Specific Probing.
Die Instruktion wurde den Testpersonen in zwei Varianten vorgelegt. Die erste Version war kürzer und informierte darüber, dass die folgenden Einkommen sich auf den Bruttolohn bei einer Vollzeittätigkeit beziehen. In der zweiten Version wurden zusätzlich die fünf Einkommensgruppen mit ihrem jeweiligen Durchschnittseinkommen benannt. Nach dem Durchlesen wurden die Testpersonen gefragt, welche Version sie verständlicher fanden.
Elf der 20 Testpersonen finden die erste Version, die keine Einkommenswerte nennt, leichter zu verstehen, während neun Testpersonen die zweite Version verständlicher finden. Testpersonen, welche die Version ohne Einkommenswerte einfacher zu verstehen finden, begründen dies vor allem damit, dass man sich in der kürzeren, übersichtlicheren Version besser auf die wesentliche Aussage konzentrieren kann, nämlich, dass es sich im Folgenden um Bruttoeinkommen und Vollzeitarbeit handelt. Sie gehen davon aus, dass diese Informationen an der benötigten Stelle noch einmal genannt werden und möchten nicht vorab mit unnötigen Informationen konfrontiert werden:
- „Leichter zu verstehen ist Instruktion 1, weil man hier nicht mit Gehältern bombardiert wird.“ (TP 02)
- „Instruktion 1 ist übersichtlicher. Ich denke die Zahlen [Gehälter] tauchen auch später wieder auf.“ (TP 06)
- „Als Information ist das nicht schlecht, aber ob es in die Einleitung gehört? Kommt darauf an, ob es später noch einmal erwähnt wird oder nicht.“ (TP 10)
- „Ich glaube, dass diese ganzen Daten für die Fragen, die kommen werden, nicht wichtig sind. Wichtig ist Bruttoeinkommen und Vollzeit und das ist in Instruktion 1 klar.“ (TP 17)
Testpersonen, die die zweite Version leichter zu verstehen finden, geben an, dass die Benennung der Einkommenswerte ihnen dabei hilft sich vorzustellen, worum es genau geht:
- „Version 2 ist interessanter, weil klarer wird, worum es geht.“ (TP 09)
- „Es ist immer eingängiger, wenn Beispiele genannt werden, wenn man eine Vorstellung hat, was mit den einzelnen Gruppen gemeint ist. Für mich ist das informativer und auch leichter verständlich, um was es da geht.“ (TP 14)
- „Ich finde es sehr hilfreich, weil ich mir dann besser vorstellen kann, was eigentlich gefragt ist und wo die Unterschiede sind.“ (TP 16)
Nach dem Beantworten der Fragen gaben die Testpersonen am Ende des Interviews an, welche der beiden Instruktionen sie besser auf die Fragen eingestimmt hätte.
Hier bevorzugen 15 der 20 Testpersonen Version 2 mit den Einkommenswerten. Sechs der elf Testpersonen, die zu Beginn angegeben haben, Version 1 leichter zu verstehen zu finden, geben nach Beantwortung der Fragen an, dass Version 2 sie besser auf die Fragen eingestimmt hätte. Alle Testpersonen, die bereits zu Beginn zu Version 2 tendierten, bevorzugen diese auch nach dem Beantworten der Fragen.
Testpersonen, die ihre Präferenz von Version 1 zu Version 2 ändern, begründen dies damit, dass sie den Vergleich zwischen den Einkommensgruppen durch eine ausführlichere Instruktion besser im Kopf gehabt hätten:
- „Ich hätte dann doch Variante 2 besser gefunden, weil ich habe mir schlussendlich die Gehälter nochmal aufgeschrieben, dabei hätte ich sie einfach ein bisschen besser im Kopf behalten sollen.“ (TP 02)
- „Weil ich dann schon die Zahlen im Kopf hätte; diese Abstufungen hätte ich schon im Kopf gehabt.“ (TP 08)