Einleitungstext:
Denken Sie bitte an Ihre Situation in Deutschland!
In unserer Gesellschaft gibt es Bevölkerungsgruppen, die eher oben stehen und solche, die eher unten stehen.
Ganz oben stehen die Menschen mit dem meisten Geld, der höchsten Bildung und den besten Jobs. Ganz unten stehen diejenigen mit dem wenigsten Geld, der niedrigsten Bildung und den schlechtesten Jobs oder ohne Job.
Fragetext:
Wir haben hier eine Skala, die von oben nach unten verläuft.
Wenn Sie an sich selbst denken: Wo würden Sie sich auf dieser Skala einordnen?
Antwortkategorien:
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
Empfehlungen:
Frage: Belassen.
Antwortoptionen: Belassen.
Eingesetzte kognitive Technik/en:
General Probing, Specific Probing
Befund zur Frage:
Serbisch: Testperson SER01 gibt an, sich für den Wert 4 entschieden zu haben, da dieser „so mittel“ sei.
Testperson SER02 hat Schwierigkeiten beim Beantworten der Frage. Sie versteht zunächst die Skala nicht: „Habe keine Freunde die arbeiten, ich bin da wo ich bin“. Erst nach der Erklärung, dass es um ihre eigene Einschätzung geht und es kein richtig oder falsch gibt, entscheidet sie sich für den Wert 1. Die Testperson begründet ihre Antwort damit, dass sie dankbar für den Schutz und die Hilfe sei und sie sei allgemein zufrieden.
Arabisch: Testperson AR01 merkt an, dass in der Einleitung der Frage nur die Ober- und die Unterschicht erwähnt werden, nicht jedoch die Mittelschicht. Diese sollte ihrer Meinung nach hier auch erwähnt werden, da die Frage sonst suggeriere, es gäbe nur eine Ober- und eine Unterschicht. Die Intention der Frage wird aber verstanden und die Beantwortung fällt der Testperson eher leicht. Ihre Antwort begründet AR01 damit, dass sie Vollzeit arbeite, zusätzlich Wohngeld bekomme und auch Geld vom Jugendamt für die Betreuung der Töchter.
Testperson AR02 ordnet sich auf der untersten Stufe („1“) ein, weil sie momentan keinen Job hat, sondern Geld vom „Jobcenter“ bekommt und Deutsch lernt.
Farsi: Testperson FAR02 erhält Leistungen vom Sozialamt und fragt, ob sie deshalb die „1“ ankreuzen muss. Die Testperson kreuzt zunächst die „6“ an, weil (Folgendes stellt sich in den Nachfragen zur folgenden Frage 24 heraus) es andere gibt denen es schlechter geht, die beispielsweise aus Nachbarländern kommen und keine Sozialleistungen bekommen und betteln müssen. Daraufhin ändert sie ihre Antwort in F23 auf „3“, da man doch nicht so viele Bettler sieht und es eventuell doch nicht so viele gibt. Auf Nachfrage, gibt Testperson FAR02 an, dass die Frage unangenehm und schwer zu beantworten war.
Russisch: Die Testperson RUS01 fragt zunächst nach, auf welches Land man sich beziehen soll. Diese Unsicherheit erklärt sie damit, dass in der Frage stehen würde „wenn Sie sich erinnern“ (im deutschen Fragebogen „Wenn Sie an sich selbst denken“) und diese Formulierung nicht zu ihrer momentanen Situation in Deutschland passen würde. Unklar bleibt, ob die Testperson die Überschrift beachtet hat. Die Testperson entscheidet sich, nachdem geklärt wurde, dass es um Deutschland geht, für die Antwort „6“, was sie als „mittleres Niveau“ beschreibt. Der Testperson fiel die Beantwortung allerdings „eher schwer“, da es schwierig sei zusammenzufassen, was einbezogen werden soll und sich auf einen Wert festzulegen.
Die Testperson RUS02 wählt den Wert „8“ und begründet ihre Antwort vor allem in Bezug auf finanzielle Mittel. Es ist genug Geld vorhanden, um ein Auto und eine Wohnung zu finanzieren, es ist jedoch nicht so viel Geld vorhanden, dass die „10“ angekreuzt werden kann, aber „es geht uns gut“. Dennoch gibt die Testperson an, dass ihr die Beantwortung „eher schwer“ fällt, da die Grenzen [der Skala] unklar sind: „Was bedeutet 8 und was bedeutet 1?“. Ihrer Meinung nach, wären Beispiele für die Einordnung hilfreich, z.B. „8=gutes Auto/gute Wohnung; 1=keine Wohnung“.
Englisch: Testperson ENG01 hat keine Schwierigkeiten mit der Frage. Die Testperson gibt an, eine relativ gute Bildung zu haben, jedoch keinen Job und kein Geld. Daher ordnet sie sich in der Mitte bei „5“ ein.
Thema der Frage:
Soziodemographie
Konstrukt:
Einschätzung der Schichtzugehörigkeit (Aufenthaltsland)