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Projektname:Demographische Standards
  1. Fragetext: Welchen Familienstand haben Sie? Was in dieser Liste trifft auf Sie zu?
  2. Instruktionen: Ausfüllhinweis: „Eingetragene Lebenspartnerschaft“ heißt, dass es sich um eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes handelt oder gehandelt hat.
  3. Antwortkategorien A Verheiratet und lebe mit meinem/meiner Ehepartner/-in zusammen

    A1 In eingetragener Lebenspartnerschaft zusammenlebend (gleichgeschlechtlich)

    B Verheiratet und lebe von meinem/meiner Ehepartner/-in getrennt

    C Ledig

    D Geschieden

    E Verwitwet

    F Eingetragene Lebenspartnerschaft, getrennt lebend (gleichgeschlechtlich)

    G Eingetragene Lebenspartnerschaft aufgehoben (gleichgeschlechtlich)

    H Eingetragene/r Lebenspartner/-in verstorben (gleichgeschlechtlich)


    1. Empfehlungen: Frage:
      Belassen. Belassen. Wir empfehlen jedoch, die Reihenfolge der Fragen 11 und 12 zu tauschen, um Befragten die Beantwortung zu erleichtern.

      Ausfüllhinweis:
      Wir empfehlen, den Ausfüllhinweis zu ändern, da die „eingetragene Lebenspartnerschaft“ überholt und nicht mehr zeitgemäß ist. Stattdessen empfehlen wir darauf hinzuweisen, dass eingetragene Lebenspartnerschaften wie Ehen behandelt werden sollen, z.B.:
      Bitte behandeln Sie eingetragene Lebenspartnerschaften in dieser Frage wie Ehen.

      Anwortoptionen:
      Wir empfehlen, die Anzahl der Antwortkategorien zu verringern und die Antwortoptionen zur eingetragenen Lebenspartnerschaft zu streichen. Darüber hinaus empfehlen wir, die Reihenfolge der Antwortkategorien zu verändern:
      A Ledig
      B Verheiratet und lebe mit meinem/meiner Ehepartner/-in zusammen
      C Verheiratet und lebe von meinem/meiner Ehepartner/-in getrennt
      D Geschieden
      E Verwitwet
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting General Probing
  2. Befund zur Frage: 1. Ist der Hinweis zur „eingetragenen Lebenspartnerschaft“ für Interviewer ausreichend, falls es Nachfragen von Seiten der Befragten hierzu gibt?

    Von Seiten der Testpersonen gab es keine Nachfragen zum Begriff bzw. der Definition der „eingetragenen Lebenspartnerschaft“. Das ist aber auch nicht zu erwarten, da es unter den Testpersonen niemanden gab, auf den dies zugetroffen hätte.

