General Probing, Category Selection Probing, Difficulty Probing, Comprehension Probing, Specific Probing.
Antwortverteilung bei Frageversion 1
In der ersten Frageversion wählen insgesamt sieben Testpersonen auf der 5-stufigen Skala den Wert „gerecht“, vier den Wert zwischen „gerecht“ und „ungerecht hoch“ und fünf entscheiden sich für „ungerecht hoch“. Auf der 11-stufigen Skala entscheiden sich alle vier Testpersonen für Werte in der Mitte zwischen „gerecht“ und „ungerecht hoch“. Somit nutzen die Testpersonen mit der 5-stufigen Skala die Skalenbreite stärker aus als die Testpersonen mit der 11-stufigen Skala.
Testperson 20 entscheidet sich zunächst für den Wert „ungerecht hoch“, ändert dann auf den Wert zwischen „gerecht“ und „ungerecht hoch“ und entscheidet sich schlussendlich für den Wert „gerecht“. Der Wechsel der Antworten liegt darin begründet, dass die Testperson sich nicht sicher war, welche Berufsgruppen gemeint sind:
„Was sind Topverdiener? Das müsste man jetzt wissen. Sind es Fußballspieler oder sind es Staatsanwälte? Ein Staatsanwalt hätte es schon verdient. Bei Schauspielern oder Fußballspielern finde ich es nicht gerecht.“
Verständnis der Frage und Skala
Alle Testpersonen scheinen die Frage und die Skala korrekt verstanden und beantwortet zu haben, das heißt, dass ihre Erläuterungen zu ihrer Antwort passen. Der Großteil der Testpersonen kann sich unter dem Begriff „Topverdiener“ etwas vorstellen. Drei Testpersonen zögern bei der Beantwortung der Frage und sieben Testpersonen empfinden die Frage als eher / sehr schwer. In allen Fällen liegt das Problem darin, dass die Testpersonen unsicher sind, wer zu der Berufsgruppe der Topverdiener gehört:
- „Ich kann die Frage so wie sie jetzt gestellt ist nicht einfach so beantworten, wie ich es könnte, wenn ich die zweite Variante bekommen würde.“ (TP 02)
- „Ich weiß nicht, wer so viel verdienen kann.“ (TP 03)
- „Ich kann mir nicht vorstellen, was man tun muss, um so viel Geld zu verdienen.“ (TP 06)
Testpersonen, die das Gehalt von Topverdienern als gerecht empfinden, begründen dies mit der damit verbundenen Leistung und dem eventuellen Risiko (
„Ich glaube nicht, dass man so viel verdienen kann ohne etwas dafür zu leisten. Keiner schenkt dir Geld, das muss irgendwie gerecht sein.“; TP 09).
Testpersonen, die sich zwischen „gerecht“ und „ungerecht hoch“ einordnen, wägen die Leistung mit einer empfundenen Überbezahlung einiger Topverdiener ab:
- „Hier tendiere ich zu ungerecht hoch. Aber hier sind auch Menschen dabei, die mit ihrem Geld für ihre Firma einstehen. Also man darf sich nicht auf diese Neiddebatte einlassen.“ (TP 11)
- „Weil ich es nicht leiden kann, dass die Topverdiener immer so schlecht dargestellt werden. Also ich finde schon, dass viele zu viel verdienen, aber ich mag es nicht, dass es immer heißt ‚Die verdienen so viel‘ - das nervt mich irgendwie. Es gibt auch hier wieder Berufsgruppen oder Berufe, die es verdient haben, so viel zu verdienen. Ich glaube zwar, es gibt auch viele, die es nicht verdient haben, aber auch da müsste man wieder differenzieren.“ (TP 17)
Testpersonen, die das Gehalt als ungerecht hoch empfinden, erklären hingegen, dass ihnen kein Grund einfällt, warum jemand so viel verdienen sollte (
„Irgendwann ist auch Schluss, egal wie viel Verantwortung oder Risiko man hat.“; TP 08)
Nennung von Berufsgruppen durch Testpersonen
Die in der zweiten Frageversion genannten Beispielberufe Bankdirektoren und Unternehmens-berater werden von keiner Testperson spontan genannt. Allerdings nennen drei Testpersonen als Beispiel Geschäftsführer. Weiterhin nennen neun Testpersonen (Top-)Manager und jeweils fünf Vorstandsvorsitzende oder Vorstandsmitglieder bzw. Firmenbesitzer.
Banker und Politiker werden jeweils von drei, Immobilienmakler und Piloten von jeweils zwei Testpersonen genannt. Weitere Einzelnennungen sind Führungskräfte und Selbständige im Allgemeinen, Staatsanwälte, Polizeipräsidenten und Klinikleiter, sowie Menschen im Bereich Sportmanagement oder beim Auswärtigen Amt.
Antwortverteilung bei Frageversion 2 und Änderung der Antworten zwischen den Versionen
Die Antwortverteilung in der Version mit der Nennung der Beispielberufe ist identisch mit der ersten Version. Der Großteil der Testpersonen begründet das damit, dass sie sich vorstellen konnten, wer zu der Gruppe der Topverdiener gehört:
- „Ich habe überlegt, um welche Berufsgruppen es sich handelt und konnte es mir im Vorfeld vorstellen.“ (TP 10)
- „Weil ich mir den Personenkreis schon vorgestellt hatte.“ (TP 16)
Erwähnung des Perzentilsatzes
Der Perzentilsatz wird lediglich von einer Testperson (TP 02) als Teil der Begründung für ihre Antwort genannt:
„Ein Prozent der Leute verdient circa 12.000 Euro im Monat, das ist nicht fair.“