1. Wie kommen die Testpersonen zu ihrer Antwort? Wie berechnen/zählen/schätzen sie den Wert?
Beim Beantworten der Frage gingen alle Testpersonen so vor, dass sie retrospektiv ihr Essverhalten erinnerten und die Menge Obst oder Gemüse zählten oder grob überschlugen, die sie an einem typischen Tag konsumieren:
Die kognitiven Interviews förderten aber auch Probleme der Frage zu Tage. Zum einen berichteten mehrere Testpersonen ausschließlich ihren Obstkonsum und ließen ihren Gemüsekonsum entweder außen vor oder bezogen ihn erst auf Nachfrage des Testleiters oder der Testleiterin in ihre Antwort mit ein. Dies könnte an der Formulierung „Obst oder Gemüse“ in der Frage liegen, die dahingehend interpretiert werden kann, dass Befragte entweder ihren Obst oder ihren Gemüsekonsum berichten sollen, je nachdem, was sie häufiger konsumieren:
Des Weiteren führte die Definition einer Portion Obst oder Gemüse bei zwei Testpersonen (TP 06, 08) zu Missverständnissen. Diese interpretierten die Definition dahingehend, dass sich eine Portion auf einen „halben“ Apfel oder eine „halbe“ Banane beziehe statt auf eine/n „mittelgroße/n“:
Zu guter Letzt wies Testperson 07 darauf hin, dass Frage 3 für Personen, die bei Frage 2 nicht „täglich“ geantwortet hätten, nicht zu beantworten sei, da es für sie – bezogen auf ihren Obst- und Gemüsekonsum – keinen „typischen Tag“ gebe: „Also, ich esse das nicht täglich. Wie gesagt, 3- bis 4-mal pro Woche schon. Das steht ja im Widerspruch zu der vorherigen Frage. […] [Wenn ich es auf einen Tag herunterbreche], dann würde ich sagen: einen halben Apfel pro Tag. Aber wie gesagt, die beiden Fragen sind ein bisschen gegenläufig.“
2. An welche Arten von Obst und Gemüse denken die Testpersonen (bzw. an welche nicht)?
Wie bereits im vorherigen Abschnitt beschrieben, dachten mehrere Testpersonen ausschließlich an ihren Obstkonsum und ließen ihren Gemüsekonsum bei der Beantwortung der Frage außen vor.
Auf Nachfrage gaben alle Testpersonen gaben an, bei der Beantwortung der Frage an frisches Obst oder Gemüse gedacht zu haben. Vereinzelt wurden auch tiefgefrorenes Obst oder Gemüse (TP 01, 03), getrocknetes Obst oder Gemüse (TP 03, 08) und Säfte oder Smoothies (TP 02) in der Antwort berücksichtigt.
3. Was verstehen die Testpersonen unter den Begriffen „stärkehaltige Wurzeln“ und „Maniok“?
Mit dem Begriff „stärkehaltige Wurzeln“ assoziierten die Testpersonen vornehmlich Kartoffeln sowie vereinzelt auch die beiden anderen in der Frage genannten Gemüsesorten (Süßkartoffeln, Maniok):
Den Begriff Maniok hatten nach eigener Auskunft sechs Testpersonen schon einmal gehört, wovon fünf den Begriff auch etwas näher erläutern konnten: