Multi-Item-Skala:
Itemtext:
Ein Trauma (seelische Verletzung) aus der Vergangenheit wieder zu erleben; mich zu verhalten oder zu fühlen, als würde es jetzt wieder passieren (10)
Verschiedene Antwortformate getestet:
Nein
Befund zum Item:
Was verstehen die Testpersonen unter dem Begriff „Trauma“?
Das Wort Trauma bereitete nur einer Testperson aus Afghanistan Probleme, die das Wort zwar kenne, aber im Sinne eines körperlichen Traumas aus dem medizinischen Bereich (DA03). Diese Testperson fragte spontan nach, wie das Wort zu verstehen sei, weil ihr auffalle, dass die Erläuterung als „seelische Verletzung“ in Klammern dahinter in Kontrast zu ihrem Begriffsverständnis stehe.
Alle anderen Testpersonen konnten den Begriff problemlos definieren. Ein Trauma bestehe dann, wenn Ereignisse aus der Vergangenheit einen negativen Einfluss auf die Zukunft hätten (SY01) bzw. man durch die Vergangenheit psychisch beeinträchtigt sei (DA05, DA06). Negative Empfindungen seien dann ein Trauma, wenn man ihnen nicht entgehen könne, sondern die Gedanken immer wieder um sie kreisen (SY02). Traumata seien Ereignisse, die man sich nicht erklären könne (IR02).
Die Testpersonen nannten vielfältige Ereignisse, die Traumata auslösen könnten. Am häufigsten wurden Erlebnisse aus der Heimat genannt, die zur Flucht geführt hatten (SY03, SY05, IR03, IR04, IR06, DA02, DA03), oder die Flucht selbst (SY02, DA02, DA03). Zu den geschilderten Ereignissen gehörten in Syrien der Beschuss von Zivilisten durch die Luftwaffe und der Anblick der Toten sowie der ungeklärte Verbleib von Verwandten (SY03, SY05). Die Testpersonen aus dem Irak erzählten, dass sie Mordtaten miterlebt hätten sowie Taten des IS und der Al-Quaida und dass Terroristen in ihren Wohnort gekommen waren und junge Menschen entführt hätten, die nie zurückgekehrt seien (IR03, IR06).
Neben den fluchtbezogenen Aspekten wurde als häufigster Auslöser eines Traumas der Verlust wichtiger Menschen (bspw. der Eltern oder der eigenen Kinder) genannt, insbesondere von Testpersonen aus Syrien (SY02, SY03, SY04, SY05, SY06, IR01). Zwei Testpersonen nannten berufliche Ereignisse als mögliche Auslöser von Traumata (SY01, DA03), wie eine Kündigung oder der Frust darüber, in Deutschland keine Arbeit zu finden. Zudem könne die familiäre Situation in der Ehe, Verrat oder Fremdgehen bis hin zur Trennung (SY01, IR01, IR04) ein Trauma auslösen. Der Grund für Traumata könne zuletzt auch in der Kindheit liegen (DA04).
Wie kommen die Testpersonen zu ihren Antworten?
Fünf Testpersonen gaben an, „ziemlich“ oder „extrem“ darunter zu leiden, Traumata aus der Vergangenheit wiederzuerleben. Die Erläuterungen dreier dieser Personen zeugten davon, dass sie unter einem Wiedererleben vergangener Situationen litten, das deutlich über ein reines Erinnern hinausging. Eine Testperson aus dem Irak hatte erlebt, wie Terroristen in ihren Heimatort im Irak gekommen waren und junge Menschen entführt hatten, die nie zurückkehrten. Daran müsse sie beim Einschlafen denken. Diese Erinnerungen bereiteten ihr noch immer solche Angst, dass sie befürchte, ihr könnte es auch so ergehen (Antwort: extrem). Eine andere Testperson erklärte, dass Erinnerungen aus der Heimat in ihrem Kopf „herumschwirrten“, als würden sie jetzt passieren (IR03, Antwort: extrem). Die dritte Testperson erklärte, dass sie ihre Erinnerungen sogar verstärkt beschäftigten, seitdem sie in Deutschland sei (IR04, Antwort: ziemlich). Bei den anderen beiden Testpersonen blieb unklar, ob sie traumatische Ereignisse wiedererlebten, als würden sie jetzt passieren, oder ob sie „lediglich“ oft und intensiv an diese Ereignisse denken mussten. Eine dieser Testpersonen fragte spontan nach, wie es zu verstehen sei, dass etwas einem vorkomme „als würde es jetzt wieder passieren“ (SY05). Sie verstehe darunter Trauer oder Leid und habe an den ungeklärten Verbleib von Verwandten und den Tod eines Elternteils gedacht, was sie sehr be-schäftige. Die zweite Testperson habe an die Trennung der eigenen Familie gedacht, die sie in eine tiefe Krise gestürzt habe (IR05). In beiden Fällen litten die Testpersonen unter traumatischen Ereignissen, die ihr aktuelles Leben stark beeinflussten.
