Frage: Um zu vermeiden, dass Befragte mit dem Begriff „Vollzeitbeschäftigung“ ausschließlich eine Tätigkeit im Angestelltenverhältnis assoziieren, empfehlen wir, die Frage umzuformulieren. Eine mögliche Umformulierung wäre:
„Einen Beruf auszuüben ist der beste Weg für eine Frau, finanziell unabhängig zu sein.“
Falls der Fokus der Frage auf der Vollzeitbeschäftigung von Frauen liegt, um die Problematik der großen Anzahl von Frauen mit Teilzeitbeschäftigungen aufzugreifen, empfehlen wir folgende alternative Formulierung:
„Vollzeit zu arbeiten ist der beste Weg für eine Frau, finanziell unabhängig zu sein“.
Antwortformat: Belassen.
Was verstehen die Testpersonen unter einer „Vollzeitbeschäftigung“?
Alle Testpersonen definierten den Begriff „Vollzeitbeschäftigung“ als eine Ganztagesarbeit, der man etwa acht Stunden täglich an fünf Tagen in der Woche nachgehe:
Was verstehen die Testpersonen unter „finanziell unabhängig sein“?
Alle Testpersonen interpretierten den Begriff dahingehend, nicht auf andere Personen oder Geldquellen angewiesen zu sein, um das eigene Leben finanzieren zu können:
Haben die Testpersonen Probleme die Frage zu verstehen oder zu beantworten?
Mit Ausnahme von Testperson 01 konnten sich alle Personen auf der Antwortskala verorten. Test-person 01 begründete ihre „Weiß nicht“-Antwort damit, dass eine Vollzeitbeschäftigung ihrer Meinung nach ein guter, nicht jedoch der beste oder einzige Weg sei, um finanziell unabhängig zu sein:
Von den restlichen neun Testpersonen gab die Mehrheit (n = 7) an, der Aussage eher oder voll und ganz zuzustimmen (Skalenpunkte 5 bis 7). Nur zwei Testpersonen (TP 03, TP 05) stimmten der Aussage (eher) nicht zu (Skalenpunkte 2 und 3).
In den kognitiven Interviews wurden die Testpersonen gebeten, ihre Antworten näher zu erläutern bzw. zu begründen (General Probe, Category Selection Probe). Hierbei zeigte sich, dass zwei Testpersonen (TP 03, 06) den Begriff „Vollzeitbeschäftigung“ ausschließlich als Tätigkeit in einem Angestelltenverhältnis interpretierten und eine selbständige oder freiberufliche Tätigkeit aus-schlossen. Während diese Fehlinterpretation bei Testperson 06 nur einen geringfügigen Einfluss auf die Beantwortung der Frage hatte (sie wählte Skalenpunkt 6 statt 7), führte sie bei Testperson 03 zu einer starken Verzerrung der Antwort (Skalenpunkt 2 statt 7):
Gibt es vorab gefestigte/starke Meinungen zu dem Thema?
Auf Nachfrage gaben nur zwei der zehn Testpersonen an, dass sie zunächst überlegen mussten, ob sie der Aussage zustimmen oder nicht zustimmen (TP 01, 04). Die anderen Testpersonen gaben an, eine gefestigte Meinung zu diesem Thema zu haben.