Thema der Frage:

Politische Einstellung und Verhalten

Multi-Item-Skala:

Itemtext:

Europa?

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Konstrukt:

Nationale Identität

Befund zum Item:

Auch bei diesem Item geben die meisten Testpersonen an, sich „sehr eng“ (sechs TPs) oder „eng“ (zehn TPs) mit Europa verbunden zu fühlen.
Prinzipiell kann zwischen zwei Perspektiven hinsichtlich der Argumentation für die Wahl der Antwortkategorie unterschieden werden. Eine Gruppe (14 TPs) begründet ihre Antwort mit dem Hinweis auf die Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen den europäischen Ländern bzw. den Europäern:
  • „Ich finde, Europa ist eigentlich ziemlich unterschiedlich. Die Nationalitäten und die Kultur sind sehr unterschiedlich. Deswegen kann ich mich damit nicht so identifizieren, wie mit Deutschland zum Beispiel.“ (TP 07)
  • „Ich denke, es gibt so etwas wie einen gemeinsamen Nenner, was die europäischen Kulturen angeht. Und diese Denkweise unterscheidet sich doch noch ein bisschen von der US-Amerikanischen.“ (TP 09)
Die andere Gruppe der Testpersonen (sechs TPs) gibt an, dass die Verbundenheit mit Europa sich aus der Verbundenheit mit Deutschland ergibt und dieser entspricht. Hier lässt sich vermuten, dass aufgrund der geografischen Lage Deutschlands im Zentrum Europas, die gefühlte Verbundenheit mit dem Herkunftsland auf die nächst höhere Ebene „Kontinent“ übertragen wird:
  • „Deutschland liegt ja in Europa, gehört dazu. Deswegen ist das das Gleiche, wie bei ‘Deutschland‘.“ (TP 04)
  • „Das hat sich eigentlich aus der vorherigen Frage (nach Deutschland) ergeben, weil Deutschland nun einmal in Europa liegt. Und aufgrund dessen, wenn ich mich mit Deutschland eng verbunden fühle, dann gilt das sicher auch für Europa. Das ist eigentlich der einzige Grund. Wenn Deutschland jetzt in Amerika liegen würde, und ich mich mit Deutschland verbunden fühlte, hätte ich angegeben ‚Amerika‘.“ (TP 17)
Mit der Ausnahme von TP 15 geben diese Testpersonen an, sich „sehr eng“ oder „eng“ mit Europa verbunden zu fühlen, womit sie hier im Grunde nicht die eigentliche Frage (nach „Europa“), sondern noch einmal das Item c) („Deutschland“) beantworten.

Generell fällt auf, dass die Argumentationsrichtung, die zur Begründung der Antwort auf Item c) herangezogen wird, auch häufig zur Begründung der Antwort auf Item d) verwendet wird (z.B. Zufriedenheit mit der Politik oder dem Sozialsystem, kulturelle Identität). Hier scheint ein Reihenfolgeeffekt von Item c) auf Item d) vorzuliegen. Dieser Effekt findet sich auch im Antwortverhalten wieder: Bei 75 % der Testpersonen entspricht die Antwort auf Item d) (Europa) der Antwort auf Item c) (Deutschland).

Empfehlungen:

Item belassen.

Umsetzung der Empfehlungen:

Ja