Auf der anderen Seite der Antwortskala gaben vier Testpersonen an, Traumata aus der Vergangenheit „wenig“ wiederzuerleben. Zwei davon erklärten, dass sie früher stärker unter wiederkehrenden Traumata gelitten hätten. Eine Testperson sei im Laufe ihres Lebens wiederholt traumatisiert worden und hätte diese Situationen bis vor etwa einem Jahr innerlich immer wiedererlebt. In den letzten Monaten habe sie mithilfe eines Psychiaters daran arbeiten können, weswegen sie „wenig“ als Antwort (IR02) angebe. Eine andere Testperson erklärte, sie müsse inzwischen nicht mehr nur an negative Ereignisse in und in einer traurigen Stimmung an ihre Heimat denken, sondern könne sich wieder an schönen Erinnerungen erfreuen (SY06). Sechs Testpersonen gaben an, Traumata „überhaupt nicht“ wiederzuerleben, wovon zwei erklärten, dass sie in ihrer Heimat traumatische Ereignisse erlebt hätten; solche Ereignisse würde sie aber nicht so leicht mitnehmen (SY01) bzw. hätte sie damit inzwischen abgeschlossen (SY02). Die anderen Testpersonen gaben an, keine Traumata erlebt zu haben (DA01, DA04, DA05, DA06).
An welche Zeiträume denken die Testpersonen beim Beantworten der Frage?
Zur Beantwortung des Items mussten die Testpersonen zwei Zeitspannen beachten: Zum einen fragte Item 10 vage nach einem Trauma „aus der Vergangenheit“; zudem sollten die Testpersonen angeben, ob sie ein solches Trauma „in den letzten vier Wochen“ wiedererlebt hatten.
Bezüglich der Formulierung „aus der Vergangenheit“ gaben sieben Testpersonen an, dass sie sich ausschließlich auf die Zeit in ihrem Heimatland und ihre Flucht beziehen würden (SY03, SY06, IR03, IR04, IR06, DA01, DA02), während sechs Testpersonen erklärten, dass sich die Frage auf ihr ganzes Leben beziehe, von der Geburt bis zum gestrigen Tag (SY01, SY02, SY04, IR02, DA03, DA06). Zwei Testpersonen aus dem Irak bezogen die Frage ausschließlich auf die nähere Vergangenheit in Deutschland und nannten einen Zeitraum von maximal zwei Jahren (IR01, IR05). Eine Testperson war zudem der Ansicht, dass es in erster Linie um die Kindheit gehe (DA04).
Ungeachtet der verschiedenen Zeitspannen bezogen die Testpersonen alle potenziell traumatisierenden Ereignisse aus ihrem Leben ein. Mehrere Testpersonen erklärten zudem, dass sie inzwischen seltener Traumata wiedererleben würden, was darauf hindeutet, dass sie die Frage auf ihre aktuelle Situation der letzten vier Wochen bezogen haben. Es gab keine Unterschiede bezüglich der genannten Zeiträume nach Sprache oder Herkunftsland.
