Multi-Item-Skala:

Itemtext:

p) Ich hatte Kontrolle darüber, was in meinem Arbeitsfeld passierte.

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Befund zum Item:

Etwas weniger „zutreffen“- Nennungen als bei Item o), demzufolge auch drei Nennungen für „eher nicht zugetroffen“ und zwei Nennungen für „überhaupt nicht zugetroffen“.

Es wird mehrfach darauf hingewiesen, dass man in seinem unmittelbaren Arbeitsumfeld Kontrolle hatte, aber nicht im größeren oder im Gesamt-Kontext (TP 19, TP 20). Auch fällt auf, dass zur Erklärung, inwiefern man Kontrolle hatte, in mehreren Fällen der Begriff „Einfluss“ herangezogen wurde.

Ungeachtet dessen werden die Begriffe „Einfluss nehmen“ (aus Item o) ) und „Kontrolle haben“ (aus Item p) ) unterschiedlich verstanden; nur TP 07 meinte, dass es da keinen Unterschied gebe. Für die meisten anderen Testpersonen ist Kontrolle „härter“, „schlimmer“ als Einfluss, „hört sich mehr wie Überwachung an“ (TP 08). Einige Beispiele für die Unterscheidung zwischen „Einfluss“ und „Kontrolle“ (die kompletten Erläuterungen finden sich in Anhang 01, der über das Gesamt-PDF dieses Berichtes eingesehen werden kann):
  • „Kontrolle würde ich eine Stufe oben drüber sehen […]. Kontrolle, das ist ja praktisch der totale Einfluss.“ (TP 03)
  • „Ich kann Einfluss auf etwas nehmen, das ist ja zart und vorsichtig. Kontrolle ist ja was anderes, ist ja sehr happig. Einfluss, da kann ich etwas sagen, kann Vorschläge machen. Aber Kontrolle, das ist schlimmer.“ (TP 04)
  • „Kontrolle hört sich mehr wie Überwachung an. Einfluss […] hört sich besser an als Kontrolle. Kontrolle ist Überwachung […] kann auch […] etwas Negatives bedeuten.“ (TP 08)
  • „Kontrolle ist in meinen Augen härter als der Einfluss, also Kontrolle hat was Autoritäres an sich, Einfluss ist etwas gemäßigt.“ (TP 09)
  • „Einfluss heißt, ich kann versuchen, Dinge in eine bestimmte Richtung zu lenken, Kontrolle heißt, ich kann sagen: Das ja, das nein.“ (TP 10)
  • „Kontrolle ist etwas, das kommt von oben. Durch Kontrolle kann ich etwas steuern, Einfluss, das ist weniger.“ (TP 20)
Weniger deutlich als der Unterschied zwischen Einfluss und Kontrolle ist der Unterschied zwischen „Arbeitsbereich“ aus Item o) und „Arbeitsfeld“ aus Item p). Hier sind zehn Testpersonen der Ansicht, dass es sich um das Gleiche handle, die zehn anderen Testpersonen sehen einen Unterschied zwischen den beiden Begriffen, können ihn aber nicht immer genau erläutern. Teilweise werden die Begriffe sogar gegenteilig interpretiert (vgl. z.B. in der folgenden Auflistung die TP 05 und TP 06). Beispiele für die Erläuterung der Unterschiede (die kompletten Erläuterungen finden sich in Anhang 02, der über das Gesamt-PDF dieses Berichtes eingesehen werden kann):
  • „Arbeitsbereich kann einmal zu Hause mein Büro sein […] und Arbeitsfeld kann beim Kunden sein […].“ (TP 01)
  • „Arbeitsbereich (ist) mein persönlicher Bereich […] Arbeitsfeld ist eigentlich die gesamte Firma.“ (TP 05)
  • „Arbeitsfeld ist für mich der kleinere, direktere Part. Und der Arbeitsbereich umfasst die Abteilung.“ (TP 06)
  • „[…] Arbeitsfeld etwas umfassender […]. Während der Arbeitsbereich das ist, was man so konkret macht.“ (TP 10)
  • „Arbeitsfeld ist vielleicht etwas enger genommen als Arbeitsbereich.“ (TP 11)
Bei diesen Beispielen können wir es belassen. Eindeutig ist, dass die Begriffe unterschiedlich und teilweise sogar in gegensätzlicher Richtung interpretiert werden. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass von einigen Testpersonen erst aufgrund der Probing-Frage überhaupt festgestellt wurde, dass in Item o) und p) unterschiedliche Begriffe verwandt worden sind.

Und schließlich: Der Begriff „Arbeitsfeld“ scheint weniger vertraut zu sein als der Begriff „Arbeitsbereich“: „Arbeitsfeld ist ein ausgefallenes Wort … ist ungewöhnlich“ (TP 09).

Empfehlungen:

Prüfen, ob die beiden ähnlichen Items o) und p) wirklich beide abgefragt werden müssen, oder ob es nicht ausreichend wäre, nur eines der „doppelten“ Items zu belassen.
Bei Item p) sollte „Arbeitsfeld“ durch „Arbeitsbereich“ ersetzt werden.