    2. Gibt es irgendwelche Probleme bei der Beantwortung der Frage?

    Sechs Testpersonen empfinden ihren Familienstatus nicht durch die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten repräsentiert. Hierbei lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: Zum einen Personen, die seit längerer Zeit geschieden sind (TP 27) und zum anderen Personen, die unverheiratet in einer festen Partnerschaft leben (TP 02, 09, 11, 14, 20). Trotzdem beantworten alle Testpersonen die Frage korrekt.
    • TP 27 ist seit längerer Zeit geschieden: „Das liegt lange, lange Zeit zurück (lacht). Ich bin schon sehr lange geschieden. Ich bin dann oftmals auch in der Versuchung ledig zu schreiben, weil die Scheidung schon so lange her ist.“ (Antwort Frage 4: Geschieden)
    • TP 02 ist geschieden, lebt aber seit längerer Zeit wieder in einer Partnerschaft: „Mir fehlt meine Antwort. Ich bin geschieden, lebe aber in einer festen Beziehung, in einer festen Lebenspartnerschaft. Aber ich bin geschieden, ist aber mittlerweile schon über ein Jahrzehnt her. ‚Geschieden‘ finde ich mittlerweile nicht mehr passend. Es hat sich komplett geändert.“ (Antwort Frage 4: Geschieden)
    • Die Testpersonen 09, 11, 14 und 20 leben in einer Beziehung und zum Teil mit ihren Partner/-innen in einem gemeinsamen Haushalt. Sie sehen sich nicht durch die Kategorie „ledig“ repräsentiert: „Ich habe in der Liste erstmal gesucht nach einem ‚lebe mit jemanden zusammen‘ ohne irgendeinen Trauschein oder Sonstigem. Aber das war nicht dabei. Für einen Moment musste ich mich überwinden, aber der Begriff ledig passt nicht. Ich lebe schon seit 18 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Daher ‚ledig‘?! Ich mag das Wort sowieso nicht.“ (TP 09, Antwort Frage 4: Ledig)
    Fünf Testpersonen bemängeln die zu große Anzahl an Antwortmöglichkeiten, die Anordnung der Antwortoptionen oder die Länge der Antwortoptionen (TP 05, 31, 32, 34, 50):
    • TP 05 äußert sich wie folgt zur Anzahl der Antwortmöglichkeiten: „Ich finde es nur seltsam, dass es so viele Optionen mit gleichgeschlechtlich gibt und dass das so relevant ist. Das irritiert mich irgendwie.“
    • TP 31 beschreibt, dass ihr die Beantwortung der Frage inhaltlich nicht schwer fällt, zeigt sich aber durch die Anzahl und Anordnung der Antwortoptionen irritiert: „Sehr leicht, allerdings muss ich sagen, dass die vielen Antwortmöglichkeiten für mich persönlich zu viele waren. Vor allem, dass ich die Reihenfolge verwirrend fand, dadurch dass ‚ledig‘ noch vor ‚eingetragene Lebenspartnerschaft‘ und weiteren Ausführungen kam und ich mir da eine chronologischere Ordnung gewünscht hätte. Interviewer: Also die Option ‚ledig‘ weiter oben? TP 31: Ja, ganz oben oder ganz am Ende, aber nicht mittendrin.“
    • TP 34 weist ebenfalls darauf hin, dass sie die Antwortoption „ledig“ in der Reihenfolge der Optionen früher erwartet hätte: „Ich habe gedacht: Wann kommt jetzt ‚ledig‘? Das steht eigentlich immer als erstes auf einem Formular.“
    • TP 50 empfiehlt die blockweise Anordnung der Antwortoptionen für gleichgeschlechtliche Paare: „Vielleicht sollte man das zweite weiter nach unten, unter ‚verwitwet‘ stellen. Weil hier geht es um gleichgeschlechtlich und hier unten noch dreimal. Dass es im Block dann besser passt. Die Sortierung hätte ich da anders gemacht.“
    3. Gibt es Unterschiede je nach Modus der Befragung?

    Der Verweis darauf, dass die Antwortoptionen zu lang seien, stammt ausschließlich von Testpersonen, die telefonisch befragt wurden (TP 31, 32, 34). Testperson 32 macht beispielsweise deutlich, dass die inhaltliche Beantwortung der Frage kein Problem darstellt, vielmehr erschwert die Länge der Antwortkategorien die Beantwortung der Frage: „Ich bin gerade verunsichert, ob überhaupt was für mich ...(lacht). Also ich bin in keiner – ich könnte jetzt nicht raussuchen, weil es so viele waren, aber ich bin in keiner Lebenspartnerschaft und auch nicht verheiratet. Also quasi ledig. Interviewer: Waren Sie jetzt überfordert, weil es so viele Kategorien waren? TP 32: Nein, noch nicht mal weil es so viele waren, sondern weil die so lang waren. Interviewer: Sie wussten dann nicht, wann es vorbei ist und wann das nächste kommt? TP 32: Ja und vielleicht auch weil die Formulierungen auch so lang waren. Auch wenn man nicht draufschauen kann, das ist schwierig.“
  1. Thema der Frage: Soziodemographie
  2. Konstrukt: Familienstand