Das Wort Trauma bereitete nur einer Testperson aus Afghanistan Probleme, die das Wort zwar kenne, aber im Sinne eines körperlichen Traumas aus dem medizinischen Bereich (DA03). Diese Testperson fragte spontan nach, wie das Wort zu verstehen sei, weil ihr auffalle, dass die Erläuterung als „seelische Verletzung“ in Klammern dahinter in Kontrast zu ihrem Begriffsverständnis stehe.
Alle anderen Testpersonen konnten den Begriff problemlos definieren. Ein Trauma bestehe dann, wenn Ereignisse aus der Vergangenheit einen negativen Einfluss auf die Zukunft hätten (SY01) bzw. man durch die Vergangenheit psychisch beeinträchtigt sei (DA05, DA06). Negative Empfindungen seien dann ein Trauma, wenn man ihnen nicht entgehen könne, sondern die Gedanken immer wieder um sie kreisen (SY02). Traumata seien Ereignisse, die man sich nicht erklären könne (IR02).
Die Testpersonen nannten vielfältige Ereignisse, die Traumata auslösen könnten. Am häufigsten wurden Erlebnisse aus der Heimat genannt, die zur Flucht geführt hatten (SY03, SY05, IR03, IR04, IR06, DA02, DA03), oder die Flucht selbst (SY02, DA02, DA03). Zu den geschilderten Ereignissen gehörten in Syrien der Beschuss von Zivilisten durch die Luftwaffe und der Anblick der Toten sowie der ungeklärte Verbleib von Verwandten (SY03, SY05). Die Testpersonen aus dem Irak erzählten, dass sie Mordtaten miterlebt hätten sowie Taten des IS und der Al-Quaida und dass Terroristen in ihren Wohnort gekommen waren und junge Menschen entführt hätten, die nie zurückgekehrt seien (IR03, IR06).
Neben den fluchtbezogenen Aspekten wurde als häufigster Auslöser eines Traumas der Verlust wichtiger Menschen (bspw. der Eltern oder der eigenen Kinder) genannt, insbesondere von Testpersonen aus Syrien (SY02, SY03, SY04, SY05, SY06, IR01). Zwei Testpersonen nannten berufliche Ereignisse als mögliche Auslöser von Traumata (SY01, DA03), wie eine Kündigung oder der Frust darüber, in Deutschland keine Arbeit zu finden. Zudem könne die familiäre Situation in der Ehe, Verrat oder Fremdgehen bis hin zur Trennung (SY01, IR01, IR04) ein Trauma auslösen. Der Grund für Traumata könne zuletzt auch in der Kindheit liegen (DA04).
Wie kommen die Testpersonen zu ihren Antworten?
Fünf Testpersonen gaben an, „ziemlich“ oder „extrem“ darunter zu leiden, Traumata aus der Vergangenheit wiederzuerleben. Die Erläuterungen dreier dieser Personen zeugten davon, dass sie unter einem Wiedererleben vergangener Situationen litten, das deutlich über ein reines Erinnern hinausging. Eine Testperson aus dem Irak hatte erlebt, wie Terroristen in ihren Heimatort im Irak gekommen waren und junge Menschen entführt hatten, die nie zurückkehrten. Daran müsse sie beim Einschlafen denken. Diese Erinnerungen bereiteten ihr noch immer solche Angst, dass sie befürchte, ihr könnte es auch so ergehen (Antwort: extrem). Eine andere Testperson erklärte, dass Erinnerungen aus der Heimat in ihrem Kopf „herumschwirrten“, als würden sie jetzt passieren (IR03, Antwort: extrem). Die dritte Testperson erklärte, dass sie ihre Erinnerungen sogar verstärkt beschäftigten, seitdem sie in Deutschland sei (IR04, Antwort: ziemlich). Bei den anderen beiden Testpersonen blieb unklar, ob sie traumatische Ereignisse wiedererlebten, als würden sie jetzt passieren, oder ob sie „lediglich“ oft und intensiv an diese Ereignisse denken mussten. Eine dieser Testpersonen fragte spontan nach, wie es zu verstehen sei, dass etwas einem vorkomme „als würde es jetzt wieder passieren“ (SY05). Sie verstehe darunter Trauer oder Leid und habe an den ungeklärten Verbleib von Verwandten und den Tod eines Elternteils gedacht, was sie sehr be-schäftige. Die zweite Testperson habe an die Trennung der eigenen Familie gedacht, die sie in eine tiefe Krise gestürzt habe (IR05). In beiden Fällen litten die Testpersonen unter traumatischen Ereignissen, die ihr aktuelles Leben stark beeinflussten.
