibt es bislang für Deutschland nur sehr eingeschränkt Daten. Diese sind jedoch Voraussetzung für die Weiterentwicklung systematischer und koordinierter Beratungs- und Unterstützungsangebote. Das Spektrum objektiver finanzieller Belastung und deren subjektiver Folgen für den einzelnen Patienten wurde bisher weder definiert noch systematisch erfasst – unter anderem weil ein einheitliches und validiertes Erhebungsinstrument fehlt. Der zu entwickelnde Fragebogen soll darum das bestehende Spektrum an Messinstrumenten im onkologischen Versorgungssetting sinnvoll ergänzen, um die patientenbezogene Beschreibung der Krankheitslast sowie finanzieller Folgen zukünftig besser erfassbar, kommunizierbar und adressierbar (z.B. durch das Angebot gezielter Beratungshilfen) zu machen.
Auftraggeber:
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg