Multi-Item-Skala:
Itemtext:
Item 15: Wenn ich eine gute Note oder Bewertung für eine Aufgabe bekomme, glaube ich oft, dass ich meine Lehrer / Lehrerinnen über meine Fähigkeiten getäuscht habe.
Verschiedene Antwortformate getestet:
Nein
Befund zum Item:
Fast alle Testpersonen beantworteten Item 15 mit „Stimmt nie“ (n = 8). Eine Testperson antwortete „Stimmt manchmal“ und eine ließ das Item unbeantwortet (TP06). Die Erläuterungen der Testpersonen wiesen auf zwei Probleme des Items hin.
Drei Testpersonen gaben an, dass ihnen unklar sei, worauf die Aussage hinauswolle. Eine der Testpersonen ließ das Item unbeantwortet:
- „Was bedeutet ‚glaube ich oft, dass ich meine Lehrerin über meine Fähigkeiten getäuscht habe‘? […] Vielleicht dass man etwas nicht selbst geschrieben hat, sondern von jemandem Besseren abgeschrieben hat? Ich weiß nicht, das würde ich jetzt offen lassen. Sonst kreuze ich vielleicht die falsche Antwort an.“ (TP06, 9 Jahre, 4. Klasse, Antwort: Keine Angabe)
- „Ich verstehe das nicht: ‚glaube ich oft, dass ich meine Lehrer/Lehrerinnen über meine Fähigkeiten getäuscht habe‘. Ist damit gemeint, dass man sich im Unterricht nicht meldet und dann aber im Test eine gute Note schreibt? Dann würde ich sagen ‚stimmt nie‘. Ich melde mich eigentlich immer im Unterricht.“ (TP07, 9 Jahre, 4. Klasse, Antwort: Stimmt nie)
- „Hier muss ich ein bisschen überlegen. Die finde ich von allen Fragen am schwierigsten. Die Lehrer mögen mich eigentlich, ich spiele ihnen auch nichts vor. […] Ich glaube, es geht hier darum, ob man seinen Lehrern etwas vorspielt oder nicht. Jemand, der wirklich nur versucht, Lehrer zu beeindrucken; der sich verstellt, damit er den Lehrern gefällt, würde hier sicher ‚stimmt immer‘ antworten.“ (TP05, 13 Jahre, 7. Klasse, Antwort: Stimmt manchmal)
- „Das habe ich nicht so richtig verstanden. Also ich habe es so verstanden, dass wenn man etwas früher nicht konnte, dann aber ganz viel gelernt hat, dass man es dann plötzlich gekonnt hat und dass das die Lehrerin überrascht hat.“ (TP01, 8 Jahre, 3. Klasse, Antwort: Stimmt nie)
- „Ich verstehe das so, dass ich zum Beispiel eine schlechte Note geschrieben habe und dann wieder eine gute. Und meine Lehrer dachten dann, dass ich eher schlecht bin, und nach der guten Note denken sie das nicht mehr.“ (TP02, 11 Jahre, 6. Klasse, Antwort: Stimmt nie)
- „Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass sich meine Lehrer über meine Fähigkeiten getäuscht haben.“ (TP08, 10 Jahre, 5. Klasse, Antwort: Stimmt nie)
- „Ich finde, wenn ich etwas gemacht habe und die Lehrer alles richtig korrigiert haben, dann kann es ja nicht besser sein, als ich war. Dann kann ich sie nicht getäuscht haben.“ (TP04, 10 Jahre, 5. Klasse, Antwort: Stimmt nie).
Empfehlungen:
Die Beantwortung von Item 15 fiel den Testpersonen insgesamt am schwersten. Die Aussagen der Testpersonen zeigen, dass der Begriff „täuschen“ im schulischen Kontext Assoziationen mit Täuschungsversuchen (z. B. im Sinne von Abschreiben) hervorruft, welche mit dem Item nicht intendiert sind. Wir empfehlen das Item gemäß der am häufigsten vorliegenden Interpretation umzuformulieren, wodurch sich allerdings der Fokus des Items leicht verändert:
Wenn ich eine gute Note oder Bewertung für eine Aufgabe bekomme, glaube ich oft, dass sich meine Lehrer / Lehrerinnen über meine Fähigkeiten getäuscht haben.
Überarbeitete Version:
Wenn ich eine gute Note oder Bewertung für eine Aufgabe bekomme, glaube ich oft, dass mich meine Lehrer / Lehrerinnen überschätzen
Wenn ich eine gute Note oder Bewertung für eine Aufgabe bekomme, glaube ich oft, dass sich meine Lehrer / Lehrerinnen über meine Fähigkeiten getäuscht haben.
Überarbeitete Version:
Wenn ich eine gute Note oder Bewertung für eine Aufgabe bekomme, glaube ich oft, dass mich meine Lehrer / Lehrerinnen überschätzen