Die Fragen 2a und 2b erfassen die private Internetnutzungszeit. Während bei Frage 2a nach der Nutzungszeit an einem
gewöhnlichen Tag gefragt wird, fragt Frage 2b nach der durchschnittlichen Nutzungszeit
pro Tag.
1. Wie gehen die Befragten bei der Beantwortung der Frage vor?
Die meisten Testpersonen (n = 7) gaben an, die Nutzungsdauer grob geschätzt zu haben:
- „Ich habe darüber nachgedacht, wie lange man ungefähr am Handy sein könnte […]. Man ist ungefähr den halben Tag, gefühlt, am Handy. […] Denn alles, was man mittlerweile am Handy macht, funktioniert ja nur mit Internet.“ (TP 02, Antwort: 6 Stunden)
- „Also, im Schnitt […] komme ich da, alles in allem, auf die zwei bis drei Stunden, […]. [Das] kann [an] eine[m] Tag mal eine Stunde oder ein paar Minuten länger sein und [an] eine[m] anderen Tag, wenn man mal viel unterwegs ist oder abends noch weggeht, ist es dann wahrscheinlich weniger.“ (TP 08, Antwort: 2 Stunden und 45 Minuten)
Drei der zehn Testpersonen erläuterten, dass sie die Nutzungszeit durch ihr Smartphone oder mit Hilfe einer App auf dem Smartphone angezeigt bekämen und sich an diesem Wert orientiert hätten.
2. Wie schwer fällt den Befragten die Angabe des Schätzwertes?
Da alle Testpersonen angaben, täglich das Internet zu nutzen, konnten alle erläutern, wie sie zu ihrem Wert gekommen waren. Auf die Nachfrage, wie leicht oder schwer es ihnen gefallen sei, die Nutzungszeit zu ermitteln, gaben acht Testpersonen an, dies als „sehr leicht“ oder „eher leicht“ empfunden zu haben. Nur zwei Testpersonen fiel es „eher schwer“, zu einer genauen Zeitangabe zu gelangen.
Fünf Testpersonen (TP 02, 03, 05, 06, 07) beließen es bei der Angabe einer Stundenzahl. Testperson 06 z. B. begründete dies damit, dass
„sich [die Minuten] gar nicht so genau definieren lassen.“ Sie könne es nur stundenweise angeben.
Die andere Hälfte der Testpersonen gab von sich aus neben der Stundenzahl auch eine Minutenzahl an. Eine Testperson (TP 08) erläuterte dies z. B. damit, dass sie je nach Wochentag auf zwei bis drei Stunden käme und in diesem Fall zwei Stunden und 45 Minuten aufschreiben würde.
3. Was wird unter „einem gewöhnlichen Tag“ verstanden?
Im Großen und Ganzen verstanden die Testpersonen unter „einem gewöhnlichen Tag“ einen Werktag bzw. normalen Arbeitstag von Montag bis Freitag. Lediglich Testperson 09, die selbständig tätig ist, bezog zusätzlich noch (teilweise) das Wochenende mit ein:
- „Ich bin selbstständig, bei mir ist jeder Tag ein gewöhnlicher Tag. Ich sage mal so, es gibt auch mal den Sonntag, wo man mal auf eBay für zwei, drei Stunden etwas recherchiert. Ein[en] gewöhnliche[n] Tag würde ich als Arbeitstag, Montag bis Samstag, bezeichnen.“ (TP 09)
4. Welche der beiden Alternativen 2a und 2b ist verständlicher bzw. leichter zu beantworten?
Die Mehrheit der Testpersonen (n = 8) beantwortete beide Fragen gleich. Nur zwei Testpersonen (TP 05, 08) gaben bei Frage 2b längere Nutzungszeiten an, da sie hier die Nutzung am Wochenende miteinbezogen:
- „Was war denn der Unterschied zur Vorherigen?“ [sieht sich Frage 2a noch einmal an] „Ah O. K., jetzt verstehe ich den Unterschied – ‚im Durchschnitt‘. Ja, da kommt dann sozusagen das Wochenende dazu.“ (TP 05, Antwort 2a: 1 Stunde, Antwort 2b: 1 Stunde 15 Minuten)
- „Was, noch mal?“ [wiederholt die Frage] „Pro Tag ist dann nicht mehr der Alltag, sondern jeder Tag? […] [Bei] ‚pro Tag‘ schließe ich das Wochenende mit ein und nehme jetzt einfach mal vom Arbeitstag und Wochenende den Durchschnitt.“ (TP 08, Antwort 2a: 2 Stunden 45 Minuten, Antwort 2b: 4 Stunden)
Auf die Nachfrage, welche der beiden Fragen verständlicher bzw. leichter zu beantworten gewesen sei, ergab sich ein recht heterogenes Meinungsbild. Die Hälfte der Testpersonen stimmte für „beide gleich gut“, drei dafür, dass die zweite Frage (2b) einfacher sei (TP 04, 08, 10), und zwei Testpersonen antworteten, dass die erste Frage (2a) einfacher sei (TP 06, 09).
Die drei Testpersonen, welche die zweite Frage einfacher fanden, gaben unterschiedliche Gründe hierfür an. Testpersonen 04 begründete ihre Antwort damit, dass Frage 2b allgemeiner gestellt sei. Testperson 08 empfand die Formulierung „pro Tag“ als umfassender, da sie sowohl den Arbeitstag und Alltag als auch das Wochenende miteinschließe. Testperson 10 begründete ihre Wahl u. a. damit, dass die Formulierung bei Frage 2b für die Frage nach privaten Zwecken angemessener sei.
Die beiden Testpersonen, die Frage 2a bevorzugten, hatten ebenfalls unterschiedliche Gründe hierfür. Testperson 06 erläuterte, dass ihr die Berechnung des Durchschnitts pro Tag schwerfiele, da jeder Tag anders sei. Testperson 09 gab an, dass ihr die Satzstruktur bei Frage 2b nicht zusage; die Satzformulierung sei zwar gekürzt einfacher („Wie lange pro Tag nutzen Sie das Internet?“), aber nicht mehr mit dem Zusatz von „im Durchschnitt“.