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Projektname:German Longitudinal Election Study (GLES) 2021
  1. Fragetext: Viele Menschen sehen den Klimawandel als erwiesen an. Andere bezweifeln hingegen, dass sich das Klima ändert. Was glauben Sie?
  2. Antwortkategorien Das Klima verändert sich.

    Das Klima verändert sich nicht.

    weiß nicht


    1. Empfehlungen: Einleitung & Frage: Um bei der Frage direkt auf den Punkt zu kommen, empfehlen wir, den Einleitungssatz zu streichen und stattdessen folgende Frageformulierung:
      „Nun folgen zwei Aussagen zum Klimawandel. Was ist Ihre persönliche Meinung dazu?“
      Falls die Ursprungsfrage beibehalten wird, empfehlen wir, um zu vermeiden, dass die Frage suggeriert, die Mehrheit der Bevölkerung sehe den Klimawandel als Fakt an, statt „Viele Menschen“ „Manche Menschen“ zu schreiben.

      Antwortformat: Belassen.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Difficulty Probing, Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Durch die Bank weg gaben alle Testpersonen an, dass sich, ihrer Meinung nach, das Klima ändere, und sie die Beantwortung der Frage „sehr leicht“ (n = 8) bzw. „eher leicht“ (n = 2) empfunden haben. Die Mehrheit der Testpersonen begründete dies damit, dass sie merken, dass sich das Wetter verändere, es immer wärmer werde und sie sich mit dem Thema auseinandersetzen würden:
    • „Ich habe da mal nach draußen geguckt. Wir hatten beispielsweise gestern [Ende Oktober] ganz gutes Wetter, 22 Grad, also da muss sich irgendwas verändern. Da verändert sich das Klima auf Dauer auch.“ (TP 01)
    • „Weil ich schon älter bin und weiß, wie die Wetterlage vor ca. 20, 30 Jahren war.“ (TP 07)
    • „Weil ich mich damit befasse. Wenn ich an Leschs Kosmos denke, der das immer wieder beweist, wie die Antarktis immer weiter zusammenschmilzt und die Eisbären … Ich denke schon, dass sich das Klima verändert.“ (TP 08)
    Nur eine Testperson äußerte sich in die entgegengesetzte Richtung, dass das Wetter kälter werde:
    • „Weil das Wetter sich wirklich auf jeden Fall sehr verändert, gerade, wenn man mal guckt, vor ein, zwei Jahren […] waren es noch 27 Grad, und es wird halt immer kälter, gefühlt.“ (TP 02)
    Die meisten Testpersonen gaben an, sich keine weitere Antwortkategorie zu wünschen. Andere (TP 04, 06, 10) äußerten sich dahingehend, dass es darauf ankomme, was mit der Frage bezweckt würde, und sie sich ggf. gewünscht hätten, dass nach dem menschlichen Einfluss bzw. spezifischeren Dingen gefragt würde, statt eine pauschale Ja-Nein-Frage zu stellen:
    • „Ja, […] wie stark wir Einfluss haben. Das kann man als zweite Frage noch dranhängen. Aber das ist soweit ganz gut. Ich hätte nur sowas erwartet wie: ‚Inwieweit hat der Mensch Einfluss auf das Klima?‘.“ (TP 06)
    • „Ja, da wäre beispielsweise etwas mit Modifikationen, wie äußert sich der Klimawandel, also, dass das noch eingebettet wird in andere Fragen. Und vor allem nicht den Klimawandel als Oberbegriff, sondern dass da noch Spezifischeres …, also, Klimawandel, was kann das sein, Schmelzen der Pole, Waldsterben und so ein Zeugs, CO2, also, dass man das schon ein bisschen befriedigender auflistet. [Dass] die Frage dann eingebettet ist, in einen Gesamtzusammenhang und das sehe ich hier nicht.“ (TP 10)
    Lediglich eine Testperson (TP 09) äußerte explizit den Wunsch nach einer abgestufteren Antwortskala und gab zudem zu bedenken, dass die Frage, ihrer Meinung nach, suggestiv gestellt sei:
    • „Man könnte eine Skala machen mit ‚sind geringe Veränderungen‘ bis hin zu ‚sind gravierende Veränderungen‘. Das ist eine Ja-nein-Frage. Die bringt nicht viel. […] Wenn ich eine Skala hätte, könnte ich mehr mit der Frage anfangen.“
    • „Die Frage ist nicht fair gestellt. ‚Viele Menschen sehen den Klimawandel als erwiesen an, andere bezweifeln das hingegen.‘ Damit unterstellen Sie … Jeder will zu den vielen gehören, keiner will gegen die Masse aussprechen. Also wird herauskommen, das Klima verändert sich. Die Frage ist nicht neutral gestellt. Jeder normale Mensch kreuzt an, das Klima verändert sich. […] Das ist eine Suggestivfrage, das kann man so nicht lassen.“
  1. Thema der Frage: Umwelt/ Klimaschutz
  2. Konstrukt: Glaube an den Klimawandel