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Projektname:ALPhA - Auswirkungen der Liberalisierung des Internethandels in Europa auf den Phänomenbereich der Arzneimittelkriminalität
  1. Allgemeine Informationen: Antwortkategorien: Hier sind dieselben Kategorien der (gekürzten) Liste aus Frage 11 zu verwenden.
  2. Fragetext: Wie oft haben Sie solche Arzneimittel/Medikamente wie gerade angegeben in der Apotheke im Jahre 2015 gekauft?
  3. Instruktionen: Mehrfachantworten möglich
  4. Antwortkategorien Ich habe 2015 keine Arzneimittel/ Medikamente gekauft

    Anti-Aging-Produkt --> _____ mal
    Welche Präparate genau? ______________________________

    Antidepressiva

    Desinfektionsmittel und Wundversorgung --> _____ mal
    Welche Präparate genau? ______________________________


    1. Empfehlungen: Zusammenfassend kann gezeigt werden, dass die Probleme der Fragen dieselben sind wie bei der für die Umfrage vorgesehenen Frage für Online-Bestellungen von Medikamenten/ Arzneimitteln. Daher verweisen wir an dieser Stelle auf die Empfehlungen von Frage 3.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Confidence Rating, Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Laut den Angaben der fünf Testpersonen, die danach gefragt wurden, wie oft sie solche Arzneimittel/ Medikamente wie gerade angegeben in der Apotheke im Jahr 2015 gekauft haben, wurden für neun (plus „andere“) der insgesamt 20 Produktgruppen Angaben gemacht. Meistens wurden die einzelnen Produktgruppen 1 bis 3 Mal in 2015 gekauft. Die Testpersonen 17 gibt an „5 Mal oder mehr“ ein Nahrungsergänzungsmittel gekauft zu haben und TP 08 hat zwei Medikamente, die sie regelmäßig benötigt, je 6 Mal (Kategorie „Andere“; Mittel gegen Epilepsie) bzw. 10 Mal(Kategorie: Schmerzmittel, Ibuprofen) in der Apotheke in 2015 erworben.

    Wie auch schon analog im Befund zur Frage 3 beschrieben, haben die Testpersonen Schwierigkeiten beim korrekten Ausfüllen, da das Layout zu unübersichtlich gestaltet ist als dass intuitiv klar ist, wie die Frage nach der Anzahl unter Nennung der Präparate vorzunehmen ist. Das korrekte Ausfüllen der Liste erfolgt in mehreren Einzelschritten:
    1. Ankreuzen der in 2015 in der Apotheke gekauften Produktgruppe
    2. Ermittlung einer nicht näher spezifizierten Anzahl von entweder Angaben zu den unterschiedlicher Medikamente innerhalb einer Produktgruppe oder aber der einzelnen Präparate
    3. Auflistung verschiedener Präparate entweder mithilfe von Markennamen oder Wirkstoffen

    Die Beantwortung dieser Frage ist genau wie die Beantwortung der Frage 3 für die Online- Bestellungen hoch komplex und alle fünf Testpersonen haben mindestens ein Problem beim Beantworten:

    Die Testpersonen 01 und 08 gehen die Liste durch und kreuzen zunächst an, welche Produktgruppen sie in 2015 in der Apotheke gekauft haben, nicht aber um welche Präparate es sich handelt. Zudem macht TP 01 keine Angaben. Erst im Verlauf des weiteren Interviews werden dezidiert Angaben zu der Art der Präparate – TP 01 gibt „Pille“ ohne spezifischen Markennamen oder Hersteller an und TP 08 schreibt „Nasenspray“ auf, da unklar ist, ob die Frage „auf den Namen des Wirkstoffes oder des Herstellers“ etc. abzielt – und der Anzahl gemacht.

    Testperson 14 ist sich bezüglich des Zeitrahmens unsicher und bezieht ihre Angaben auf die Jahre 2014 und 2015, ausgehend davon, was in ihrer Hausapotheke an Mitteln vorrätig ist.

