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Projektname:Who cares? - Fürsorgearbeit für pflegebedürftige Personen
  1. Allgemeine Informationen: Die Fragen 6–11 wurden je nach Anzahl von Menschen mit Pflegeverantwortung, die die Testperson kennt, angepasst, um sich auf zwei oder drei Personen zu beziehen. Zudem wurden die Testpersonen zufällig einer von zwei Versuchsbedingungen zugeteilt, die sich danach unterschieden, ob die Testpersonen die Fragen ausschließlich für ihre Freunde/Bekannten beantworten oder sich selbst auch miteinbeziehen sollen. Die Frageformulierung und die Antwortoptionen wurden entsprechend der Anzahl Personen, für die die Testperson Auskunft geben sollte, und der Versuchsbedingung angepasst.
  2. Fragetext: Wenn Sie weiterhin an diese [zwei / drei] Personen [Experimentalgruppe: „und sich selbst“] denken, bei wie vielen Personen lebt die Pflege- oder Betreuungshilfe im selben Haushalt wie die pflegebedürftige Person?
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    1. Empfehlungen: Filter: Wir empfehlen, Frage 7 nur denjenigen Testpersonen zu stellen, die bei Frage 6 angeben, mindestens eine Person zu kennen, die eine Pflege- oder Betreuungshilfe beschäftigt. Die anderen Testpersonen sollten entweder ausgescreent werden oder die Fragen 7 bis 11 überspringen.

      Frage: Wir empfehlen, die Frage deutlich in zwei Satzteile zu unterteilen, wie es bei Fragen 9 oder 11 bereits der Fall ist:

      „Denken Sie weiterhin an diese [zwei / drei] Personen [Experimentalgruppe: „und sich selbst“]:
      Bei wie vielen Personen lebt die Pflege- oder Betreuungshilfe im selben Haushalt wie die pflegebedürftige Person [Sie selbst eingeschlossen]?“

      Um zu vermeiden, dass Befragte Frage 7 inkonsistent zu Frage 6 beantworten, empfehlen wir die Antwortoptionen bei Frage 7 dynamisch an die Antworten auf Frage 6 anzupassen: Es sollten nur solche Antwortoptionen bei Frage 7 vorgelesen werden, die kleiner oder gleich der Antwort auf Frage 6 sind.

      Antwortoptionen: Wenn die Antwortoptionen im Telefonmodus vom Interviewer nicht laut vorgelesen werden, kann stattdessen eine (automatisierte) Konsistenzprüfung stattfinden, so dass Befragte auf inkonsistentes Antwortverhalten hingewiesen werden.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Confidence Rating, Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Im Rahmen des kognitiven Online-Pretests erhielten alle 124 Testpersonen Fragen 7 bis 11. Allerdings zeigte sich, dass für Testpersonen, die in Frage 6 angaben, dass keine ihrer Bekannten (oder sie selbst) eine Pflege- oder Betreuungshilfe in Anspruch nehmen, die Fragen 7 bis 11 keine inhaltliche Relevanz hatten. Diese Personen sollten in der Hauptbefragung entweder ausgescreent werden oder die Fragen 7 bis 11 nicht gestellt bekommen. Die Häufigkeitsverteilung zeigt daher nur das Antwortverhalten der 90 Testpersonen, die mindestens eine Pflege- oder Betreuungshilfe beschäftigten.

    Zwei Drittel der Testpersonen (67%) gaben an, dass in mindestens einem Fall eine Pflege- bzw. Betreuungshilfe im selben Haushalt wie die pflegebedürftige Person lebt. Alle Testpersonen beantworteten die Frage; es gab keinen Item-Nonresponse. Bei dieser Frage war die Tendenz zu beobachten, dass Testpersonen in der Experimentalgruppe eine höhere Anzahl an Personen angaben. Der Unterschied war statistisch nicht signifikant.

    Insgesamt waren sich 63% der Testpersonen bezüglich der Richtigkeit ihrer Antwort „sehr sicher“ und weitere 27% „eher sicher“. Nur neun Testpersonen (10%) gaben an, „eher“ oder „sehr unsicher“ zu sein.

    Testpersonen, die angaben, eher oder sehr unsicher bezüglich ihrer Antwort zu sein, wurden gebeten, dies zu begründen. Zwei dieser Testpersonen begründeten dies damit, dass sie sich nicht sicher seien, ob die Pflege- bzw. Betreuungshilfe im selben Haushalt lebt:
    • „Weil es nicht zwingend so sein muss.“ (TP 595)
    • „Weil immer mehr private Dienstleister auch ganztags Pflegepersonen arrangieren, die nicht immer im selben Haushalt leben. Meist sind es Familienangehörige, die im selben Haushalt leben und pflegen.“ (TP 5511)
    Weitere Antworten auf die Nachfrage deuten darauf hin, dass die Testpersonen die Frage nicht oder falsch verstanden:
    • „Weil ich die Frage zunächst falsch verstanden habe.“ (TP 3659)
    • „Habe falsch angegeben. Die zu pflegende Person lebt im selben Haushalt.“ (TP 4641)
    • „Ich habe die Frage falsch verstanden.“ (TP 5451)
    In nicht allen Fällen stimmten die Antworten zu den Fragen 6 und 7 überein. Die Anzahl an Pflege- bzw. Betreuungshilfen, für die eine Testperson bei Frage 7 angibt, ob sie im selben Haushalt wie die pflegebedürftige Person leben, dürfte nicht die Anzahl der Personen übersteigen, für die sie bei Frage 6 angegeben hat, dass sie überhaupt eine Pflege- bzw. Betreuungshilfe engagieren. Die folgende Tabelle zeigt die Differenz der Antworten von Frage 7 und Frage 6, wobei die Differenz bei stringentem Antwortverhalten eine negative Zahl oder Null sein müsste.

    Tabelle: Differenz der Antworten von Frage 7 und Frage 6

    Differenz der Antworten: Frage 7-Frage 6 Gesamt (n)
    -3 6% (5)
    -2 12% (11)
    -1 28% (25)
    0 43% (39)
    1 (inkonsistent) 9% (8)
    2 (inkonsistent) 1% (1)
    3 (inkonsistent) 1% (1)
    In 11% (n = 10) der Fälle war die Antwort auf Frage 7 eine höhere Zahl als die Antwort auf Frage 6. Dies zeugt davon, dass ein nicht unbedeutender Teil der Testpersonen die Fragen 6 und 7 nicht im Sinne der Forschungsfrage beantworteten.
  1. Thema der Frage: Gesundheit/ Pflege
  2. Konstrukt: Pflege- oder Betreuungshilfe im selben Haushalt wie pflegebedürftige Person