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Projektname:ALPhA - Auswirkungen der Liberalisierung des Internethandels in Europa auf den Phänomenbereich der Arzneimittelkriminalität
  1. Fragetext: Welche Arzneimittel/Medikamente (ohne homöopathische Produkte wie z.B. Ginseng) haben Sie schon einmal in der Apotheke gekauft?
  2. Instruktionen: Mehrfachantworten möglich
  3. Antwortkategorien Anti-Aging-Produkte

    Antidepressiva

    Desinfektionsmittel und Wundversorgung

    Diät- oder Schlankheitsmittel

    Haarwuchsmittel

    Infektions- bzw. Grippeschutzmittel

    Medikamente gegen Diabetes

    Medikamente gegen Stoffwechselerkrankungen

    Medikamente gegen Allergien

    Medikamente gegen Gicht oder Rheuma

    Medikamente gegen Krebserkrankungen

    Mittel zur Konzentrationsförderung (wie Ritalin etc.)

    Mittel zur Behandlung von HIV

    Mittel für Hals-, Nasen- oder Ohrenbeschwerden

    Muskelaufbaupräparate

    Nahrungsergänzungsmittel

    Potenzmittel

    Schmerzmittel

    Schwangerschaftsverhütungsmittel

    Andere, welche?


    1. Empfehlungen: Zusammenfassend zeigt sich, dass die Probleme der Fragen dieselben sind wie bei der für die Umfrage vorgesehenen Frage für Online-Bestellungen von Medikamenten/ Arzneimitteln. Daher verweisen wir an dieser Stelle auf die Empfehlungen von Frage 2.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting General Probing, Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Um die Ergebnisse von den Testpersonen, die schon einmal Medikamente bzw. Arzneimittel online bestellt haben (Frage 1 mit „ja“ beantwortet), anzureichern, wurde denjenigen fünf Testpersonen (TP 01, 08, 14, 15, 17), die dies nicht getan haben, die Frage 11 vorgelegt, welche sich auf Einkäufe in der Apotheke bezieht. Zehn der 20 Medikamentengruppen der vorgegebenen Liste wurden von den fünf Testpersonen schon einmal in einer Apotheke gekauft. Am häufigsten wurden auch hier Schmerzmittel (5 Mal) und Mittel für Hals-, Nasen- oder Ohrenbeschwerden (5 Mal) gekauft. Desinfektionsmittel und Wundversorgung, Infektions- bzw. Grippeschutzmittel, Medikamente gegen Stoffwechselerkrankungen und gegen Allergien, sowie Nahrungsergänzungsmittel wurden je zwei Mal angegeben. Daran wird deutlich, dass sich die „Online-Besteller“ von den ausschließlichen „Apotheken-Gängern“ nicht sonderlich im Erwerb der unterschiedlichen Produktgruppen unterscheiden.

    Auf die Nachfrage, ob sich die Testperson alle Möglichkeiten durchgelesen hat, geben alle fünf Personen an, dies getan zu haben und TP 15 erläutert, dass „es deswegen so lange gedauert“ hat, denn die sei Liste relativ lang.

    Im Allgemeinen können die Testpersonen Angaben machen, welche Medikamente sie gekauft haben. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Angaben unvollständig sind, da der Zeitraum nicht näher eingegrenzt ist, die Testpersonen zügig geantwortet und nicht lange nachgedacht haben und sich jemals getätigte Apothekeneinkäufe aufsummieren dürften. Auch hier fällt auf, dass die Überlegungen, welche Medikamente sie gekauft haben, sich stark an der vorgegeben Liste orientiert und die halboffene Antwortkategorie „andere, welche?“ auch erst im Verlauf des weiteren Interviews genutzt und „Präparate gegen Epilepsie“ (TP 08) erst später bei „andere“ ergänzt wurde, da es keine vorgegebenen Kategorie für dieses Medikament gibt. Die Testperson 15 merkt an, dass „Medikamente gegen Diabetes“ einen Teilbereich der Kategorie „Medikamente gegen Stoffwechselerkrankungen“ ausmacht und sich diese beiden Optionen daher nicht ausschließen bzw. doppelt vorkommen und auch beides angekreuzt wird: „Medikamente gegen Stoffwechselerkrankung? Diabetes ist doch eine Stoffwechselerkrankung. Das ist doppelt eigentlich. Ich kreuze es halt mal an, aber für mich ist das das Gleiche. (TP 15)“

    Wie auch schon andere Testpersonen bei Frage 2 zum Arzneimittelkauf online, zeigt Testperson 15 sich irritiert davon, dass Nahrungsergänzungsmittel explizit aufgelistet sind, obwohl sich die Frage auf Medikamente und Arzneimittel bezieht, worunter besagte Nahrungsergänzung nicht fiele. Testperson 08 gibt zu, dass sie die Krankheit „Gicht“ zwar kennt, aber keine weiteren Kenntnisse dazu hat.
  1. Thema der Frage: Gesundheit/ Medikamente
  2. Konstrukt: Art der in der Apotheke gekauften Medikamente