Multi-Item-Skala:

Itemtext:

Item 13: Obwohl ich schon oft gute Noten oder gute Leistungen erreicht habe, traue ich mir nichts zu.

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Befund zum Item:

Die Mehrheit der Testpersonen (n = 8) beantwortete Item 13 mit „Stimmt nie“, während jeweils eine Testperson „Stimmt manchmal“ (TP01) und „Stimmt oft“ (TP10) auswählte. Mit Ausnahme von Testperson 10 zeigten die Befragten ein homogenes Verständnis des Items und in allen Fällen passten die Begründungen der Testpersonen zu ihren gegebenen Antworten. Befragte, die mit „Stimmt nie“ geantwortet hatten, gaben an, großes Zutrauen in ihre Fähigkeiten zu haben:
  • „Wenn ich zum Beispiel beim Sport gut im Rennen bin und dann kommt Weitsprung, dann traue ich mir da auch zu, darin gut zu sein.“ (TP06, 9 Jahre, 4. Klasse)
  • „Ich traue mir schon einiges zu, aber ich erwarte auch nicht zu viel von mir. Ich versuche, mich richtig einzuschätzen. Also eigentlich traue ich mir nie nichts zu.“ (TP08, 10 Jahre, 5. Klasse)
  • „Meine Eltern sagen immer, es gibt nichts, was du nicht kannst. Sondern nur Dinge, die du noch nie geübt hast. Ich weiß, dass ich eigentlich alles schaffen könnte und traue mir eigentlich ziemlich alles zu.“ (TP04, 10 Jahre, 5. Klasse)
Testperson 01 erläuterte, dass sie hin und wieder an ihren Fähigkeiten zweifele und deshalb „Stimmt manchmal“ geantwortet hatte:
  • „Meistens weiß ich schon, dass ich etwas gut kann. Aber manchmal traue ich mir bei Sachen nicht zu, dass ich es richtig mache.“ (TP01, 8 Jahre, 3. Klasse)
Testperson 10 (11 Jahre, 6. Klasse) interpretierte die Formulierung „traue ich mir zu“ nicht als „Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben“, sondern „sich etwas trauen“ und zeigte sich verunsichert, ob sich das Item auf den schulischen oder außerschulischen Kontext bezieht. Schlussendlich schien ihr der außerschulische Kontext für die Formulierung passender, weshalb sie „Stimmt oft“ antwortete und erläuterte, dass sie sich häufig Dinge nicht trauen würde und schnell Angst bekomme:
  • TP10: „Ist das jetzt auf die Schule bezogen oder generell?“
  • INT: „Wie würdest du es verstehen?“
  • TP10: „Ich würde das jetzt eher so verstehen, dass es sich nicht auf die Schule bezieht. Außerhalb der Schule fallen mir mehr Situationen ein, wo ich mich mal etwas nicht traue. In der Schule wäre das zum Beispiel, dass ich mich nicht traue, mich zu melden. Ansonsten gibt es schon viele Sachen, die für manche selbstverständlich sind, die ich mich aber nicht traue oder wo ich schnell Angst habe. Wenn ich jetzt zum Beispiel einen Film schaue, der mir zu spannend ist, dann möchte ich den nicht weiter schauen. Obwohl ich weiß, dass es nur ein Film ist. Aber für mich ist das dann zu unheimlich.“
  • INT: „Und wenn du jetzt nur an Situationen in der Schule gedacht hättest?“
  • TP10: „Das ist so ähnlich wie bei der Frage 10. Das ist eigentlich nie der Fall, dass ich mich zum Beispiel nicht traue, mich zu melden.“
Testperson 03 merkte wie bereits bei Item 9 an, dass die Präsupposition „Obwohl ich schon oft gute Noten […] erreicht habe“ nicht auf sie zutreffe. Sie beantwortete das Item dann aus Sicht der wenigen Situationen, in denen sie gute Noten erhalten hatte:
  • „Hier steht auch wieder das mit den guten Noten. In den Fällen, in denen ich gute Noten oder Leistungen erbracht habe, habe ich mir noch viel mehr zugetraut. Also eher genau das Gegenteil [von dieser Aussage].“ (TP03, 12 Jahre, 7. Klasse, Antwort: Stimmt nie)

Empfehlungen:

Um Fehlinterpretationen wie die von Testperson 10 zu vermeiden, empfehlen wir, das Item umzuformulieren und auf die Formulierung „traue ich mir nichts zu“ zu verzichten. Eine mögliche alternative Formulierung wäre:

Obwohl ich schon oft gute Noten hatte oder gute Leistungen gezeigt habe, zweifle ich an meinen Fähigkeiten.

Überarbeitete Version:
Obwohl ich schon oft gute Noten hatte oder gute Leistungen erreicht habe, zweifle ich an meinen Fähigkeiten.

Frage getestet:

true