Auf der anderen Seite der Antwortskala gaben vier Testpersonen an, Traumata aus der Vergangenheit „wenig“ wiederzuerleben. Zwei davon erklärten, dass sie früher stärker unter wiederkehrenden Traumata gelitten hätten. Eine Testperson sei im Laufe ihres Lebens wiederholt traumatisiert worden und hätte diese Situationen bis vor etwa einem Jahr innerlich immer wiedererlebt. In den letzten Monaten habe sie mithilfe eines Psychiaters daran arbeiten können, weswegen sie „wenig“ als Antwort (IR02) angebe. Eine andere Testperson erklärte, sie müsse inzwischen nicht mehr nur an negative Ereignisse in und in einer traurigen Stimmung an ihre Heimat denken, sondern könne sich wieder an schönen Erinnerungen erfreuen (SY06). Sechs Testpersonen gaben an, Traumata „überhaupt nicht“ wiederzuerleben, wovon zwei erklärten, dass sie in ihrer Heimat traumatische Ereignisse erlebt hätten; solche Ereignisse würde sie aber nicht so leicht mitnehmen (SY01) bzw. hätte sie damit inzwischen abgeschlossen (SY02). Die anderen Testpersonen gaben an, keine Traumata erlebt zu haben (DA01, DA04, DA05, DA06).
An welche Zeiträume denken die Testpersonen beim Beantworten der Frage?
Zur Beantwortung des Items mussten die Testpersonen zwei Zeitspannen beachten: Zum einen fragte Item 10 vage nach einem Trauma „aus der Vergangenheit“; zudem sollten die Testpersonen angeben, ob sie ein solches Trauma „in den letzten vier Wochen“ wiedererlebt hatten.
Bezüglich der Formulierung „aus der Vergangenheit“ gaben sieben Testpersonen an, dass sie sich ausschließlich auf die Zeit in ihrem Heimatland und ihre Flucht beziehen würden (SY03, SY06, IR03, IR04, IR06, DA01, DA02), während sechs Testpersonen erklärten, dass sich die Frage auf ihr ganzes Leben beziehe, von der Geburt bis zum gestrigen Tag (SY01, SY02, SY04, IR02, DA03, DA06). Zwei Testpersonen aus dem Irak bezogen die Frage ausschließlich auf die nähere Vergangenheit in Deutschland und nannten einen Zeitraum von maximal zwei Jahren (IR01, IR05). Eine Testperson war zudem der Ansicht, dass es in erster Linie um die Kindheit gehe (DA04).
Ungeachtet der verschiedenen Zeitspannen bezogen die Testpersonen alle potenziell traumatisierenden Ereignisse aus ihrem Leben ein. Mehrere Testpersonen erklärten zudem, dass sie inzwischen seltener Traumata wiedererleben würden, was darauf hindeutet, dass sie die Frage auf ihre aktuelle Situation der letzten vier Wochen bezogen haben. Es gab keine Unterschiede bezüglich der genannten Zeiträume nach Sprache oder Herkunftsland.
Empfehlungen:
Zur besseren Verständlichkeit und gemäß dem Ziel der Vereinheitlichung empfehlen wir, das Item in der ersten Person zu formulieren und den Text zu kürzen:
„Ich erlebte ein Trauma (seelische Verletzung) aus der Vergangenheit wieder, d. h, es fühlte sich an, als würde es jetzt passieren.“
„Ich erlebte ein Trauma (seelische Verletzung) aus der Vergangenheit wieder, d. h, es fühlte sich an, als würde es jetzt passieren.“
Frage getestet:
true