Multi-Item-Skala:

Itemtext:

f)… versuchen, dem Kind ein Vorbild zu sein?

Verschiedene Antwortformate getestet:

Nein

Befund zum Item:

Bei den untersuchten Items d) und f), sowie bei c) und e), gaben die meisten Testpersonen an, dass beide Elternteile die Aufgaben gleichermaßen übernehmen sollten.

Was verstehen die Testpersonen darunter, ein „Vorbild zu sein“? Wie wägen die Befragten ab, ob Mutter oder Vater ein Vorbild sein sollte?

Mehrere Testpersonen dachten bei „ein Vorbild sein“ an „gutes Benehmen“ und dass sich Kinder dieses Verhalten von ihren Eltern abschauen: „Was Gutes vorleben, was das Kind imitieren kann und sich abgucken kann.“ (TP01). Darüber hinaus ging es einigen Testpersonen um Werte und Eigenschaften, die Eltern ihren Kindern vermitteln. Manche Testpersonen sprachen zur Verdeutlichung über ihre eigenen Eltern:
  • „Dass man gewisse Werte oder Einstellungen vorlebt. Sich z. B. an Absprachen hält, zuverlässig ist, Termine einhält. Wie man mit anderen Menschen umgeht.“ (TP08)
  • „Mein Vater ist ein liebevoller Mensch, er geht gut mit anderen Menschen um, er ist immer hilfsbereit. Ein Vorbild bedeutet für mich, dass ich mir das zu Herzen nehme und versuche so zu sein, wie mein Vater.“ (TP09)
  • „Mein Papa ist zum Beispiel auch ein Vorbild für mich, wie er jetzt im Job ist, sein Leben generell und so was ich weiß von ihm.“ (TP10)
Stellten sich die Testpersonen konkret einen Jungen oder ein Mädchen als Kind vor und wenn ja, hatte dies einen Einfluss auf ihr Antwortverhalten?

Neun Testpersonen stellten sich beim Beantworten der Frage ein Kind ohne spezifisches Geschlecht vor. Zwei Testpersonen gaben an, spontan ein Mädchen und eine Testperson spontan einen Jungen vor Augen gehabt zu haben.

Zwei Testpersonen gaben an, dass sich Söhne stärker an ihren Vätern und Töchter stärker an ihren Müttern orientieren würden, und diese daher eine etwas größere Vorbildfunktion hätten: „Als Kind orientiert man sich ja am gleichen Geschlecht, wer ein Vorbild für einen ist. Wenn ein 5-jähriges Kind ein Junge wäre, würde ich eher nach dem Vater ankreuzen. Wenn das ein Mädchen wäre, würde ich sagen, dass sich das Kind eher an die Mutter hält.“ (TP01). Diese Testperson gab an, dass sie entsprechend anders geantwortet hätte, wenn das Item speziell nach einem Sohn bzw. nach einer Tochter gefragt hätte. Die andere Testperson hingegen argumentierte zwar, dass das Geschlecht eine Rolle spielen könne, wie stark sich ein Kind an einem Elternteil orientiere, dennoch beide gleichermaßen in der Pflicht seien, ihre Vorbildfunktion auszufüllen. Diese Testperson hätte folglich auch bei Angabe eines konkreten Geschlechts des Kindes nicht anders geantwortet („Klar ist der Vater dann in [einer Familie, die] einen Sohn hat, vielleicht ein bisschen mehr Vorbild. Und wenn es eine Tochter ist, ist die Mutter vielleicht ein bisschen mehr Vorbild. Trotzdem finde ich, sollte man [als Eltern] noch gleichviel Vorbild sein, egal ob Junge oder Mädchen.“, TP09).

Auch andere Testpersonen betonten die gemeinsame Pflicht der Eltern in ihrer Vorbildfunktion: „Ich finde Vater und Mutter haben beide dasselbe Recht und dieselbe Pflicht, dem Kind ein Vorbild zu sein.“ (TP03). Allerdings erklärten manche Testpersonen, dass jeweils Mutter und Vater unterschiedliche Dinge mitbringen würden:
  • „Mutter und Vater sind ja auch so unterschiedlich, also haben so ein bisschen verschiedene Rollenbilder, aber beides ist wichtig für das Kind.“ (TP06)
  • „Ich finde, jeder hat eine gewisse Rolle in der Familie, um dem Kind ein Vorbild zu sein.“ (TP09)

Empfehlungen:

Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.