    Die Testpersonen 15 und 17 haben primär Schwierigkeiten damit eine konkrete Anzahl zu nennen:
    • „[I]ch kaufe das im Grunde genommen nach dem Arztbesuch. Ich war dieses Jahr 2 Mal. Bezieht sich das auf „im Jahr 2015 gekauft“? Dann war das 2 Mal. Weil ich immer so eine Menge nehme, die bis zum nächsten Mal reicht. Also es geht nicht um die Menge, sondern wie oft.“ (TP 15)
    • „Oh das weiß ich jetzt nicht. Ich bekomme halt sehr viele. Kann keine Anzahl angeben, wie viele ich gekauft habe.“ (TP 17)
    Darüber hinaus hat die TP 17 Zuordnungsschwierigkeiten für das Mittel „Kreon“. „Es ist ja für beides gedacht“, weshalb sie das Mittel sowohl der Produktgruppe „Nahrungsergänzungsmittel“ als auch „Stoffwechselerkrankungsmedikament“ zuordnet und somit den Erwerb des Mittels doppelt erfasst.

    Auch die Gruppe der Apotheken-Gänger wurde danach gefragt wie sicher sich die Testpersonen selbst bzgl. der Anzahl der im Jahr 2015 gekauften Medikamente bzw. Arzneimittel sind. Dabei konnten sie ihre Einschätzung abstufen von „sehr sicher“ über „eher sicher“ und „eher unsicher“ bis hin zu „sehr unsicher“. Falls sie sich eher oder sehr unsicher waren, wurde explizit nach dem Grund dafür gefragt.

    Für die erste angegebene Produktgruppe liegen Angaben von 5 Testpersonen vor. Davon sind sich drei „sehr sicher“ und eine „eher sicher“. Testperson 01 ist sich zunächst „sehr unsicher“ im Hinblick auf die Anzahl der gekauften „Pille-Packungen“ und ändert nach längerem Überlegen und Korrigieren der Anzahl von 2x auf 3x ihre Antwort auf „sehr sicher“.

    Für die zweite Produktgruppe liegen drei Angaben vor, wobei sie Testpersonen08 und 14 angeben „sehr sicher“ zu sein, während sich TP 17 „aufgrund der großen Menge“ „sehr unsicher“ bezüglich der Anzahl ist.

    Für die Angaben der dritten Produktgruppe sind sich alle drei Testpersonen (TP 08, 14, 17) wiederum „sehr sicher“.

    Bei Mittel Nr. 4 sind sich die Testpersonen 14 und 17 erneut „sehr sicher“ und TP 08 „eher sicher“, da es sich bei dem Produkt um ein Schmerzmittel (Anzahl: 10 Mal) zur Behandlung von Migräne handelt: „Geschätzt. Ich nehme die Tabletten oft ein, weil ich an Migräne leide und kaufe die so einmal im Monat. Könnte auch mehr sein.

    Eine fünfte Produktgruppe wurde von den Testpersonen 08 und 17 gekauft. Beide sind nach eigenen Aussagen „sehr sicher“, wobei TP 17 keine Angabe der genauen Anzahl möglich ist, da sie oft Nahrungsergänzungsmittel kauft, 5 Mal eher eine Mindestangabe darstellt es aber auch häufiger vorgekommen sein könnte. Ebenso ist die TP 17 sich „sehr sicher“ einmal Schmerzmittel in 2015 in der Apotheke gekauft zu haben.

    Wie umfassend und damit auch wie verlässlich die hier gemachten Angaben sind, ist indes schwer einzuschätzen. Klar ist, dass die Frage (genau wie die Frage 3) in der getesteten Version kompliziert, an mehreren Stellen unklar hinsichtlich ihrer Intention und zudem aufwändig zu erinnern ist.

  1. Thema der Frage: Gesundheit/ Medikamente
  2. Konstrukt: Häufigkeit und Umfang der in der Apotheke gekauften Medikamente