Multi-Item-Skala:
Itemtext:
Der Koran ist die perfekte Führung, sodass niemand einen seiner Gedanken infrage stellen sollte.
Verschiedene Antwortformate getestet:
Nein
Befund zum Item:
Weder die deutschen noch türkischsprachigen Testpersonen zeigen Verständnisschwierigkeiten bei der Frage. Die türkischen Testpersonen erklären, dass das Wort „Gedanke“ im ersten Item nicht auftaucht, sondern das Wort „Inhalt“. Nur eine türkische Testperson versteht die Formulierung des ersten Items nicht. Sie übersetzt: „Man muss nicht als Muslima geboren sein, sondern der Koran kann etwas Schönes sein, und egal, was man ist, kann man alles daraus entnehmen“ (TR09). Weder die Worte „Gedanke“, „Führung“ noch „Inhalt“ kommen ihrer Ansicht nach in der Frage vor.
Die arabischen Testpersonen scheinen über die Formulierung des ersten Items zu stolpern. Zwei der Testpersonen entscheiden sich dagegen, sowohl die Frage als auch die kognitiven Nachfragen dazu zu beantworten. Die genauen Gründe für das Auslassen bleiben damit unklar, so dass man nur mutmaßen kann, dass entweder das Thema oder die Formulierung im Arabischen sensibel ist.
Mit Ausnahme von TR09, die die Frage nicht verstanden hat, weisen alle deutsch- und türkischsprachigen Testpersonen eine passende Begründung für die Wahl ihrer Antwortoption auf. Testpersonen, die zustimmen, dass der Koran die perfekte Führung sei und seine Gedanken (türkisch: Inhalte) nicht in Frage gestellt werden sollen, begründen dies damit, dass der Koran von Gott verfasst wurde (DE03, TR07, TR08), sie den Koran ja unverändert im Original lesen (AR12), oder dass ihnen von klein auf beigebracht wurde, die Lehren des Koran nicht in Frage zu stellen (DE01).
Testpersonen, die „mittlere Zustimmung“ angeben, wiegen ab zwischen der Sicht, dass der Koran ein „Leitfaden und Regelbuch“ darstellt (AR11), aber nicht unreflektiert auf alles (mehr) angewandt werden kann:
Die arabischen Testpersonen scheinen über die Formulierung des ersten Items zu stolpern. Zwei der Testpersonen entscheiden sich dagegen, sowohl die Frage als auch die kognitiven Nachfragen dazu zu beantworten. Die genauen Gründe für das Auslassen bleiben damit unklar, so dass man nur mutmaßen kann, dass entweder das Thema oder die Formulierung im Arabischen sensibel ist.
Mit Ausnahme von TR09, die die Frage nicht verstanden hat, weisen alle deutsch- und türkischsprachigen Testpersonen eine passende Begründung für die Wahl ihrer Antwortoption auf. Testpersonen, die zustimmen, dass der Koran die perfekte Führung sei und seine Gedanken (türkisch: Inhalte) nicht in Frage gestellt werden sollen, begründen dies damit, dass der Koran von Gott verfasst wurde (DE03, TR07, TR08), sie den Koran ja unverändert im Original lesen (AR12), oder dass ihnen von klein auf beigebracht wurde, die Lehren des Koran nicht in Frage zu stellen (DE01).
Testpersonen, die „mittlere Zustimmung“ angeben, wiegen ab zwischen der Sicht, dass der Koran ein „Leitfaden und Regelbuch“ darstellt (AR11), aber nicht unreflektiert auf alles (mehr) angewandt werden kann:
- „Man kann den Koran auch hinterfragen. Der Islam möchte ja, dass man sein Wissen erweitert.“ (DE04)
- „Der Koran wurde oft abgeschrieben und übersetzt – es wurde immer etwas geändert. Der Inhalt ist nicht original.“ (TR06).
- „Der Koran ist Interpretationssache. Viele Wörter haben verschiedene Bedeutungen“ (DE02, „stimme eher nicht zu“)
- „Die Aussage ist blöd. Nicht jeder soll denken, dass der Koran perfekt ist; man kann alles in Frage stellen. Jeder hat seine eigene Denkweise.“ (DE05, „stimme überhaupt nicht zu“)
- „Ich denke, dass man alles hinterfragen SOLL, warum etwas gut sein soll. Zum Beispiel: Warum sollen wir fasten? Das muss man hinterfragen, um es zu verstehen. Man darf das nicht einfach so hinnehmen.“ (TR10, „stimme überhaupt nicht zu“)
Empfehlungen:
Grundsätzlich können die Items belassen werden; die Übersetzungen sollten allerdings überprüft werden. Insbesondere das Arabische könnte Formulierungen enthalten, die zum Abbruch führen.